Kommentar: Vattenfall: Im Netz von Vattenfall

Wer einem Konzern Verschleierung und Bilanztrickserei vorwirft, muss dafür stichhaltige Beweise haben. Die Frage nach der politischen Bewertung fällt indes eindeutig aus.

Die Vorwürfe sind von der herben Art. Wer einem Konzern Verschleierung und Bilanztrickserei vorwirft, sollte dafür stichhaltige Beweise haben. Betriebswirtschaftliche, juristische und nicht zuletzt auch politische Belege sind in einer solch beinharten Auseinandersetzung unverzichtbar.

Die beiden ersten Punkte indes sind hier nicht zu klären. Offenbar sind zwei Berechnungsmethoden möglich, die von Vattenfall und die der Kritiker. Ob es aber eine wahrhaft korrekte gibt und welche das sein mag, ist eine Frage für juristische Feinschmecker an hohen und höchsten Gerichten. Dass diese allerdings für eine endgültige Rechtssprechung bemüht werden, ist eher zweifelhaft. Bleibt die Frage nach der politischen Bewertung, und die fällt eindeutig aus.

Energieerzeugung in diesem Land ist politisch hoch brisant, und somit ist auch Polemik zulässig. Deshalb ist Vattenfalls Klage unangebracht, Opfer einer politischen Kampagne zu sein. Beide Seiten arbeiten mit harten Bandagen - mithin hat niemand Grund, zur Mimose zu werden.

Einer Antwort indes harrt die Frage, ob Vattenfall mit den Leitungsnetzen Geld verdient oder nicht. Kein Gewinn, keine Abgabe an die Stadt, das ist unstrittig. Wären die Netze aber ein Minusgeschäft, würde der Konzern, der in erster Linie dem Wohl seiner Aktionäre verpflichtet ist, sie doch freiwillig an die Stadt zurück geben wollen.

Das aber will er nicht. Er muss wohl seine Gründe dafür haben.

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