Kommentar zu kinderlosen Hamburgerinnen: Degradierung zur Mutter
Wenn sich an der Kindermüdigkeit der gebildeten und berufstätigen Frauen etwas ändern soll, müssen sich also die Männer mehr ins Zeug legen.
J etzt ist es amtlich: Westdeutsche, gebildete Großstadtfrauen wollen die Menschheit ausrotten. Hamburgerinnen sagen am häufigsten "Nein" zu Kindern. Nahezu drei von vier 25- bis 34-Jährigen wollen sich partout nicht fortpflanzen. Sie scheren sich nicht einmal um die Angebote, die die Stadt ihnen bietet. Dabei können in keinem anderen Bundesland die Muttis ihre Kleinen früher in die Krippe stecken als hier. Dank des Rechtsanspruchs auf einen Platz für unter Dreijährige, kann die karrierebewusste Frau theoretisch direkt aus dem Kreißsaal zurück an den Konferenztisch.
Trotzdem: Die Hamburgerinnen wollen nicht gebären. Mancher Mann fragt sich, was studierte Frauen denn bitte noch verlangen, bevor sie endlich Kinder kriegen. Dabei geht es ja mitnichten um den Kinderwunsch an sich. Frauen wollen schlichtweg nicht degradiert werden: Wer Jahre in Studium und Karriere investiert hat, tauscht nur ungern Büro gegen Babyzimmer. Das mäßige Interesse von Männern an der Elternzeit ist das beste Indiz dafür, wie angesehen der Mutterjob tatsächlich ist.
Wenn sich an der Kindermüdigkeit der gebildeten und berufstätigen Frauen etwas ändern soll, müssen sich also die Männer mehr ins Zeug legen: Als Arbeitgeber müssen sie flexiblere Arbeitszeiten schaffen, als Väter bitte nicht nur sonntags den Buggy schieben.
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