Kommentar: Nachhaltige Optionen
■ Warum der HEW-Verkauf an Vattenfall die beste aller möglichen Lösungen ist
Gut gemacht. Der HEW-Deal mit Vattenfall ist die beste Entscheidung, die unser aller rot-grüner Senat treffen konnte. Unter den gegebenen Umständen freilich. Wer die Prämisse akzeptiert, dass städtisches Vermögen zum Zwecke der Haushaltssanierung verhökert werden müsse, ist wohl beraten, nach einem nicht nur solventen, sondern auch seriösen Käufer Ausschau zu halten. Und wenn dies auch Aktien am – inzwischen also ehemals stadtstaatlichen – Atomkonzern HEW und damit die politische Einflussnahme auf die Energiepolitik in Norddeutschland betrifft, erst recht.
Mit dem schwedischen Staatskonzern hat der Stadtstaat den besten aller möglichen Partner gefunden, zumal dieser den Atomausstieg als Ziel akzeptiert. Dass dies kein Lippenbekenntniss ist, demonstrieren die Skandinavier durch die Aktivitäten ihrer Hamburger Tochter Vasa mit der Erzeugung von Nicht-Atomstrom bereits nachhaltig. Die Alternative, der Verkauf an PreußenElektra, hätte mittelfristig die Eliminierung der HEW als Firma und die Unterwerfung unter das Diktat des zweitgrößten deutschen AKW-Kraken bedeutet.
Natürlich ist auch Vattenfall ein kühl kalkulierendes Unternehmen zum Zwecke der Profitmaximierung. Wer sonst hätte 1,7 Milliarden Mark übrig? Aber die jetzige Kooperation eröffnet Hamburg wirtschaftsstrategische Optionen für die Boom-Region Ostsee. Und sie bietet den HEW als Firma samt Arbeitsplätzen eine Perspektive.
Jetzt muss der Atom-Saulus in der City Nord nur noch zum Ausstieg konvertiert werden.
Sven-Michael Veit
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