Kommentar verlogene "Light"-Produkte: Du darfst nicht!
Die meisten "Light"-Produkte haben gar nicht weniger Kalorien als normale Lebensmittel. Was fehlt, ist der Vergleich. Denn eine Milchschnitte ist vielleicht leichter – aber als was?
D aran, dass alles, vor dem ein "Light" steht, gemogelt ist, daran sollte der Mensch sich nun endlich mal gewöhnen: "Light-Kultur", "Light-Artikel" und natürlich auch "Light-Food", dieser Hoffnungsschimmer am Horizont des ignoranten Feindes süßer Speckröllchen.
Dabei muss unbedingt unterschieden werden: zwischen offiziell fett- und zuckerreduzierten Lebensmitteln auf der einen sowie solchen mit einem "leichten Image" auf der anderen Seite. Während bei Ersteren auf geradezu sarrazineske Weise mit Statistiken getaschenspielertrickst wird, verläuft der Betrug bei Letzteren eher subtil.
Es fehlt nämlich der Vergleich: So wirbt Ferrero damit, seine Milch-Schnitte sei leicht - doch leichter als was? Behaupten lässt sich vieles. Dabei ist die Milch-Schnitte allenfalls leichter als Blei, mit ihren 60 Prozent Fett- und Zuckeranteil jedoch schwerer als eine Schokoladentorte. Sportler wie die Fixkletterer Alexander und Thomas Huber halten mit ihrer natürlichen Dynamik für die Kalorienbombe die oberbayerischen Quadratschädel hin: "Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch."
Zögen sich die beiden beim Klettern tatsächlich solche Schweineriegel rein, wäre ihr Limit ungefähr da erreicht, wo sich der Turnbeutelvergesser mit der Hornbrille befindet, der im Sportunterricht immer ausgelacht wird, weil er wie ein Mehlsack am Kletterseil hängt. Und das ist nur eines von vielen Beispielen, in denen die Vorturner unseres Landes bedenkenlos für ungesundes Zeug werben.
Beim klassischen "Light-Produkt" hingegen, das offen mit Zucker- und Fettreduzierung verglichen mit dem Ursprungsprodukt wirbt, wird der eine Dickmacher oft durch den anderen ersetzt. Dem Hersteller ist es egal, wie seine Konsumenten aussehen. Hauptsache, sie kaufen sein Produkt.
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