Kommentar Subventionen für Biobauern: Biobauern sind gut fürs Klima
Kürzungen würden sowohl der Umwelt als auch den Verbrauchern schaden - das gilt auch in Brandenburg.
J etzt also auch Brandenburg: Nach dem schwarz-gelb regierten Schleswig-Holstein will die rot-rote Landesregierung in Potsdam Subventionen für Biobauern zusammenstreichen. Hier wie dort gilt: Die Kürzungen würden sowohl der Umwelt als auch den Verbrauchern schaden.
Denn wenn die Subventionen wegfallen, lohnt sich Öko für Landwirte finanziell nicht mehr. Ohne das Geld hätten Biobauern in den vergangenen fünf Jahren im Schnitt 15 Prozent weniger Gewinn eingefahren als ihre konventionellen Konkurrenten - so hat es das Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume ausgerechnet. Ohne umweltschädliche Pestizide und Mineraldünger zu produzieren ist eben arbeitsintensiver und damit teurer. Das können die höheren Preise nicht ausgleichen.
Wir brauchen aber mehr Ökolandbau. Schon wegen des Klimaschutzes. Immerhin verursacht die Landwirtschaft fast so viel Treibhausgase wie der Straßenverkehr. Biobauern hingegen düngen weniger und verzichten auf Chemikalien, die mit viel Energie und klimaschädlichem Kohlendioxid hergestellt werden. Deshalb kann Öko Wissenschaftlern zufolge 15 bis 20 Prozent der Treibhausgase in der Landwirtschaft einsparen.
Für Käufer von Öko-Lebensmitteln in Berlin und Brandenburg bedeuten die geplanten Subventionskürzungen vor allem eins: Ihr Biohändler wird weiter einen Großteil seiner Ware aus anderen, entfernteren Regionen herankarren müssen. Schon bislang liefern die brandenburgischen Betriebe weniger Bionahrungsmittel als nachgefragt wird. Diesen Missstand würden die Sparpläne der Potsdamer Koalition zementieren.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Antrag gegen Migration im Bundestag
Über die Merzgrenze
Merkel zur CDU-Kooperation mit AfD
Merkel rügt Merz
Deutsche Migrationspolitik
Wegsperren, wegschicken
Nach dem Fall der Brandmauer
Wut und Verzweiflung vor dem Konrad-Adenauer-Haus
Bundestagsabstimmung gegen Migration
Die Ja-Sager und die Nein-Sager
Antrag auf AfD-Verbot
Die Zivilgesellschaft macht Druck