Kommentar zum Sponsoring: Nur mit Transparenz

Sponsoring ist nichts Schlimmes - mit so ein paar Kleckerbeträgen kann man doch den Senat nicht kaufen. Es ist aber unabdingbar, dass öffentlich genannt wird, wer wie viel Geld gibt.

Korrumpieren Sponsoren die Landesregierung? Wohl kaum. Wenn der erste Sponsoringbericht des Senats stimmt, war den Geldgebern ihr Berlin-Engagement im Jahr 2008 gerade mal eine gute Millionen Euro wert. Das muss man wohl eher als Armutsbericht bezeichnen.

Denn Sponsoring an sich ist nichts Schlimmes. Zwar kann man die Position vertreten, dass der Staat keine Geschenke annehmen darf, damit er sauber bleibt. Aber dann dürfte sich niemand über seinen regulären Steuerobolus für den Staat engagieren. Weder mit Millionen für das Brandenburger Tor noch mit Kuchen für das Schulfest. Denn wer freiwillig gibt, bekommt immer etwas dafür - und sei es nur einen besseren Ruf. Schon der kann - absichtlich oder nicht - weiterhelfen.

Deshalb ist es unabdingbar, dass die Geber öffentlich benannt werden. Nur so kann sich jeder ein Bild davon machen, ob man die Gaben für akzeptabel hält. Oder ob sie einen schalen Nachgeschmack haben. Der aber bleibt in jedem Fall, so lange sich der Senat darum drückt, etwa die Sponsoren des Rathausfestes zu benennen. Vielleicht wollen die ja nur deshalb nicht genannt werden, weil es ihnen peinlich wäre, mit ihren Minispenden aufgelistet zu werden.

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Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Twitter: @gereonas Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de Foto: Anke Phoebe Peters

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