Kommentar: Schlecht verkauft
■ Warum Hamburg die Arena im Volkspark nun doch klammheimlich subventioniert
Die Maßgabe war von Anfang an klar: Das Volksparkstadion wird nur dann gebaut und von der Stadt finanziell unterstützt, wenn im Anschluss die Arena kommt. Und zwar ohne weitere Subventionen. Die Aufgabe der Deuteron Holding war es, eine Halle für Hamburg zu planen mit einem vernünftigen Finanzierungskonzept, rein privatwirtschaftlich und ohne die Hamburger Kasse zu belasten.
Doch Andreas Wankum, der Geschäftsführer der Deuteron, stellte seine Bedingungen. Die Stadt solle keinen weiteren Veranstaltungsort genehmigen. Das Grundstück solle, wie schon beim Stadion, eine Mark kosten. Und er plante mit rund 20 Millionen Mark Subventionen, die Hamburg aufbringen sollte.
Darauf ließ sich Wirtschaftsenator Thomas Mirow (SPD) zwar nicht ein. Stattdessen entwickelte man gemeinsam die Quersubventionierung: Die Mantelbebauung sollte die erwarteten Defizite beim Betrieb der Arena ausgleichen. Das war eine Schnapsidee, wie Mirow heute zugibt. Wer will schon zum Einkaufen in den Volkspark fahren oder dort ein Hotelzimmer beziehen?
Stattdessen plant Deuteron jetzt mit den Einnahmen aus dem Weiterverkauf des Eine-Mark-Grundstückes rund um das Volkspark-Juwel. 15 Millionen Mark sollen so zusammengekratzt werden. So kommen die Verhandlungspartner doch noch zusammen: Der eine verhandelt so lange, bis er doch seine versteckte Subvention erhält, der andere verkauft dieses als akzeptablen Weg, damit Hamburg die Arena bekomme.
Wahrlich: Kein billiger Deal.
Eberhard Spohd
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