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Die Presse sollte einmal die Verträge zwischen Krankenhaus, Abteilungen und Reinigungsunternehmer genauer unter die Lupe nehmen.
Häufig werden kostspielige Arbeiten aus dem Vertrag gestrichen/verändert und den Stationsschwestern übertragen. Meist liegt die vertragliche Handlungsvollmacht beim Chef-Arzt der gleichzeitig die/seine Abteilung leitet!!! Sehr interessant wenn der Chefarzt auch noch seine privaten Behandlungszimmer für Privatpatienten hat!
Sozialisierte Kosten, privatisierte Gewinne, an dieser Trennschicht zeigen sich Abgründe.
Bloß die Stationsschwestern wissen nichts davon, welche einzelne Aufgaben die ihrigen sind. In der Vergangenheit gehörte Reinigungstätigkeiten nicht unbedingt zum Berufsprofil einer Krankenschwester.
Die real abstrusen Vorschriften/Tätigkeiten der Krankenschwestern wäre einmal ein Thema wert.
Ein reales Beispiel, ich hatte leider keine Kamera dabei: Die Reinigung der Beine eines Infusionsständer ist sehr aufwendig, da diese häufig Blut und andere ->getrocknete
Das Gedenken zum 7. Oktober an Hamburger Schulen sorgte für Kontroversen. Eine Lehrerin schildert ihre Erfahrung dazu.
Kommentar zum Klinik-Ausschuss: Hygiene war einfach zu teuer
Der Fehler beim Keim-Skandal liegt im System: Die Gesundheitssenatorin muss im Interesse der Bürger und Patienten auf teuren Hygiene-Standards bestehen, hat als Verantwortliche für die kommunalen Kliniken aver auch die Kostenschere im Kopf
Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Mit dieser Volksweisheit könnte man die Kritik des Gutachters Walter Popp beiseiteschieben: Die verantwortlichen Ärzte trifft keine Verantwortung, erklärt der Hygiene-Facharzt, wohl aber die kaufmännische Klinik-Leitung und die senatorische Behörde.
Wenn die SPD-Ausschussvorsitzende nach diesem Reflex reagiert, macht sie es sich zu einfach. Denn die Gutachter-Position könnte zumindest die halbe Wahrheit sein. Die Gesundheitsbehörde habe sich federführend eingeschaltet, nachdem sie von dem Keim-Ausbruch erfahren hatte, sagt Popp, obwohl sie nicht über den erforderlichen Sachverstand verfügte. Popp kann zur Begründung dafür eine Reihe von Details ausplaudern.
Seit 2009 lagen die neuen Richtlinien für Hygiene vor, die Gesundheitsbehörde hätte handeln müssen, sagt Popp. Dass sie da noch nicht Senatorin war, kann Renate Jürgens-Pieper nur persönlich beruhigen.
Denn Popp weist auf den „Systemfehler“ hin: Die Gesundheitssenatorin muss einerseits im Interesse der Bürger und Patienten auf teuren Hygiene-Standards bestehen. Andererseits hat sie als Verantwortliche für die kommunalen Kliniken die Kostenschere im Kopf. Das ist der Grund, warum die Standards von 2009 nicht im Jahre 2011 umgesetzt waren – bevor die Frühchen starben.
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Kommentar von
Klaus Wolschner
Bremen-Redakteur
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