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Mich macht die Thematik irgendwie wütend...unser größtes Problem scheinen ein paar abgefackelte Autos oder die Besetzung einer Wiese zu sein?!? Wo doch auch sonst mit jedem Mittel versucht wird die Autoindustrie zu stärken?!
Wie siehts denn aus mit der immer größeren Schulucht zwischen Arm und Reich in Deutschland? Wie siehts aus mit Menschen die ihr ganzes Leben unter miserablen Bedingungen arbeiten und sich trotzdem nichts leisten können in Deutschland?
Menschen mit Familie!
Was tut die Politik eigentlich noch für diese Leute (ohne Lobby)?
Da werden STEUER - Milliarden in irgendwelche schlipstragenden Bänker verballert und...ja...und unser größtes Problem sind ein paar abgefackelte Autos irgendwo in Berlin?!?
Manchmal sollte man Prioritäten richtig setzen...das fällt allerdings schwer bei der ganze Springerpresse hier im Land!
Andere macht das noch wütender als mich und genau da liegt auch Ursache dafür das es ständig brennt!
...bekanntermaßen werden Probleme am effektivsten in ihrer Ursache bekämpft!
Der Deutsche von heute ist ja spezialisiert darauf, Schutt und Asche zu hinterlassen, wo er hintritt. Man kann sich sicher sein, dass bei Öffnung "der Wiese" THF der Türke dort nicht nur grillen würde, sondern der Deutsche seinen Müll dort verteilt, Löcher in den Rasen gräbt (Ein typisch neuzeitliches deutsches Hobby, dessen Sinn ich noch nicht begriffen habe.) und Parkbänke (sollte es sie dort mal geben) für das persönliche Lagerfeuer nutzt.
Der deutsche Öko der 80er Jahre ist heute ersetzt durch den deutschen Ego, der nur Zerstörung liebt.
Ob das aber 10 Millionen Euro pro Jahr für die Umzäunung und Konservierung (?) von THF wert ist, mag bezweifelt werden.
Aber im Berliner Senat sitzen ja auch Hochintelligente und Hochbegabte.
Dass die radikale Linke auf indymedia zur Zeit quasi täglich Listen darüber veröffentlicht, was sie so alles abgefackelt (primär Autos) und kaputtgemacht (Gebäude) hat, hilft auch nicht gerade ...
Der CDU-Chef hätte gute Chancen, der nächste Kanzler zu werden. Was ihm allerdings im Wege steht: strategische Dummheiten, wie beim Bürgergeld.
Kommentar zum Flughafengelände: Verkorkste Debatte um Tempelhof
Der verlassene Flughafen ist zum Mahnmal für die Ideenlosigkeit des Senats geworden. Mit tausenden Polizisten sorgt er dafür, dass eine ungenutzte Wiese auch weiter nicht genutzt werden darf.
Ein junger Mann stand am Samstag mit einer Palette Topfpflanzen am Flughafenzaun. Die meisten Journalisten hätten ihn gefragt, ob er die Töpfe auf Polizisten werfen wolle, erzählt er kopfschüttelnd. Kaum ein anderes Bild verdeutlicht besser die verkorkste Debatte um Tempelhof. Es geht nur noch um Angst, nicht mehr um Fortschritt.
Zwar ist das Flughafenareal zum Mahnmal für die Ideenlosigkeit des rot-roten Senats verkommen. Doch statt daran etwas zu ändern, lässt er tausende Polizisten samt Wasserwerfern anrücken, um eine Wiese zu schützen - und tritt zudem eine der wenigen wirklich guten Ideen, die er in den letzten Jahren hatte, in die Tonne: die Strategie der konsequenten Deeskalation.
Er lässt sich dabei antreiben von der CDU, der Springerpresse und eigentlich liberalen Haupstadtzeitungen, die für jede linksalternative Initiative nur eine Schublade haben: "randalierende Chaoten". Wer mit einem differenzierten Blick dagegen halten will, bräuchte etwas Mut - gerade in Wahlkampfzeiten. Doch selbst die grüne Fraktionschefin Franziska Eichtstätt-Bohlig, die "Squat Tempelhof" erst begeistert unterstützte, bekam einen Tag vor dem Happening kalte Füße. Und die Linkspartei eiert auch nur noch argumentativ durch die Gegend. Denn Rot-Rot fehlt der Mut, mit nach vorne weisenden Ideen die Wähler zu begeistern. Dabei hätte es ein einfaches Mittel gegeben, um jede Gewalt am Samstag zu verhindern: Zaun auf. Fertig.
Der junge Mann hat am Ende eine zerbrochene Flasche aufgehoben - um vor dem Zaun ein Loch für seine Blümchen zu graben. Sie sahen traurig aus.
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Kommentar von
Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Twitter: @gereonas Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de Foto: Anke Phoebe Peters
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