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Kommentar zur Bilanz des FrauensenatorsGut, aber noch nicht gut genug

Kommentar von Stefan Alberti

Die Bemühungen von Harald Wolf reichen nicht aus. Es ist zu wenig passiert in punkto Frauenförderung.

D ie Zahlen des Frauensenators sind erstmal beeindruckend. Anstiege von 50 oder 100 Prozent der Frauen in Führungsjobs der Landesverwaltung und noch mehr in den Aufsichtsräten, in denen das Land vertreten ist - das sind unbestreitbar Erfolge. Wenn die Grüne Anja Kofbinger nun sagt, dass es bei den hoch bezahlten Vorstandsjobs in landeseigenen Unternehmen noch ganz anders sei, so kommt das erstmal wie Miesmacherei rüber. Dem ist aber nicht so: Kofbinger hat nämlich Recht. Da, wo es um ganz viel Geld geht, haben sich Wolf und der Senat nicht als vorderste Frauenförderer gezeigt.

Oft ist zwar von mehr Frauen in den Aufsichtsräten die Rede. Doch wann kommt diese Entwicklung? Gerade in dem Moment, in dem diskutiert wird, Aufsichtsräte persönlich in Haftung für ihre Entscheidungen zu nehmen. Solche Jobs gibt man(n) schon mal gerne an Frauen ab.

Forderungen verhallten oft

Wiederholt hatten sich SPD und Linkspartei für mehr Frauen auch in Vorständen der landeseigenen Unternehmen ausgesprochen. Lange wurde daraus nichts, was manche dem zuständigen Senator persönlich ankreideten. Als etwa 2009 ein vakanter Posten an der Spitze der Investitionsbank Berlin an einen Mann ging, urteilte die SPD-Bundestagsabgeordnete Eva Högl: "Generell halte ich Harald Wolf als Frauensenator für eine Fehlbesetzung." Die Erinnerung daran wurde ein bisschen übertüncht, als im vergangenen Herbst eine Frau Chefin der Berliner Verkehrsbetriebe wurde. Zuständig war da allerdings der parteilose Finanzsenator als BVG-Aufsichtsratschef.

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Redakteur für Berliner Landespolitik
Jahrgang 1967. Seit 2002 mit dreieinhalb Jahren Elternzeitunterbrechung bei der taz Berlin. Schwerpunkte: Abgeordnetenhaus, CDU, Grüne.
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