piwik no script img

Kommentar schwarz-grünes KlimaEine Gefahren bannende Visite

Kommentar von Sven-Michael Veit

Der Bürgermeister in spe kann bei seiner Bewerbungsrede vor dem Koalitionspartner mit seiner Charmeoffensive punkten.

S ie scheint verflogen, die Angst der Grünen vorm schwarzen Mann. Und das so gründlich, dass sich mancher nach dem Auftritt Christoph Ahlhaus vor der Basis des Koalitionspartners sogar zu Lobeshymnen hinreißen ließen. Gemach. Die demonstrative Begeisterung vor allem von führenden Grünen bekundet vor allem Erleichterung.

Erleichterung darüber, dass der Kandidat des großen Regierungspartners sich so konziliant und handzahm zeigt. Normalerweise reden Koalitionäre einander bei Personalien nicht rein, jeder benennt seine SenatorInnen in eigener Souveränität. Schon deshalb ist der Auftritt von Ahlhaus auf dem GAL-Mitgliederabend ungewöhnlich.

Ahlhaus aber hält vor der grünen Basis eine Bewerbungsrede - mit gutem Grund. Hätte er die Einladung nicht angenommen, wäre das Misstrauen noch größer geworden. Der Bürgermeister in spe aber wollte unter Beweis stellen, dass er die Grünen ernst nimmt und sie, mehr noch, so richtig lieb gewonnen hat.

Nicht zuletzt taktisch sind das zwei wichtige Punkte: Durch seine Charmeoffensive bindet Ahlhaus die Grünen auch emotional enger an sich und die CDU. Wohlgemerkt: Er und seine Partei haben keine klare Machtalternative - die GAL schon.

Rot-Grün schwebt als sprichwörtliches Damoklesschwert über den Hamburger Christdemokraten. Ahlhaus' Besuch bei den Grünen hat es entschärft.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Hamburg-Redakteur
Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!