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Kommentar zur LinksparteiNicht Lenin, nur Lötzsch

Stefan Reinecke
Kommentar von Stefan Reinecke

Die Reaktionen auf Gesine Lötzschs Kommunismuslob sind überzogen. Ihr Text hat ein ganz anderes Problem. Er zeigt, wie sehr die Linkspartei geistig im Gestern hockt.

D ie Reaktionen auf das Lob des Kommunismus von Linksparteichefin Gesine Lötzsch zeigen beispielhaft, wie Aufmerksamkeitsproduktion funktioniert. Ein Reizwort reicht, der Spiegel ruft Skandal, die CDU erklärt die Linkspartei zu Verfassungsfeinden. Was macht es da schon, dass die Union in vielen Kommunen zwischen Cottbus und Magdeburg mit den üblen Stalinisten lautlos zusammenarbeitet? Oder dass Lötzschs Text alles Mögliche ist, aber kein bisschen leninistisch oder antidemokratisch?

Das Wort Kommunismus ist in diesem Text ein ungedeckter Wechsel, die Tonlage ist vertraut linkssozialdemokratisch. Es gibt in der Geschichte der Sozialdemokratie unzählige solcher Texte, die mit dem historischen Ziel, der Menschheitsbefreiung anfangen, um beim öffentlich geförderten Beschäftigungssektor zu enden.

Das Problem, das dieser Text offenbart, ist nicht die mühsam kaschierte Neigung zum Totalitarismus; er erhellt vielmehr, wie sehr die Linkspartei geistig im Gestern hockt. Es wird gerne Rosa Luxemburg zitiert, die Säulenheilige, die für einen lebendigen Sozialismus ohne Blutflecken stehen soll. Man liebt vergangene Schlachten und den rheinischen Kapitalismus der 1970er Jahre, entsprechend selten werden Theoretiker des Heute zitiert. Nicht Robert Castel, nicht Chantal Mouffe.

Bild: taz
STEFAN REINECKE

STEFAN REINECKE arbeitet im Parlamentsbüro der taz.

Die Linkspartei denkt schlicht nicht auf der Höhe der Zeit. Die Individualisierung, die Interessensspaltungen innerhalb der Klassen, der revolutionäre Umbau der Industrie- in eine Dienstleistungsgesellschaft, der demografische Umbruch – all das kommt in diesem Weltbild nicht mal am Rande vor.

Das Problem der Partei von Lötzsch und Ernst ist nicht, dass in ihr diktatorische Energie schlummerte. Sondern dass sie es sich im Vergangenen gemütlich macht.

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Stefan Reinecke
Korrespondent Parlamentsbüro
Stefan Reinecke arbeitet im Parlamentsbüro der taz mit den Schwerpunkten SPD und Linkspartei.
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31 Kommentare

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  • H
    hto

    "... wie Aufmerksamkeitsproduktion funktioniert."

     

    Mein lieber Stefan, du meinst doch wohl viel mehr wie das ADS (Aufmerksamkeit, Defizit, Skandal-Syndrom) in Überproduktion von Kommunikationsmüll funktioniert, der multischizophren-konfusionierten Wohlstands-Gesellschaft in gutbürgerlich-gebildeter Suppenkaspermentalität auf Sündenbocksuche!?

  • HB
    Hartmut Bethge

    Dank des Internets, der einzig wahren Umsetzung des Artikel 19 der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, habe ich mir den Diskussionsbeitrag von Frau Lötzsch „downgeloadet“. Er bietet eine diskussionswürdige Analyse eines gesellschaftlichen Zustandes und möglichen und unmöglichen Lösungen – Punkt – nicht mehr aber auch nicht weniger. Dass sie dies tat, ohne Hinweis auf die Opfer der staatskapitalistischen Systeme – so what. Haben sie schon mal Katholiken oder Neoliberale erlebt, die bei ihren gesellschaftlichen Ausführungen auf die Millionen Opfer christlicher bzw. kapitalistischer Ideologien hinwiesen. Die Vernichtung indigener Völker, Kolonialismus, Sklaverei, Kinderarbeit, Weltkriege, Hunger und Elend kann man nun wirklich nicht Frau Lötzsch in die Schuhe schieben, noch nicht einmal Stalin und Co.,

    Man nimmt jetzt einen Satz aus dem Lötzschen Beitrag heraus und beginnt einen Anti-Linken Parcours. Die Botschaft lautet vor den bevorstehenden sieben Wahlen – Wählt nicht diese Partei, sie ist zerstritten, am untergehen und hat nichts dazu gelernt, Teile ihrer Führung führen einen genussfreudigen Lebensstil. Wenn schon nicht die Christen, in den Parteien mit dem großen C, unter dem Deckmantel der christlichen Nächstenliebe in Demut und Askese leben wollen, sollen es gefälligst die Linken tun, soviel Anstand sollten sie haben. Aber warum? Während das Kapital dorthin geht wo es die Höchste Rendite gibt, geht das Volk, also die die es sich noch leisten können, dorthin wo es den meisten Spaß hat, wer kann es ihnen verdenken. Die einen pumpen sich Geld damit sie andere Unternehmen aufkaufen können, die anderen pumpen sich Geld damit sie ferne Länder und teure Autos kaufen können. Die einen können sich echten Thunfisch leisten, die anderen müssen sich mit Surrogaten vom Discounter begnügen, welche die nächste Tierart, den Hai bedrohen. Die einen gehören zum reichen Norden, die anderen zum armen Süden. Wie das wohl zusammen passt. Vielleicht sind ja am Ende doch nur die Neger schuld, die zu viel schnackseln und über ihre Verhältnisse leben.

    Gesine Lötzsch hat lediglich festgestellt, dass der Kapitalismus keine Zukunftslösungen anzubieten hat. Und die die jetzt am lautesten schreien sind die die am meisten von diesem System partizipieren. Geistig im Gestern sitzen ja wohl die, die sich jeder selbstkritischen Diskussion verweigern. Wer das eigene System nicht kritisch hinterfragt und reflektiert, ist eigentlich schon tot.

  • M
    Meister

    Nun liebe TAZ,

    wie "Aufmerksamkeitsproduktion funktioniert" müssten Sie doch eigentlich auch schon vorher gewusst haben.

    Bei Sarazin hat ja auch das kleine Wort "Rasse" in seinem Buch ausgereicht um einen -leider mehr üblichen als unerhörten- Aufstchrei der linken inkl. Ihnen hervorzurufen.

    Dumm wenn das Pendel mal in die andere Richtung schlägt, ne?

  • LH
    Langston Hughes

    Ich hatte mich schon gewundert, warum 'die Linke' bisher kaum von der Finanzkrise profitiert hat - jetzt ist alles klar.

     

    Wer es fertigbringt, nach ca. 130 Jahren Praxis des Kommunismus - nach Gulag und Schauprozessen, Eliminierung fast aller Bolschewiki durch Stalin, nach Abermillionen Toten und Stasiterror - ohne mit der Wimper zu zucken diese Überschrift über einen Artikel zu plazieren (um dann eher traditionelle sozialdemokr. Inhalte folgen zu lassen),sollte nicht einmal zur Kassiererin eines Ortsvereins taugen. Nichts gerafft, mit anderen Worten. Unfähig, elementare Dinge zu differenzieren.

    Ich hatte überlegt, wegen der Abwesenheit linker Inhalte bei den anderen Wahlvereinen mir bei der nächsten Wahl ein Protestkreuzchen bei der Linken zu erlauben. Davon werde ich absehen. Als Marxist ('Ich bin kein Marxist' sagte K.M.) sollte man wissen, dass die Praxis zählt, und die des Kommunismus hat sich für alle Zeiten selbst ad absurdum geführt. Fragt den Genossen Semprun.

    Schon in den 60ern waren kluge Genossen wie Leonhardt, Dubcek, Arthur London, Sartre, André Gorz, Ernest Mandel dezidierte Antistalinisten bzw. Anti-Sowjetkommunisten. 40 Jahre später steht diese graue Maus im Raum und hat nichts begriffen.

  • D
    Dirgis

    Wenn Sie, Herr Reinecke, die vulgär-gehässigen Einschübe hätten unterlassen können, hätte ich Ihnen uneingeschränkten Beifall gezollt.

     

    So aber trat leider Ihre halb herausgewachsene Dauerwelle den Siegeszug über Ihre immerhin doch noch durch einiges Mitgefühl gemilderte reine Vernunft zum Thema der Normalbevölkerung an.

     

    Ihnen kann man jedenfalls nicht vorwerfen, dass Sie Ihren Gorz nicht kennen.Aber dann denken und schreiben Sie bitte auch konsequent danach; in der letzten Zeit seines Lebens war Gorz ein grundehrlich-konsequenter Verfechter des bedingungslosen Grundeinkommens und seine Begründung war die bislang beste und intellektuell redlichste Begründung, die mir untergekommen ist.

  • JP
    Joachim Petrick

    Gesine Lötzsch oder die Peresse- und Meinungsfreiheit wird nicht nur in Ungarn als Gespenst gejagt?

     

    Wie sich die Menetekle auf den Wandschirmen der Herrschaftsmedien gleichen.

    Im Jahre 1848 erkannte Karl Marx mit Engelszungen in bleiernen Lettern seines Kommunistischen Manifestes geschmettert, die legitimen Fordeungen der Arbeiterschaften aller Länder der Welt wurden von der säkular- klerikal despotischen Herrschafts Melange mit dem Kapmpfbegriff "Kommunismus" belegt, um diese legitmen Forderungen der Weltarbeiterschachf scheinlegal als diabolisches Gespenst dämonisierend, von Europa ausgehend, über den Planeten zu jagen.

    Die Studentenbewegung samt globaler Anti- Vietnamkriegsbewegung der sechziger Jahre des Zwanzigsten Jahrhunderts hat dieses Phänomen der Dämonisierung von legitimen Forderungen von Reformen, von Frieden in Asien und allerorten,auf der Welt, durch ihre blockübergreifende Stigmatisierung über den medialen Kampfbegriff

    "Achtundsechziger"

    am eigenen Leibe und am Verlauf geknickter, gebrochener Karrieren und Berufswegverläufe erfahren.

     

    Soll jetz am Beispiel von Gesine Lötzsch den Wählern/innen, Migliedern/innen der Linkspartei Ähnliches, wie beschrieben, widerfahren, indem nun, angestossen durch das neu installierte Ungarische Mediengesetz, die Presse- und Meinungsfreiheit, in der EU als Gespenst dämonisiert von den gejagt wird?

     

    Folgendes ist geschehe:

     

    Gesine Lötzsch, Mitglied des Bundestags und seit Mai 2010 eine der beiden Vorsitzenden der Partei Die Linke, hat mit ihrem Artikel

    "Wege zum Kommunismus" in der Zeitung Junge Welt,

    mitten im kalten und eisigen Winter 2011, an den Gipfelseiten des medialen Hochmassiv des Eurolandes eine Lawine losgetreten, die nun krachend in das neue Mediengesetz Jammertal der Ungarischen Präsidentschaft der EU, jede freheitliche Gesinnung mit sich reißend, donnernd über uns wetternd herniederbricht.

     

    Weder Gesine Lötzsch noch der Kommunismus selber mit seinen entsetzlich abstrusen wie verbrecherischen Irrungen und Wirrungen auf der Suche nach gangbaren Wegen, mitten in einer globalen Mlange aus säkular klerikaler Ressourcen Despotie, aus der Baylonischen Gefangenschaft der Menschheit, tritt uns als viel und manigfaltig beschworenes Gespenst entgegen, sondern die Debatte über Gesine Lötzsch Artikel

    "Wege zum Kommunismus"

    selber, versucht sich durch alle außer- vor- und parlamentarischen Banken medial als Gespenst, als Vogelscheuche der Presse- und Meinungsfreiheit aufzuführen.

    Warum?.

    weil das den vergänglichen Gewinn, gemäß der spätbürgerlichen Dekadenz Devise:

    "Warum denkst Du so direkt & stier Bube? Kommst Du gedankenreich beseelt aus der Bierstube?"

    unterhaltsam spaßig eruierend entfaltet, sich nicht wirklich inhaltlich weder mit den Gedanken von Gesine Lötzsch noch dem Programmen der Linkspartei auseinander setzen zu müssen.

     

    Dabei bietet Gesine Lötzschs Artikel, Gedanken transportierend, Gedanken ausblendend wie befruchtend, allerhand Ansätze zur kritischen Einrede.

     

    Gesine Lötzschs veliert u. a. kein Wort darüber, dass sich Parteien, darunter die Linkspartei, die Kirchen, Gewerkschaften, Verbände, Medien, samt ihrer Stiftungen mit den stetig fortentwickelt ausgeweiteten Parteien- , Stiftungs- , Steuer- und Finanzgesetzen unseren Staat selber zur Beute gemacht, immense Erträge für sich erwirtschaftet haben und weiter in Tendenzbetirieben im In- und Ausland erwirtschaften, während vorparlamentarisch globale, regionale, lokale Bürgerinitiativen, NGOs, nicht nur finanziell ausgetrocknet, zunehmend darben.

     

    Gesine Lötzschs äußert nicht einen Halbsatz darüber, wie sie und die Linkspartei, angesichts der anstehenden Anerkennung der islamischen Glaubensgemeinschaften als Kirchen, neben den christliche und jüdischen Kirchen hierzulande, zu den jährlichen Zuwendungen und Dotationen unseres Staaten an die Groß- Kirchen des Protestantismus und des Katholizismus in Höhe von 460 Milionen €/anno steht.

     

    Darin ist zumindestens das Nordlicht der FDP, der rechtsnawalt und Landtagsabgeodnete chelswig Holsteins, Wolfgang Kubicki als Fragender, Mahnender im weiten Vordeld des Drei- Königstreffen der FDP im Staatstheater von Stuttgart robuster aufgestellt

    siehe:

    http://www.freitag.de/community/blogs/joachim-petrick/wolfgang-kubicki-fdp-fordert-ende-der-staatsknete-an-kirchen

     

    05.01.2011 | 20:27

    Wolfgang Kubicki, FDP, fordert Ende der Staatsknete an Kirchen

    kirchen

     

    Wolfgang Kubicki, FDP, fordert Ende der Staatsknete an Kirchen

     

    Wolfgang Kubicki, FDP-Fraktionsvorsitzender im Landtag von Schleswig-Holstein, fordert im weiten Vorfeld des anstehenden Drei- Königstreffens der FDP auf dem Königswinter Drachenfelsen am Rhein, ganz im Sinne der Freiburger FDP Thesen von 1971, ein Ende der Subventionen von etwa 460 Millionen Euro, die der Staat aus Steuermitteln jährlich an die beiden großen Kirchen in Deutschland zahlt.

     

    Wolfgang Kubicki wörtlich gegenüber Frontal21/ZDF:

    "Es darf keine Leistungen an die christlichen Kirchen, sowohl an die katholische als auch evangelische, geben mit Ewigkeitscharakter auf der Grundlage von Ereignissen, die 200 Jahre her sind.

    Es wird Zeit, dass wir die bisherigen Kirchenstaatsverträge und die damit zusammenhängenden Dotationen ablösen durch eine Einmalzahlung, damit hat es dann sein Bewenden." Wolfgang Kubicki beruft sich dabei auf einen Parteitagsbeschluss der FDP aus dem Jahr 1974. "Das sei die bis heute gültige Beschlusslage".

     

    Aufgrund alter Rechtstitel werden aus den Landeshaushalten bundesweit etwa 460 Millionen Euro Steuermittel pro Jahr an die katholische und die evangelische Kirche gezahlt. Diese Zahlungen sind häufig mit einer Dynamisierungsklausel verbunden und steigen dadurch jedes Jahr. Das kritisiert der Präsident des Landesrechnungshofes Schleswig-Holstein, Aloys Altmann:

    "Dies war nie zeitgemäß", so Altmann gegenüber Frontal21.

    "Wir sind der Auffassung, dass ein modernes Land es sich nicht leisten kann, Ewigkeitsverträge mit Dynamisierungsklauseln abzuschließen."

     

    "Vollzug der geltenden Verfassung"

     

    Warum fordert Gesine Lötzsch nicht mit Wolfgang Kubicki parteiübergreifend konkret den sofortigen Vollzug unserer Verfassungen von 1919/1949 in dieser staatskirchlich lichterloh brennenden Angelegenheit?

     

    Warum schweigt Gesine Lötzsch ebenso zu der skandalumwitterten Tatsache, dass immer noch eine parteiübergreifende Ratifizierung der UNO- Konvention gegen Korruption und Abgeordnetenbestechung durch den Deutschen Bundestag aussteht, obgleich diese UNO- Konvention im Jahre 2001 von der rotgrünen Bundesregierung unterzeichnet wurde?

     

    Fragen über Fragen, die kaum wirklich von Vertretern/innen der Gebietskörperschaften, Parteien, Kirchen, Gewerkschaften, Verbände, Medien samt Stiftungen, Öffentlich- Rechtlichen wie privaten Sendeanstalten nachhaltig wie zielführend gestellt werden..

     

    JP

  • J
    Jonas

    @vic

     

    "Es ist nicht das System, es sind die Menschen"

     

    Sind Sie der linke Sarrazin oder etwa gar ein Rassist? Haben die Deutschen ein "Gen" zum Bösesein?

  • K
    Kati

    Der Autor argumentiert nicht. So ist sein Artikel "nicht hilfreich" (Merkel, wenn auch in anderem Zusammenhang). Aber das ist man ja allmählich von den Vertretern des politisch/medialen Spektrums im Lande (s. Sarrazindebatte) gewohnt. Wann wäre denn die LINKE modern und für den Autor akzeptabel im Parteienspektrum? Wenn sie endlich den Nutzen von Hartz 4 und der Mindestlöhne zugäbe? Sollte die LINKE die massenhafte Zunahme der Armut seit 1998 mitvertuschen? Sollte die LINKE ganz im neogrünen Wandel über den Krieg in Afghanistan jubeln und die NATO für Phänomenal halten? Wäre es angebracht von der LINKEN, wie alle 'guten'Parteien im Lande und die offiziellen Geschichtsbücher mit Rosa Luxemburg umzugehen? USW. Wäre der Autor dann zufrieden? Oder sollte die LINKE besser, wie zuvor bereits die Grünen, einen kleinen Krieg mit anfangen? NATO-abgesegnet natürlich, mit schönen Bildchen von US-Satelliten, wie damals ...

  • DW
    Dieter Wallhaus

    @Facepalm

     

    Eine vom linken Mainstream-Konsens abweichende Meinung zu wagen gehört sich also nicht für ein "Genossenschaftliches Blatt"...

     

    Wie war das noch mit der "Gleichschaltung"?

  • F
    Facepalm

    Und so etwas nennt sich nun Genossenschaftliches Blatt...

     

    Man könnte meinen die taz hätte sich der Gleichschaltung der "Springer-Bürgertum-Presse" ergeben.

     

    Beschämend!

  • A
    APO

    sehr entspannter kommentar zu einer langweiligen begebenheit. die linke ist ein verschnarchter, gestriger laden. daher kann sie froh sein, dass der

    spiegel sie auf dem kieker hat - sonst wär sie keiner aufmerksamkeit wert. oder kennt jemand auch nur eine zukunftsweisende vision dieser partei, die

    die heutige gesellschaftliche komplexität in irgendeiner weise berücksichtigt? die denken auch nur in rastern, wie die gesamte politikerkaste.

  • E
    Einheitsbrei

    ich find den kommentar etwas unfair. es ist schließlich kein manifest oä. , von daher kann man stets fragen, warum sie dies oder das nicht benannt hat...

    der vorwurf des ewig gestrigen bezieht sich wohl auf die nennung von rosa-luxemburg etc. ,aber es waren nunmal historische größen/ereignisse die bis heute damit verbunden werden (s.kommentare,artikel etc. stalin=kommunismus=tote=gulag=diktatur usw).

    aber auch hier wird die eindimensionale sicht der dinge ziemlich schnell klar: diese theorie/partei muss einfach totalitär sein, es steckt ja schließlich in ihrem wesen (was ist eigentlich mit den alt-nazis oder den anderen stasi-mitarbeiter ua passiert? war es bspw. nach der auflösung der ddr nicht auch so,dass anhänger des ddr-systems in andere parteien gewandert sind?), genauso wie es stets das ziel des kommunismus war, eine diktatur (im sinne von einer kleinen führungselite) zu errichten.... oder gab es vllt schon seit anbeginn verschiedene strömungen? und was ist überhaupt kommunismus? kommunismus konnte laut seiner eigenen -dominierenden,aber von fast allen richtungen gebrauchten- definition bisher noch gar nicht existieren (höchstens in extrem kurzen zeitperioden, wie etwa ukraine,tlw spanien...und da auch eher als annäherung).

    dass man die linkspartei skeptisch betrachten sollte, find ich richtig, aber genauso die anderen parteien (was ist eigentlich mit der fdp und f-r-stiftung, was ist mit cdu/csu und gr wölfen und bibeltreue christen etc?)

    ich versteh einfach nicht, warum euch dieses thema so schwer fällt..

    genauso eure südamerika-"berichte". da mangelt es oftmals an fakten,an wissen bzw werden ausgelassen,aber dafür wird die junge,alleinerziehende mutter in kreuzberg genaustens beleuchtet...

    fangt ma wieder an, euch auf fakten und objektivität zu stützen! auch für euch selbst, denn sonst zieht ihr euch doch eure eigene grundlage, zumindest die,als ernstzunehmende zeitung, unter den füßen weg.

  • A
    atypixx

    Der Kommentar von Herrn Reineke widerspricht sich selbst, und zwar in einem entscheidenden Punkt. Einerseits wird die Tonlage als "vertraut linksdemokratisch" beschrieben, andererseits macht der Autor eine kaschierte "Neigung zum Totalitarismus" aus und meint, die Partei habe es sich im Gestern gemütlich gemacht.

     

    Wenn schon in der taz "linksdemokratisch" = "gestern" heißt ... dann geh ich erst recht die Linkspartei wählen.

  • H
    hto

    ... die CDU spricht von einer "skandalösen Kommunismus-Sehnsucht".

     

    Die sollten sich mal wirklich ordentlich besinnen, und zugeben das Christus in Wahrheit des Neuen Testaments den reinen Kommunismus gepredigt hat - dann steht das C in ihrem Partei-Logo nicht mehr für Lüge!?

     

    "Die Linkspartei macht es sich im Vergangenen gemütlich"

     

    das ist wohl richtig, wenn man diese Welt- und "Werteordnung" immer brav-symptomatisch befolgt (Surfen auf dem Zeitgeist), bei einer gleichermaßen gutbürgerlichen Bildung zu Suppenkaspermentalität auf Sündenbocksuche. Und so ist, im "gesunden" Konkurrenzdenken des nun "freiheitlichen" Wettbewerbs um die Begehrlichkeiten der Hierarchie von und zu materialistischer "Absicherung", das einzig wirklich ewig Gestrige immer der Gewinner, und die wirklich brauchbaren Ideen immer VORÜBERGÄNGLICH, damit der geistige Stillstand seit der "Vertreibung aus dem Paradies" ...!?

  • G
    godzilla

    das nenne ich mal eine gelenkte diskussion. grüsse an vladimir. ich geh dann mal wieder richtung tokio und such mir ein hotel. uuuuaaaa!!

  • S
    Sven

    Zitat: "Die Individualisierung, die Interessensspaltungen innerhalb der Klassen, der revolutionäre Umbau der Industrie- in eine Dienstleistungsgesellschaft, der demografische Umbruch – all das..."

     

    Würde es im "Kommunismus" gar nicht geben... ;o)

     

    Warum soll Lötzsch/die Linke sich nicht mit dem Thema nicht beschäftigen? Hat sie die Revulotion ausgerufen?

    Wo erkennt man denn bei ihr "TOTALITÄRE" Tendenzen?

     

    Dieser Kommentar war irgendwie überflüssig.

     

    &

     

    @ Demokrat

     

    Bitte beruhigen Sie sich doch... eher werden WIR ALLE sterben als dass die NATO irgendwo in der Nähe einen Staat mit annähernd kommunistischer Führung zulässt.

    Und keiner bestreitet wohl mehr, dass es in den genannten Staaten gar keinen echten "Kommunismus" gab.

    Man muss sich doch nicht vor einer Theorie Angst machen lassen, vielleicht lesen Sie bei Wicki mal den Kommunismus nach... ich würd deswegen nicht sterben wollen.

    Aber wenn einer an die unbefleckte Wiedergeburt glaubt, wär's eine Option.

    Hoffentlich passiert die dann nicht noch einmal in einem kommunistischen Land, wa?!

  • D
    Dirk

    Ich hätte als Leseempfehlung für die Linkspartei auch noch ein paar Theoretiker (und Empiriker) des Heute anzubieten: Colin Crouch (Postdemokratie), Joseph Vogl (Das Gespenst des Kapitalismus),Wolfgang Streeck (Re-forming Capitalism)und Philippe van Parijs (Real Freedom. What if anything can justify capitalism?).

  • MJ
    Martin Jäger

    @ Dr. Martin Wenk:

     

    Den Doktortitel gabs sicherlich nicht für Rechtschreibung, oder?

  • JB
    Jo Baum

    Kapitalismus (Imperialismus) ist keinesfalls die perfekte Lösung für die menschliche Gesellschaft. Menschen werden ausgebeutet und einige wenige bereichern sich auf deren Kosten, fahren riesige Profite ein und bekommen selbstverständlich noch staatliche Förderung und Unterstützung. Wenn ihnen der Gewinn zu gering erscheint oder vernünftige Steuern gezahlt werden sollen, na dann wandern diese Unternehmen sehr schnell in Billiglohnländer ab. Das Resultat ist, dass dann hier wieder die Arbeitslosenzahlen steigen. Diesbezüglich sollte man einfach Waren die von diesen Unternehmen produziert werden boykottieren. Die einfachste Lösung diese Betriebe zum Einhalt und zum Nachdenken zu bringen. Es tut schon weh, wenn 82 Millionen Menschen aus Deutschland, keine Waren mehr von diesen Herstellernerwerben. Wir sind viele und die brauchen uns!Ohne uns geht es nicht. Haben wir keine Arbeit, haben wir irgendwann kein Geld und wir können nichts mehr kaufen und die werden ihre Waren nicht los. Es liegt in unserer Hand, etwas Grundlegendes zu verändern.

  • OS
    oversea sympathizer

    Ihre Analyse stimmt! Das ist vor allen nur deutsche Einfalt und sind vetrottelte Theoretiker und Moechtegernsoziologen. Was die deutschen Linken in Lateinamerika "mithelfen" ist fuer die Linke in Lateinamerika "der Todeskuss". Trotzdem, das Parteiprogram der "Linke" hat Zukunftspotential fuer kommende Generationen.

  • V
    vic

    Eben fällt mir ein:

    Nein, wir in Deutschland würden selbst das noch pervertieren. Sehr schnell wären wieder Eliten aufgebaut, Konzerne an wohlmeinende Bonzen - wohlmeinend zu den Machthabern - verschachert.

    Keine Chance. Es ist nicht das System, es sind die Menschen.

  • J
    Jörg

    Robert Castel und Chantal Mouffe als große TheoretikerInnen der heutigen Zeit zu bezeichnen ist dann doch etwas weit hergeholt, im Übrigen ist die Analyse aber doch sehr stimmig.

  • M
    Marc

    Ein ausgesprochen guter Kommentar! Teile der Linkspartei haben noch nicht erkannt, dass ein Aufruf zum "Klassenkampf" nicht mehr zeitgemäß ist. Es gibt allerdings auch fortschrittliche Stimmen innerhalb der Partei, die zum Beispiel ein "Bedingungsloses Grundeinkommen" fordern...

  • R
    Radikaldemokrat

    Leider ein ziemlich belangloser Kommentar. Möglich und wahrscheinlich, dass die Linke keine überzeugenden Antworten auf akute Fragen hat - haben andere Parteien derzeit auch nicht, könnte womöglich an schwerwiegenderen Krisenerscheinungen liegen als nur an einer falschen programmatischen Aufstellung. Außerdem: Name-Dropping zu kritisieren und dann selbst bloß Namen fallen lassen? Unspezifische Schlagwörter, wie Dienstleistungsgesellschaft, Individualisierung etc. benutzen ohne sie genauer zu fassen? Irgendwie das gleiche Problem, was noch an der Linken kritisiert wurde... da zälht auch die Ausrede nicht, es sei eben nur ein kurzer Kommentar...

  • BL
    Bitte Link setzen

    Da fehlen die Links (Verweise / Quellen) in Ihrem Kommentar!

  • P
    Paul

    Der Kapitalismus(Imperialismus)ist keinesfalls die perfekte Lösung für die Menschheit. Menschen werden ausgebeutet und andere bereicheren sich auf deren Kosten. Dies kann nicht optialmal sein. Schweden hatte in den 70igern und 80igern ein ganz gutes System. Vieles war verstaatlicht und einiges war in privater Hand. Auf irgendeine Weise war es sozial und gerecht. Das sollten wir einmal genauer betrachten und vielleicht auch weiter drauf aufbauen. Aber augenblicklich ist die menschliche Gesellschaft eh am Verkommen. Es gibt keinen Respekt und keine Diziplin mehr. Wir werden sehen was die Zukunft bringen wird.

  • T
    txxx666

    Wer sich auch nur ein kleines Bisschen mit der Materie auskennt, weiß, dass der Kommunismus, wie ihn Marx und Engels beschrieben haben, nichts anderes ist als wahre Demokratie - und das hat mit den Verbrechen des Stalinismus ebensowenig zu tun wie mit den Verbrechen, die heute im Namen der Demokratie begangen werden.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Der postindustrielle Banken Kapitalismus wird die Katastrophen schaffen, die die Überlegungen von Frau Lötzsch durchaus realistisch erscheinen lassen werden. Man betrachte die Militärpolitik der NATO . Auf die Herausforderung "Rohstoffverknappung" köcheln die Militär- Strategen verdorbene Antworten aus wilhelminischen Zeitalter hoch. Herr Reinecke, im Moment ist leider kein Politiker auf der Höhe der Zeit.

  • DH
    Dr. Harald Wenk

    Leider funktioniert die 4. technologsiche Revolution per Computer immer ncoh nach den Gesetzen des tendenziellen Falls der Proftrate und Gegentendenzen mit Globalsierugn und Lohndumping ud nvieln veeil Krisen aller Art sowie starker Verelndeung und Seggragegation als offesncihtlichste Folgen und Begleiterscheinungen wie im Lehrbuch Marxens. Der Staat hat seine korporatistischen Verfahresnweisen auch wenig bis gar nicht geändert.

    Genauso wie die Brownsche Bewegung von Einstein aus dem Jahre 1905 immer noch mit starker "Volalität" den moderne Fianmzmarkt per "Randowm Walk" dominiert wird.Tja, viel moderne Technik, immer noch die alten brutale Aneingnungsmethoden.

    Neuer Wein in ganz ganz ganz verbitternden Schläuchen.

    "Das Wunder des menschlichen Lebens, Denkens und Fühlens", in örtlich und zeitlcih extrem präkerer Lage, kosmisch gesehen, dauerhaft in Brutalinksi Händen.

     

    "Alt unnmodern"?

    Wie immer der alte Walzer:

    "Gib dem Hund einen schelchten Namen, und dann hängt ihn auf".

    Wirkt bei Menschen aus sehr tiefen Gründen fast immer.

  • M
    Maja

    Sorry, aber diese Partei geht einfach nicht. Was kommt als nächstes? In Stalin bitte auch mal den Menschen sehen?

  • D
    Demokrat

    Ich werde mich unter einer kommunistische Führung niemals gleich machen lassen, lieber würde ich sterben!!!!

     

    Es muss mit allen Mitteln verhindert werden das die Kommunisten jemals an die Macht kommen, Sowjetunion, Kuba, Venezuela, China, Kambodscha, die sogenannte DDR und Vietnam mahnen!!!