Kommentar: Kein Gemauschel
■ Öffentliche Diskussion über bremen.de!
Bei dem jetzt einsetzenden Geschacher um die Privatisierung von bremen.de könnte die Gründungshoffnung des Internets wieder einmal über Bord gehen. Ein offenes Forum sollten die Stadtinformationssysteme sein. Internet-Chats von soziokulturellen Initiativen dürfen ebenso wenig als Randorchideen begriffen werden wie die Qualität der Inhalte des Netzes. Ein Primat von ökonomischen Interessen macht solche Dienste uninteressant für die Bürger.
Kein Ruhmeszeugnis haben sich SKP und Senatskanzlei bisher in der Privatisierungs-Debatte erworben. Kleine Interessenten klagen über fehlende Informationen. Auf die Idee, die Diskussion in den – schon bestehenden – Diskussionsforen bei bremen.de-zu führen, ist niemand gekommen. Aber vielleicht haben die Verantwortlichen kein Interesse an einer allzu öffentlichen Debatte.
Einer der Interessenten könnte neben den Großen auch die Bremen Online Services (BOS) sein. Die BOS ist für die Abwicklung des media§komm-Projekts zuständig. Mit 20 Millionen Mark aus der Landeskasse und der Wirtschaft und 16 bis 17 Millionen Mark vom Bund soll das Internet durch digitale Signatur benutzerfreundlich gemacht werden. media§komm braucht ein bekanntes Internet-Tor wie bremen.de, um an potentielle Nutzer heranzukommen. Das könnte bei einer Privatisierung verloren gehen. Genau wie die Pfründe, die daran hängen. Christoph Dowe
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