Kommentar: Rauhbeine
■ Warum den HEW noch Ungemach durch die Konkurrenz ins Haus steht
Die HEW merken schon nach ein paar Tagen: In der Energie-Champions League weht ein rauherer Wind. Auch wenn aus dem Firmensitz in der City Nord nur unverbindliche Gelassenheit vorschützende Stellungnahmen in die Öffentlichkeit gesetzt werden – Unternehmensvorstand Manfred Timm dürften die Schweißperlen auf der Stirn stehen. Im Kampf um den lukrativen ostdeutschen Energiemarkt, an dem die HEW so gerne teilhaben möchte, wird mit allen Mitteln gestritten.
Dabei ist der Widerstand der Berliner Politik noch das geringere Problem. Die PolitikerInnen in der Hauptstadt werden irgendwann klein beigeben, wenn die HEW mit einem (Teil-)Umzug nach Berlin locken und ordentlich Gewerbesteuer für die Stadtkasse ins Haus steht. Dass die PolitikerInnen sich jetzt noch so hartleibig geben, ist nur dem Umstand geschuldet, dass sie sich als Hüter der ostdeutschen Bewag-Arbeitsplätze aufspielen müssen, um gut dazu stehen.
Aber der wirtschaftliche Konkurrent aus den USA, die Southern aus Atlanta, wird alle Möglichkeiten auszuschöpfen trachten, den in der Vorwoche angekündigten Bewag-Deal zwischen E.ON und den HEW zu vereiteln. Southern will den ostdeutschen Kuchen selbst essen und ihn nicht dem Duo HEW/Vattenfall überlassen. Und das ist in diesem System Antrieb genug, alles Machbare zu probieren. Was mit den Leuten passiert, die jetzt noch in Bewag-Diensten in Kraftwerken arbeiten und jetzt schon um ihre Jobs bangen, ist der Southern genauso egal wie dem ehrgeizigen HEW-Vorstand. Peter Ahrens
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