Kommentar verweigerte Integration: Kinder dritter Klasse
Ob die Flüchtlingskinder in Horst die Schule besuchen oder nicht, ist in der selbst ernannten "Bildungsrepublik Deutschland" nicht wichtig.
D en Umgang mit "Schulabsentismus" hat die Hamburger Bildungsbehörde in einer 40-seitigen Handreichung für LehrerInnen geregelt. Der "Absentismus" ist "Ausdruck einer sozialen Gefährdung von Kindern und Jugendlichen", heißt es da. Er sei deshalb "unnachgiebig zu verhindern" und "konsequent zu ahnden". Die dazu vorgesehenen "Eskalationsstufen" - bis hin zu Zwangsmaßnahmen - beginnen laut Vorschrift "spätestens unmittelbar nach der ersten großen Pause" eines Fehltages.
Für die Flüchtlingskinder in Horst gelten andere Regeln. Ob sie eine Schule besuchen oder nicht, das ist in der selbst ernannten "Bildungsrepublik Deutschland" nicht wichtig. Denn sie gehören nach Auffassung der herrschenden Politik gar nicht dazu. Und das soll möglichst so bleiben.
Die Hamburger SPD redet viel von "Teilhabe", "Zukunftsinvestition" und "Kraftanstrengungen", wenn es um Bildung geht. In die Zukunft von Flüchtlingskindern investiert sie nicht.
Es ist nicht nachvollziehbar, dass es bei gutem Willen in einer der reichsten Städte Europas nicht möglich sein soll, Wohnraum für einige Hundert Familien zu finden oder zu schaffen, die in der Nähe einer Schule liegen. Keine äußere Notwendigkeit zwingt den Senat, sie im übernächsten Bundesland ins Nirgendwo auszuquartieren: Es ist der Wille, um die Unerwünschten herum so viele Barrieren zu ziehen wie möglich.
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