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KommentarEher Anfang als Ende

■ Warum die Flughafen-S-Bahn ein Modell für intelligente Verkehrspolitik ist

Manches braucht eben etwas länger. Natürlich könnte die Schienenanbindung des Flughafens Fuhlsbüttel schon lange Realität sein. Eine vorausschauende Verkehrspolitik in dieser Stadt hätte die Diskussionen darüber bereits vor 30 Jahren mit einer weisen Entscheidung überflüssig machen können.

Die aber gab es nicht, und die automobilen Folgen sind bekannt. Die Airport-Autobahn zwischen A7 und Sengelmannstraße, an der seit Jahren gebuddelt wird, war die bislang letzte und unsinnigste dieser Konsequenzen. Unbekannt ist hingegen weiterhin, ob der heutige Baubeginn der Flughafen-S-Bahn erst der Anfang oder schon das Ende verkehrspolitischer Intelligenz in dieser Stadt ist.

Das Modell, das hier realisiert werden soll, hat Perspektive. Die Finanzierung basiert zur Hälfte auf einer, wenn auch geringen, Zwangsabgabe derer, die vom Gaspedal nicht lassen mögen. Millionen automobiler Flugpassagiere pro Jahr werden die S-Bahn nach Fuhlsbüttel subventionieren, weil sie mit dem Flugschein auch das HVV-Ticket lösen – ob sie es nutzen oder nicht. Vorbildlich.

Über eine City-Maut, in vielen Metropolen Europas selbstverständlich, wird in Hamburg seit Jahren nicht einmal mehr gemunkelt. Auch das eine gute Idee, zuvörderst für die Finanzierung der geplanten Stadtbahn sowie zur Kostendeckung im gesamten ÖPNV.

Ihre Einführung ist dennoch mehr als fraglich. Kommt darauf an, ob heute der Anfang oder schon das Ende verkehrspolitischer Intelligenz in Hamburg zu registrieren sein wird.

Sven-Michael Veit

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