piwik no script img

Kommentar UrantransporteGrüne Achillesferse

Kommentar von Mart-Jan Knoche

DIe Öffentlichkeit hat ein Recht auf Information. Mit den Grünen aber beteiligen sich nun die Atomkraftgegner von einst an der Geheimniskrämerei.

T ransporte sind die Achillesferse der Kernkraftwerke, hat Walter Hohlefelder einmal gesagt. Der langjährige Präsident des Deutschen Atomforums teilt diese Einschätzung mit der Anti-AKW-Bewegung.

Heute regieren Teile von ihr - konkret: die GAL - Hamburg, das wohl unbemerkt zum Umschlagsort für Uran-Brennstoffe avancierte. Aber werden die Grünen ihre strategisch günstige Position nutzen? Kein Zweifel: Ein Umweltausschuss ist richtig. Einen zusätzlichen Innenausschuss hat die schwarz-grüne Mehrheit der Bürgerschaft allerdings nicht zugelassen. Der wäre zielführender gewesen und unbequemer angesichts der sicherheitspolitischen Dimension der Transporte. Denn der Skandal liegt weniger darin, dass "schmutzigen Bomben" gebaut werden könnten, wenn Atomphysiker einen Uran-LKW auf den Elbbrücken enterten (wovor die International Atomic Energy Agency in Wien warnt).

Es geht vielmehr darum, dass die Öffentlichkeit ein Recht auf Information hat. Die Antwort des Senats auf die Anfrage besteht jedoch aus Floskeln über Absperrungen und Feuerwehrschläuche; die GAL wurde von links entblößt. Denn die Sicherheits-Dimension solcher Transporte schließt die AKW-Gegner eben auch ein: Informationen über Lagerplätze und Routen sollen nicht zur MAUS in Bremen oder zu Greenpeace gelangen. Eine echte Achillesferse.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!