Kommentar: Licht und Schatten
■ In den Bezirken wird das Wahlergebnis nicht durchgehend fatale Folgen haben
Schön, dass es Bezirke gibt! Denn unter den bitteren Ergebnissen findet sich mancher Lichtblick.
Vernichtend ist das Ergebnis für Harburg: Von Rot-Grün zu einer absoluten Mehrheit von Schill und CDU und das bei einem rechnerischen Übergewicht von Schill – schlimmer hätte es kaum kommen können. Wandsbek tauscht hingegen vermutlich nur eine große Koalition gegen gegen ein mit absoluter Mehrheit herrschendes CDU-Schill-Bündnis. Der Fall wäre nicht ganz so tief und steht im übrigen noch nicht fest. Hart trifft es den in großen Teilen alternativ geprägten Bezirk Altona. Manch ein Regenbogen-Wähler wird sich über seinen Optimismus und seine Risikofreudigkeit ärgern, die eine mögliche linke Mehrheit verspielten.
In Bergedorf könnte es darauf ankommen, ob sich die CDU dafür rächt, dass SPD, GAL und Regenbogen gegen den Willen der CDU ihren Bezirksamtsleiterkandidaten durchdrückten. Dem Bezirk, der dabei ist, am Runden Tisch ein neues Stadtzentrum zu planen, ist zu wünschen, dass die Christdemokraten darauf verzichten, auf Konfrontationskurs zu gehen.
In Eimsbüttel und Nord dürfte es bei den Mehrheitsbündnissen von GAL und SPD bleiben. Das ist erfreulich, auch wenn die Mehrheiten geschwächt wurden. Für Mitte schließlich ergibt sich im Falle eines Bürgerblock-Senats sogar eine positive Perspektive: Der Zwang zur Abgrenzung könnte die SPD von einer großen Koalition auf Bezirksebene abhalten, sie nach links rücken und die GAL endlich wieder zum Zuge kommen lassen. Gernot Knödler
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