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■ Warum sich der Senat zu früh über die erwartete Airbus-Dividende freut

Dass sich der Senat jetzt darauf vorbereitet, die Dividende für das Zuschütten des Mühlenberger Lochs einzustreichen, könnte sich als voreilig erweisen – auch wenn man ihm zugestehen muss, dass er sich in einer Zwangslage befindet.

Um überhaupt von der Zerstörung des letzten großen europäischen Süßwasserwatts zu profitieren, um den Judas-Lohn für den Verrat an der Ramsar-Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten einstreichen zu können, muss die Stadt Unternehmen und Steuerzahler auf ihr Gebiet locken.

Monetär betrachtet muss sie die 1,3 Milliarden Mark wieder einspielen, mit denen sie das Vorhaben subventioniert. Das zwingt den Senat, Grundstücke anzupreisen und schadet in vielen Fällen nicht: Er hätte sie ohnehin angeboten, um die Zersiedelung des Umlandes einzudämmen.

Gleichwohl wecken die ges-tern vorgestellten Pläne übertriebene Erwartungen. Denn die Erweiterung der Airbus-Fabrik ins Mühlenberger Loch hinein ist juristisch noch nicht durchgekämpft. Und die Begründung für das zusätzliche Angebot an Gewerbeflächen stimmt misstrauisch. Da ist vom Airbus A 380 nur am Rande, stattdessen viel vom A 318, vom A 320 und von einer Erhöhung der Produk-tionsrate die Rede.

Neben der nebulösen Zuordnung angeblich entstehender Arbeitsplätze weist dies auf die Achilles-Ferse des Mega-Projektes hin: Was, wenn der Euro den Dollar überflügelt und Boeings Flieger billig werden? Dann muss Airbus wieder Arbeitsplätze abbauen und aus ists mit der Dividende. Gernot Knödler

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