piwik no script img

Kommentar Uni-UmzugDer Krise sei Dank

Kaija Kutter
Kommentar von Kaija Kutter

Der Umzug auf die Grasbrook-Halbinsel im Hafen war an der Hochschule äußerst unpopulär - und ist nun vom Tisch.

G ott sei Dank gibt es eine Haushaltskrise, ein Glück, dass Hamburg sparen muss, mag mancher Gegner des Uni-Umzugs in diesen Tagen heimlich denken. Der Umzug auf die Grasbrook-Halbinsel im Hafen war an der Hochschule äußerst unpopulär. Denn Gebäude und Standort bilden einen wichtigen Teil der Identität der Universität.

Die Idee des Umzugs kam bei Wissenschaftlern und Studierenden nicht gut an, das war schon bald unübersehbar. Der Senat hat sich Zeit gelassen, dies zu verstehen. Und auch jetzt wird die Beendigung dieser Debatte nicht inhaltlich, sondern rein haushaltstechnisch begründet.

Die Wissenschaftssenatorin hat Recht. Es ist ein Novum, dass der Senat bereit ist, in die bauliche Zukunft seiner Universität zu investieren. Ihr Vorgänger hat den Platzbedarf eher klein gerechnet und lieber Neugründungen finanziert. Und auch die Bevölkerung in Eimsbüttel hat gemerkt, welche Vorteile die Universität in der Nachbarschaft bietet. Sie ist heute vielleicht bereit, Neubauten zu akzeptieren, gegen die vor einigen Jahren Anwohner-Initiativen Unterschriften gesammelt hätten.

Doch noch sind die Sanierungsgelder nicht geflossen, noch ist kein Neubau bewilligt und noch sind die Implikationen eines Sondervermögens nicht bekannt. Dass Politiker ihre Versprechen halten, ist leider nicht sicher - gerade in Krisenzeiten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Kaija Kutter
Redakteurin taz-Hamburg
Jahrgang 1964, seit 1992 Redakteurin der taz am Standort Hamburg für Bildung und Soziales. Schwerpunkte Schulpolitik, Jugendhilfe, Familienpolitik und Alltagsthemen.
Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!