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Kommentar Umfragetief GrüneMut zum Verzicht

Kommentar von Felix Hütten

Trotz sinkender Umfragewerte sollten die Grünen offensiv für Konsum in Maßen werben. Der Veggie-Day ist da eine gute Idee.

Fleischmassen oder Fleisch in Maßen? Bild: dpa

D ie Grünen fordern Verzicht. Und verzichten auf Wähler. Aktuellen Umfragen zufolge liegen sie nur noch bei 9 bis 11 Prozent. Vor wenigen Monaten waren es noch deutlich mehr. Nicht zuletzt die Debatte über einen Veggie-Day, einen fleischfreien Tag pro Woche in Deutschlands Kantinen, könnte die Grünen Stimmen gekostet haben. Die Vorwürfe sind gewaltig. Auf Facebook werden die Grünen schon mal als „Ökofaschisten“ beschimpft.

Der Veggie-Day, der übrigens nie Gesetz, sondern nur Anregung sein sollte, ist wieder zu einem wichtigen Wahlkampfthema geworden. Denn die Idee steht symbolisch für eine zentrale Frage: Wollen wir überhaupt Verzicht üben, und wenn ja, wie kann uns das gelingen? Union und FDP werden nicht müde, im Wahlkampf zu betonen, wie genussfeindlich grüne Politik sei. Sie inszenieren die Grünen als Moralapostel, die alles verbieten wollen, was irgendwie Spaß macht.

Doch Fleischverzicht, die Kernidee des Veggie-Days, ist kein Ökothema für Ökospinner. Weniger Fleisch zu konsumieren wäre ein wichtiges Signal an andere Länder: Ihr seid uns nicht egal! Denn der Konsum tierischer Produkte verschlimmert den globalen Hunger. Über 800 Millionen Menschen, vor allem Kinder, hungern jeden Tag. Das heißt: Jeder neunte Mensch auf der Welt wird nicht satt. Besonders betroffen sind Säuglinge und Kleinkinder, die an den Folgen von Unterernährung sterben.

Bild: privat
Felix Hütten

Geboren 1987 in Stuttgart. Er studierte Medizin in Dresden und Politikwissenschaft in Berlin und Lyon. Im vergangenen Juni war er Teilnehmer der 15. taz-Akademie zum Thema "Stadt & Land“, derzeit ist er im Team der wahl.taz einer der Akademistas der Panter Stiftung.

Sinkt der Fleischkonsum, können Menschenleben gerettet werden. Rinder konkurrieren mit Menschen um Nahrung. Auf Feldern, wo Futtermittel für Tiere angebaut werden, könnte auch Getreide für Menschen wachsen. Weltweit wird Soja, ein wichtiges Futtermittel für Nutztiere, auf etwa 100 Millionen Hektar angebaut. Das entspricht etwa der dreifachen Fläche der Bundesrepublik. Oftmals wird dafür mit aggressiven Pestiziden jede andere Regung der Natur im Keim erstickt. Die Folgen für die dort lebende Bevölkerung sind verheerend.

Was können wir tun? Verzichten! Wer das laut ausspricht, wird abgestraft. Alle ökologischen Bewegungen sind schön und gut, aber wenn es darum geht, das persönliche Verhalten zu ändern, dann schauen viele gerne weg. Genau das bekommen die Grünen jetzt zu spüren.

Die Grünen müssen sich entscheiden

Die Partei befindet sich damit mehr denn je in einem Dilemma: Wie stark darf sie mit ihrem ökologischen Profil Wahlkampf machen? So richtig laut traut sich kurz vor der Wahl niemand auszusprechen, dass die Bevölkerung in den Industriestaaten ihren Konsum einschränken müsste. Dabei ist es doch die Aufgabe Europas, im Kampf gegen den Welthunger eine Vorreiterrolle zu spielen. Europa muss sich den Folgen von Nahrungsmittelspekulationen, Agrarsubventionen und Fleischkonsum stellen. Das muss politisch gewollt sein, und das wollen in Deutschland derzeit am ehesten die Grünen.

Fleischverzicht ist damit kein Randthema für Spinner, sondern ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr globaler Gerechtigkeit.

Die Grünen müssen sich jetzt, so kurz vor der Wahl, entscheiden: Entweder versuchen sie, alle Ideen im Wahlprogramm, die mit dem Thema zu tun haben, klein zu halten. Das funktioniert - wie die Diskussion über den Veggie-Day zeigt - eher schlecht. Oder sie werben offensiv mit dem Thema. Es bleibt noch mehr als eine Woche, um WählerInnen zu überzeugen, dass Verzicht keine Schnapsidee, sondern der einzige Weg zu einem gesunden Planeten ist. Was beim Atomausstieg geklappt hat, kann auch in der Ernährungspolitik funktionieren. Vielleicht sogar schon bald.

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29 Kommentare

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  • J
    Johannes

    Genau das ist es. Die Menschen müssten ihr eigenes Verhalten kritisch reflektieren.

  • Gerade die Grünen, die die Risiken des Passivrauchens dramatisieren und das Rauchen sogar in Rauchervereinen und Shisha-Bars verbieten, wo es nicht mehr um Nichtraucherschutz geht, sondern nur noch um Gängelung und Umerziehung. Gerade diese Grünen sollten die gesundheitlichen Risiken einer vegetarischen oder gar veganen Ernährung nicht verheimlichen.

    Vegetarier haben ein um 30 % erhöhtes Darmkrebsrisiko. Das gehört zur ganzen Wahrheit auch dazu.

    • @vulkansturm:

      Eine gute Bekannte, die Nichtraucherin ist und immer war, die lange als Bedienkraft in einer Raucherkneope gearbeitet hat, bekam kürzlich die Diagnose "Lungenkrebs". Die Krankheit muss natürlich keine Folge des Passivrauchens sein.

       

      Woher ihre Information zum Darmkrebsrisiko bei Vegetariern stammt, sollten Sie mal mitteilen. Zahlen zum signifikanten Rückgang der Herzinfarkte in USA nach Einführung des Rauchverbots in öffentlichen Räumen können Sie sicher im Internet leicht finden (wenn Sie wollen).

  • V
    Vielleser

    Der Kommentar ist mir zu kurz, eine ausgezeichnete Analyse über Die Grünen hat Bettina Röhl in der wiwo publiziert:

     

    http://www.wiwo.de/politik/deutschland/bettina-roehl-direkt-der-gruene-stern-sinkt/8765734.html

  • UD
    Und Duuu?

    Falsch kommentiert!

     

    Es ist nicht der "Veggie-Day, der die Grünen disqalifiziert es ist ihre ARROGANZ!

     

    Es gibt Alternativen...

     

    UND DUUU?!

  • A
    A

    "Denn der Konsum tierischer Produkte verschlimmert den globalen Hunger."

     

    Ach,jetzt verstehe ich warum ich mir die Sprüche der Kigaerzieher anhören musste.

    Man muss doch den ekeligen Rübeneintopf aufessen,weil es hungernde Kinder in Afrika gibt.

  • "Die Grünen fordern Verzicht. Und verzichten auf Wähler." – Das wäre in hohem Maß ehrenhaft. Leider sagen sie das nicht so, und deshalb ist es unglaubwürdig. Wenn die Partei gesagt hätte, "Wir sehen es so, dass wir jetzt bei 15% landen könnten, aber wir akzeptieren, dass es nur 10% werden, wenn wir den Veggie-Day fordern. Und im vollen Bewusstsein dieser Konsequenz fordern wir ihn trotzdem".

     

    Solange sie dergleichen nicht sagt, muss man leider die nächstliegende Interpretation wählen: Dass sie schlicht zu blöd sind, die Konsequenzen ihres Wohlfühl-Handelns einzuschätzen. Leider wird die Wohlfühlfraktion in der Partei für solche Fehlleistungen nie zur Rechenschaft gezogen, denn: Man will ja auch nach der Wahl vor allem eins – sich wohlfühlen...

     

    Konsequenterweise müsste man diese Leute auf diejenigen Listenplätze verbannen, die erst bei 10–15% ins Parlament kommen. Das würde Interessantes über die Moral derjenigen offenbaren.

  • LS
    liebe Sonne scheine

    Leider übersehen Sie, dass die Vegetarier, (die es ja auch gibt, ebenso wie die Nichtraucher) einem viel größeren Zwang ausgesetzt sind als der normale Fleischesser. Denn es ist nicht gerade einfach, in der Standard-Kantine ein vernünftiges vegetarisches Gericht zu ergattern.

  • MM
    Markus Meister

    Das Umfragetief der Grünen hat doch nichts mit deren Forderung auf Verzicht zu tun. Da geht es um mangelnde Glaubwürdigkeit der Personen an der Spitze, die immer viel fordern, aber wenn der Ministersessel gesichert ist, das alles vergessen.

     

    Was würde ein freiwilliger oder selbst unfreiwilliger Veggie-Tag wirklich bewirken gegen Massentierhaltung oder die Rohstoffverschwendung für die "Fleischherstellung"?

    Gar nix! Und was hat das Dosenpfand mit seinen vielen Ausnahmen gegen die Umweltverschmutzung bewirkt? Eben, auch nix und da das dem grünen Wähler im Gedächtnis geblieben ist, werden die alten Zöpfe im Bund auch nicht mehr gewählt.

     

    Es ist nur komisch, dass die Partei z.B. in Hessen immer noch zweistellige Umfragewerte hat. Evtl. liegt es wirklich schlicht an der fehlenden Glaubwürdigkeit der Spitzenkräfte im Bund, die vielleicht endlich abtreten sollten!

  • S
    schreiber

    Selbst knall-harte Veganer aus einer autonomen Volxküche in Hamburg nennen das "bescheuerte Zwangsmaßnahme". Da war ich überrascht ... und ihrer Meinung.

  • A
    Arne

    Unter rotgrün lag der Ansatz zur Enwicklungshilfe bei dem hisorischen Tiefstand von 0,2% des BSP. Warum sollte irgendjemand den Grünen glauben, dass sie irgendetwas für eine gerechtere Welt tun würden nachdem sie ausschließlich dafür Kriege geführt haben?

    Die dümmlichen Kampagnen, die den Rauchern auch immer mehr gesetzliche Einschränkungen brachten, zeigen eher, dass etwas, was von ihnen zuerst nur als Bewusstseinwandel, den sie herbeiführen wollen, propagiert wird, recht bald in Gesetze zementiert wird, die dafür sorgen, dass der einzelne nicht mehr das Recht über seinen eigenen Körper haben soll.

  • Nichts dagegen, wenn man einen freiwilligen Veggie day propagiert. Wenn man aber wie im grünen Wahlprogramm verkündet, einen Veggie day in Kantinen zum Standart machen will, dann ist dies doch Zwang, weil viele Mitarbeiter auf das Essen in der Kantine angewiesen ist. Mit dem Zwang zum Veggie Day erweist man der Idee des Veggie Days einen Bärendienst.

    Ähnlich, wie es schön ist, mit dem Rauchen aufzuhören, aber nur widerlich wenn die Grünen den Rauchern das Rauchen verleiden wollen, in dem sie radikale Rauchverbote durchsetzen, die weit über den reinen Nichtraucherschutz hinaus gehen.

    Verzichten kann man mittlerweile gut auf diese Oberlehrer-Partei.

    Das sage ich als ehemaliger treuer Stammwähler seit der Gründung der Grünen.

  • BG
    Boris Gross

    Grüne Politik hat versagt. Siehe Biosprit (E10), das ist asozial.

    Übrigens den Atomauststieg kann der Ottonormalverbraucher so nicht leisten, ist auch asozial.

    Rentenreform ist asozial, bedient nur die Versicherungen.

    Gesundheitsreform ist ebenso asozial. Die Arbeitsmarktreform ist auch asozial.

    Die liberalisierung der finanzmarktbranche ist auch asozial, natürlich nicht für die Banken und Börsianer.

    Soziales Europa haben die da getönt, doch nur für Banken Großunternehmer.

    Wozu sollte Ottonormalverbraucher grün, schwarz, gelb oder rot wählen.

  • früher oder später wird er aussterben, der fleischfressende Mensch. Wir Vegetarier sind in der Evolution des Menschen einfach einen Schritt weiter ; )

  • S
    Sven

    Interessanter Weise gibt es gute Studien, die zeigen, dass die "grüne" Landwirtschaft so ineffizient gar nicht ist, wie hier in Kommentaren behauptet. Oder umgekehrt, da die industrielle Landwirtschaft ca 30% ihrer erwirtschaften Nahrungsmittel aufgrund von Normverstößen und Schönheitsfehlern (nicht gerade genug, nicht rund genug, nicht rot genug, nicht... genug) sofort entsorgt, sprechen wir hier also von Effizienz. Natürlich werden auch in der grünen Landwirtschaft Lebensmittel noch auf dem Feld vernichtet, weil sie nicht den (meist) EU-Normen entsprechen. Der Anteil ist nur geringer.

     

    Des Weiteren erhöhen Kunstdünger und Pestizide deutlich den ökologischen Fußabdruck, da viele davon Erdölbasiert sind. Das steigert gerade in der "modernen" Landwirtschaft den Energieverbrauch pro Kilo Lebensmittel.

     

    Nebenbei findet sehr, sehr viel Viehhaltung (und die notwendige Futtererzeugung) auf Flächen statt, auf der keine Lebensmittel für Menschen angebaut werden können. Auch hier gibt es gute, geprüfte Untersuchungen, die Zeigen, dass der "Impact" der Fleischerzeugung gar nicht so groß ist, wie gerne (auch von Grünen) behauptet.

     

    Würden wir (damit meine ich die EU und die USA) nur noch die Hälfte aller Lebensmittel, die heute weggeworfen werden (egal ob beim Bauern, in den Handels-Ketten oder beim Endkunden), könnten wir die Hungernden dieser Welt mehrfach ernähren.

     

    Ideologische Nebelkerzen (egal ob grün -oder marktgläubig) bringen in dieser Diskussion keinem Hungernden Menschen ein Jota mehr Nahrung.

  • Ich glaub da hat der junge Autor mehr ueber den VeggieDay nachgedacht als die Grünen.

    Von denen hab ich noch nie ein anderes Argument als Gesundheit in dieser Diskussion gehört

  • T
    Thomas

    Es ist schon fast abstoßend wie viel Fleisch in Deutschland konsumiert wird.

     

    Und nur der Vorschlag der Grünen, mal einen Tag ohne Fleisch zu leben, scheint für viele nicht mehr möglich zu sein.

     

    Diese ausgeuferte Massentierhaltung und dass wir auch noch Fleisch exportieren, wo weltweit Millionen an Hunger sterben, dafür könnte doch wenigstens ein lächerlicher Tag auf Fleisch verzichtet werden.

     

    Gutes Fleisch schmeckt lecker und so wie alles in Maßen genossen, ist es einfach gut.

     

    Und die Grünen fallen mir aus ganz anderen Gründen inzwischen recht unangenehm auf.

  • Der Vegetariertag ist aber ein diktatorischer Ansatz. Die lächerliche Ausrede das man es nicht via Gesetz machen wollte (sondern dann eben via verordnung oder kürzung der Zuschüsse, oder Subventionen, bla bla bla) greift nicht.

     

    Der Markt regelt das über die Preise. Wenn ein kg Fleisch x kg Futter verbraucht, dann ist es ja mindestens so teuer wie x kg futter.

     

    Die Grünen sorgen mit ihrer liebe zu ineffizienter Landwirtschaft und Tierhaltung übrigends auch nicht gerade für die Welternähung zu sichern.

     

    Ich bin bereit für andere Menschen auf fleisch zu verzichten. Aber nicht für das Recht von Nutzvieh langsam und Futterintensiv produziert zu werden und nicht für die eingebildete schädlichkeit von Gentechnik und den Wahn gegen Pflanzenschutzmittel oder Kunstdünger.

     

    Aber das ist eben die Verlogenheit der Grünen. Man kramt die Hungernden Menschen der dritten Welt hervor. Aber selbst promotet man ineffiziente Landwirtschaft und hat Biosprit maßgeblich auf den Weg gebracht.

    • @Tim Leuther:

      Was soll man zu ihrem Kommentar großartig schreiben, außer, dass ich hier gerade in meinem Schreibtischstuhl sitze und etwas ungläubig den Kopf schütteln muss... Sie glauben doch hoffentlich nicht ernthaft das, was sie hier gerade zusammengeschrieben haben?!

  • K
    Karl-August

    Diese spaßbefreiten und genussfeindlichen grünen Neo-Puritaner sind die schlimmste Spießertruppe, die dieses Land je zu Gesicht bekommen hat. Die 1950er-Jahre wären rückblickend eine Epoche der Freiheit und der Toleranz, im Vergleich zu dem, was käme, wenn diese Öko-Jakobiner in der Lage wären, ihre kollektivistischen Umerziehungspläne umzusetzen.

     

    Ich bin wirklich froh, dass offensichtlich immer mehr Menschen das wahre Wesen der Grünen durchschauen und sehen, dass diese radikalisierten Sozialingenieure alles andere als harmlose Umweltschützer sind.

  • Die Menschheit hat einen ökologischen Fussabdruck von 1,5 Erden ... Ohne Verzicht wird es nicht gehen. Irgendjemand muss das thematisieren, auch auf die Gefahr hin, für manche Menschen vorerst nicht wählbar zu sein.

    ---

    Interessante Links zur Frage: welcher Verzicht hilft wie viel:

     

    Rechner zum Ökologischer Fussabdruck:

    - http://www.footprintnetwork.org/en/index.php/GFN/page/calculators

     

    Rechner CO2-Emissionen/Energie:

    - http://uba.klima-aktiv.de (Umweltbundesamt)

    - ECO2: http://eco22.ecospeed.ch/privat/index.html?us=0&ln=0 (ETH Zürich)

    - http://www.ifeu.org/energie/pdf/UBA_IFEU_CO2_Rechner.pdf

  • J
    Jay

    Das ein geringerer Fleischkonsum den Welthunger beseitigen könnte ist ein Märchen. Wir haben heutzutage bereits eine extreme Überproduktion: Was wir im Westen alleine verschwenden und wegschmeißen reicht aus, um SÄMTLICHE Hungerleidende auf der Welt MEHRMALS sattzukriegen (nicht übertrieben!). Das ist ein Verteilungsproblem.

  • V
    Vego

    "Rinder konkurrieren mit Menschen um Nahrung. Auf Feldern, wo Futtermittel für Tiere angebaut werden, könnte auch Getreide für Menschen wachsen. Weltweit wird Soja, ein wichtiges Futtermittel für Nutztiere, auf etwa 100 Millionen Hektar angebaut."

     

    Es ist eine spekulative Annahme, dass eine Verringerung des Sojaanbaus zu mehr Getreideanbau führt. Genausogut könnten die Flächen auch für Palmöl (Biodiesel! Grüne Verkehrspolitik!) oder ähnliches genutzt werden.

     

    Dazu kommt dass die Sojaflächen in Brasilien liegen, der Hunger aber vor allem im afrikanischen Sahel und in Südasien zuhause ist. Es gibt auch jetzt schon weltweit genug Getreide für alle, es haben nur nicht alle genug Wirtschaftskraft um es zu kaufen.

     

    Solche komplexen Zusammenhaenge und Nicht-Zusammenhaenge in einen Topf zu werfen und einen Strick daraus zu drehen a la 'dein Steak tötet Menschen' ist keine intellektuelle (oder moralische) Glanzleistung.

     

    Dann noch so zu tun, als ob ein 'Veggie day' freiwillig wäre wenn doch jetzt schon die meisten Kantinen jeden Tag vegetarische Gerichte für Interessierte anbieten ist auch nicht besonders ehrlich.

     

    Vermutlich hatte man gedacht, dass man mit Fleischesser-Bashing mehr Kernwaehler mobilisiert als Wechselwaehler abschreckt. Es ist anders gekommen.

  • A
    Aprapp

    Ich muss auf Nichts verzichten. Will ich auch nicht.

     

    Sie dürfen gerne auf alles, was ihnen ein schlechtes Gewissen bereitet, verzichten. Sie dürfen auch gerne denken sie würden damit einen merklichen Beitrag zur "Gesundheit" des Planten tun.

  • PH
    Peter Haller

    Ja,ja, das ist doch mal wieder typisch deutsch! Wenn Abermillionen Daten ausgespäht werden, geht das dem guten Deutschen am A... vorbei, wenn aber mal über einen fleischlosen Tag nachgedacht wird, dann geht ihnen der Hut hoch ! Ich glaube, dass man damit auch Tausende auf die Strassen bringen könnte. Spiesser hoch drei !!

    • @Peter Haller:

      Das ist wieder ein Lehrstück über die politische Macht von "Bild" und Co. Da ich mich nicht ständig wiederholen möchte hier nur noch mein Fazit zum Veggie-Day:

       

      "Die Grünen reden von Spinat,

      Der Michel wittert Hochverrat,

      Hält Politik für Narretei,

      Und treibt nur Suppenkasperei."

       

      Die kompletten Zeilen stehen hier in den Kommentaren:

      http://www.taz.de/!121307/

       

      Ich hatte geglaubt, dass Micheline und Michel weiter seien als Herr Brüderle.

    • @Peter Haller:

      leider ist das wirklich so ...

  • F
    Fleischfresser

    Herr Asbeck von den "Grünen" besitzt sein eigenes Jagdrevier, welches er für die Öffentlichkeit sperren lassen wollte. Und nachdem ich heute früh im ARD die adipöse C. Roth gesehen habe, ist es tolldreist von diesen Herrschaften und der TAZ, mir Verzicht zu predigen.

  • M
    markus

    Also hier im Südosten ist der Veggie-Day am Freitag