Kommentar zu Kitas: Ein weiteres wichtiges Puzzleteil
Die Beitragsfreiheit der Kitas ist gut. Mehr Personal wäre noch besser.
E r verwalte einen der wichtigsten Politikbereiche der Stadt, sagte Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) selbstbewusst auf der Pressekonferenz, mit der er die Beitragsfreiheit nun auch des dritten Kita-Jahres ankündigte. Und der Mann hat recht. Bildung entscheidet über unsere Zukunft und die unserer Kinder, unserer Gesellschaft, unseres Planeten. Sie stellt die Weichen dafür, ob Kinder sich später etwas zutrauen, sich Herausforderungen zu stellen wagen - und ihnen auch gewachsen sind.
Es ist deshalb gut, dass die rot-rote Koalition dieses Handlungsfeld ernst genommen und aufgemischt hat. Die drei beitragsfreien Kita-Jahre, die außer Berlin nur noch ein anderes Bundesland bietet, sind ein weiteres wichtiges und richtiges Puzzleteil auf dem Weg zu einem breiten Bildungsangebot, das sich tatsächlich anstrengt, jedem entgegenzukommen.
Klar kann und muss man darüber meckern, dass mehr Personal in Kitas (und Schulen) noch besser wäre. Keine Bildungseinrichtung erfüllt ihren Zweck, wenn sie zu einer bloßen Verwahranstalt für Kinder wird. Kitas und Schulen sollen Kinder und Jugendliche motivieren, beflügeln: Dafür brauchen sie genug Personal, Mittel und Raum für Fantasie.
Die kann man genauso wenig herbeizwingen, wie man Kinder zum Lernen und Lehrer zum Lehren zwingen kann. Nicht umsonst heißt es Schulpflicht, nicht Lern- oder Lehrpflicht: Das kriegt man nicht durch Zwang hin. Sondern durch Motivation: Vielleicht sollten wir nach all den formalen Veränderungen der Bildungseinrichtungen in den letzten Jahren mal wieder stärker darauf schauen, was genau in ihnen vorgeht.
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