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Kommentar Steinars germanische RunenBlümchenshorts des Bösen

Kommentar von Burkhard Schröder

Das Modelabel Thor Steinar wird bekämpft, weil es als Kultmarke der rechten Szene gilt. Doch der Protest zeugt von magischem Denken, das die Macht der Symbole überschätzt.

S eit einem halben Jahrzehnt verkauft die Firma MediaTex aus Königswusterhausen bei Berlin Textilien für die Dame, den Herrn und sogar für Kinder - eine ostdeutsche Erfolgsgeschichte. Die Symbole auf der Kleidung sind vielen Menschen jedoch ein Dorn im Auge, weil sie wie germanische Runen aussehen. Sie finden: "Da muss man doch was tun?"

Bild: privat

Burkhard Schröder (54) ist Schriftsteller, Journalist und Autor zahlreicher Bücher über Rechtsextremismus. Darunter "Nazis sind Pop" (Espresso Verlag) und "Aussteiger. Wege aus der rechten Szene" (Ravensburger).

An sich bedeuten diese Zeichen, die Tiwaz- oder die Gebo-Rune, allerdings erst einmal nichts: sie sind genauso "nordisch" oder "völkisch" wie blondes Haar oder blaue Augen. Es könnte aber sein, befürchten die runenkundigen Gegner der Marke, dass Neonazis sich dabei etwas Neonazistisches denken, wenn sie diese Textilien tragen, und sich gegenseitig daran als Neonazis erkennen. Das wiederum wäre nicht gut, will man doch den Faschisten keinen Fußbreit undsoweiter. Also muss man mahnen, warnen, sich empören, entlarven und mindestens mit Lichterketten werfen gegen Läden, die Thor-Steinar-Ware im Sortiment führen.

Filialen der einschlägigen Ladenkette Tonsberg in Leipzig, Magdeburg, Dresden und Berlin-Mitte stoßen bei Antifa-Gruppen wie braven Bürgern jedenfalls stets auf Protest. In mehreren Fußballstadien der neuen Bundesländer, im Bundestag und im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern ist es gar verboten, mit Kleidung dieses Labels aufzukreuzen. Ein Sweatshirt aus Königswusterhausen ist offenbar gefährlicher als ein Taschenmesser - das würde einem im Parlament nicht abgenommen.

Im Land, das den protestantischen Bildersturm erfunden hat, ist ein Kampf um Symbole in der Regel hoch emotionalisiert: er regt die Leute mehr auf als der Streit um politische Inhalte. Wer aber glaubt, dass Runen auf Hemden, Pullis und Jacken politisch "wirken", der huldigt primitiver Magie. Er könnte genausogut an Gespenster glauben oder in eine katholische Messe gehen.

Völkerkundler wissen: ein beliebiges Zeichen beeinflusst die Gruppendynamik erst dann, wenn die Mitglieder sich a priori und oft unbewusst darauf verständigt haben, beim Anblick dieser Symbole etwas zu empfinden. Ein Baby sieht bei einem Hakenkreuz schwarze Striche, ein Inder ein Symbol für Glück. Und der Deutsche? Gehört er zu den sittlich Gefestigten, dann gruselt er sich, wie es sich moralisch gehört.

Nur zur Erinnerung - und weil auch in der taz schon das Gegenteil behauptet wurde: Die Marke Thor Steinar war nie verboten. Das Tragen der Kleidung ist nie rechtskräftig zum Strafttatbestand erklärt worden. Keines der vom Label benutzen Symbole ist verfassungsfeindlich. Über 200 Strafverfahren wurden wegen Thor Steinar angestrengt, alle wurden eingestellt. Der Verfassungsschutz hat nie behauptet, der Firma gehörten Rechtsextremisten an. So what?

Was sich eine Firma für eine erfolgreiche und teuren Werbekampagne wünscht, wurde dem Label durch seine Gegner gratis frei Haus geliefert: Mediale Aufmerksamkeit durch Proteste, Schärfung des Profils durch popkulturelles Geraune von "rechtem Schick" und "Kultmarke", dazu ein eigener Eintrag bei Wikipedia mit detaillierter Produktbeschreibung: "martialisch", "Streetwear" - so etwas weckt Neugier bei der potenziellen jugendlichen Kundschaft. Für Werbefachleute wäre Thor Steinar ein Leckerbissen. Hinzu kommt das Gütesiegel durch den Verfassungsschutz, Thor Steinar sei "identitätsstiftend" für die rechte Szene, ein juristischer Persilschein und - am wichtigten, um für Underdogs attraktiv zu sein - das Hausverbot in Fußballstadien und Parlamenten.

Was will man mehr? Wer die Textilien von Thor Steinar erwirbt, der besitzt Kleidung, die es garantiert nie von der Stange und im Kaufhaus geben wird. Statt dessen macht sie den Träger - wie schon die klassischen Lieblingslabels der Skinheads, Fred Perry, Ben Sherman, Lonsdale oder Everlast, zum Mitglied einer Gruppe von Eingeweihten, die sich untereinander erkennen. Sie können sich fühlen wie Besitzer einer seltenen Automarke, die sich auf der Straße mit ihren Geführten zufällig begegnen und sich flüchtig grüßen, obwohl sie sich nicht kennen. Thor Steinar - da weiß man, was man hat. Das beflügelt den Verkauf.

Betrachtet man den Katalog von Thor Steinar, erstaunt eher, wie fantasielos die Produktpalette ist: Das Top "Turboelfe" für "Mädels" klingt wie ein Accessoire für Opel-Manta-Fahrer, "Shorts Sigrid" nach dem Regal einer schwedischen Möbelfirma, und die wetterfeste Kleidung für Jungs besteht im wesentlichen aus aufgebrezelten Bomberjacken. Die Feinstrickpullis erscheinen wie eine Mischung aus Matrose gewollt, aber nicht gekonnt und einem Outfit für Hooligans im Seniorenheim. Ganz multikulti kommen die Badeshorts "Samoa" und "Sansibar" im Blümchenmuster (für Männer!) einher. Modebewusste Rechtsextremisten mit prallem Geldbeutel tragen offenbar kein Feinripp mehr: das lässt immerhin hoffen. Dann gibt es noch die Farbauswahl schwarz, weiß und rot. Ein Schelm, wer überhaupt was dabei denkt.

Zugegeben: wer sich an den Kampagnen gegen Thor Steinar beteiligt, der meint es meist gut. Doch in Wahrheit schlummert hinter der Antifa-Attitüde, eine clevere und politisch zynische Geschäftsidee mit Mitteln des Strafrechts oder gar mit Gewalt bekämpfen zu wollen, das typisch deutsche Obrigkeitsdenken, dem auch Linke und Lichterkettenträger allzugern immer wieder verfallen. Sie finden, der Staat müsse gegen das Böse - hier: Thor Steinar - hart durchgreifen. Melde gehorsamst: gefährliche Symbole entdeckt! Bitte Verbot durchführen!

Dabei dürfte sich auch bei der Räuber-und-Gendarm-Antifa herum gesprochen haben, dass eindeutig zweideutige Mimikri inzwischen auch zum Reportoire der ganz braunen Kameraden gehört. Ein Rassist und Antisemit kann, wenn er hip sein will, auch ein Che-Guevara-T-Shirt tragen, ein Pali-Tuch sowieso. Es gibt keine subkulturellen Zeichen mehr, die eindeutig für eine politische Idee stehen. Das ist auch gut so: Wer Symbole umdeutet, sie flexibel einsetzt, schwächt ihre Bedeutung im kulturellen Kontext. Es würde dem Ruf der Marke bei überzeugten Rechtsextremen eher schaden, wenn sie Normalos oder Linke trügen, als wenn man ihr den Nimbus des Besonderen zubilligte.

Thor Steinar ist in Sachen Mode, was die Böhsen Onkelz für die Musik sind: ein Angebot für den rechten Rand, für den "White Trash" und alle Verlierer mit Trotzhaltung, aber auch für die nur gefühlt bösen Jungs, die am liebsten ihr Wohnzimmer mit deutscher Eiche ausstaffierten.

Wie sehen sich die Kunden von Thor Steinar selbst? Darauf gibt eine Umfrage auf der Website Auskunft: "Mit überwältigender Mehrheit stuften sich die Käufer der Marke als politisch uninteressiert oder in der Mitte der Gesellschaft befindlich ein." Was nichts anderes heißt als: wer Thor Steinar trägt, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit für rechtspopulistische Parolen empfänglich und steht politisch genau dort, wo Rassismus und Antisemitismus ihre stärksten Wurzeln haben: mittendrin in Deutschland.

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34 Kommentare

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  • AT
    anti T.S.

    oh gott, wie blöd naiv hier die nazis für TS klamotten argumentieren! Thor Steinar ist eine Marke von Nazis für Nazis, das steht fest!

     

    Aber ihr kauft das alle weil es so schön warm und gut verarbeitet ist und so...bla bla bla! wenn ich vorher nicht gewusst hätte das nazis lächerlich sind, dann wüsste ich es jetzt! also leute ihr werdet es kaum glauben aber es gibt noch andere jacken die warm halten und die gut verarbeitet sind, und wenn ihr die kauft geht euer geld nicht an die nazi läden und nazi versandshops im web, die den kram meistens verkaufen!

     

    aber dieser rat is eig. überflüssig denn wie wir alle wissen geht es hier nicht um qualität, sondern um die tollen runen und militanten slogans auf den klamotten, die sicherlich nicht von den nazis erfunden wurden, aber von ihnen benutzt wurden und, wie wir hier sehen, auch noch benutzt werden!

     

    ach so und an meinen vorkommentator, ich finds zwar gut das du bei so "überdiskutierten" themen mitdiskutierst aber:

     

    1. man kann viel erzählen wenn der tag lang ist, oder? is ne tolle story, aber du solltest dich als migrant lieber freuen wenn es noch jugendliche gibt die genug mumm haben sich laut gegen nazis zu angagieren!

    2. wenn du diese klamotten kaufst um aufzufallen oder vielleicht sogar zu provozieren, darfst du dich nicht wundern wenn eine reaktion kommt!

    3. in einem Punkt hast du recht: Hirn rein, das gilt aber auch beim jacken-kauf!

     

    PS: BITTE HÖRT AUF NAZI-SACHEN ZU KAUFEN UND DANN ZU JAMMERN WENN MAN EUCH FÜR NAZIS HÄLT! DANKE!

     

    Ciao...

  • T
    Thorsten

    Mein Kleiderschrank wird seit ca. drei Jahren durch Thor Steinar Bekleidung ergänzt. Die Qualität stimmt, die Ware wird nicht zum Hungerlohn in Asien produziert und ich grenze mich gerne vom Mainstream des Kommerzes ab.Germanische Mythologie fande ich schon immer Romantisch.Vor einiger Zeit wurde beim warten eines Hauptbahnhofes von einer Gruppe ANTIFA/Linke Autonome???angepöbelt,auf untersten Neauvo attackiert und als dreckiger Faschist,NAZI etc. aufgrund meiner Jacke bezeichnet worden.Ich wußte garnicht wie mir geschah als mich 15Halbstarke von allen seiten schlugen und mit gebrochenen Bein auf der Straße liegen ließen.Dabei bin ich absolut unpolitisch und wenn wählte ich die SPD,meine Frau ist Kosovoalbanerin und ich habe einen Knax davon getragen und mache mir chronisch gedanken darüber was ich anziehe bevor ich mein Haus verlasse. Ich hätte nie geglaubt das Linksgerichtete ach ja so tollerante Menschen einmal darüber urteilen dürfen,wer welche Marken zu tragen hat.Als ich am Boden noch die Bierflasche gegen meinen Schädel bekommen hatte, meine der Täter noch es handele sich um Bürgerliche Zivilcourage!!!Die sahen im gegensatz zu mir Furchteinflössend und assozial aus.

    Ein absolut toller Bericht dieser taz.

  • FM
    Fritz Meier

    Gefunden auf Thor Steinars News Portal.

     

    Michael Klonovsky, Chef vom Dienst bei Focus, zeigt die Mechanismen der politisch-korrekten Feindbildverlagerung auf: Weil wir sonst keinen Feind mehr haben dürfen, stürzt man sich auf den, der von allen anerkannt als “böse” gilt - den “Rechten”.

  • S
    Schlumpfine

    Herrlicher Kommentar, der erfrischend unvoreingenommen die momentane Situation analysiert! Hab herzlich gelacht!

    Einen bericht zur Antifademo in Dresden gegen Thor Steinar, den Erlebnisbericht quasi, gibt es dann hier:

    http://samtbassherzschlag.de/2008/10/18/samstagsspaziergang-auf-sachsisch/#more-58

  • H
    Hans

    Mal einen Glückwunsch an die TAZ, dafür dass hier so ein Kommentar steht.

    Die sonst eher übliche Hysterie um die Gefahren rechter Symbole (die ohne vorheriges Geschrei kaum ein Mensch erkennt) muss nicht jeder mitmachen, auch wenn er links steht.

  • P
    phill

    und willst du für einen nazi gehalten werden?mit hirn rein hat dein beitrag für mich nichts zu tun.

    es wirkt eher so als würdest du hier nach einer legitimation für deinen fehlkauf suchen.kauf dir eine neue jacke oder riskiere wieder in bremsliche situationen zu geraten.

    vielleicht läd dich ja bald mal ein nazi auf ein bier ein....viel spass dabei

  • S
    Stephan

    Diese völlig unerklärliche Aufregung um eine Laden-Neueröffnung in Hamburg ...

     

    Ich trage die Klamotten der Marke "Thor Steinar" seit einigen Jahren, und kann einfach nur sagen, daß man für sein Geld keine bessere Qualität kaufen kann.

     

    Und nicht nur die Qualität stimmt, sondern auch die Optik, der Schnitt und das ganze "drumherum"!

     

    Ich war gestern (Donnerstag gegen 14.00 Uhr) in der neuen TS-Filiale in Hamburg, und konnte völlig ungestört nach meinen Wunschsachen suchen, diese anprobieren (bei erstklassiger und perfekter Beratung!) und abschließend auch kaufen.

     

    Mir drängt sich hier vielmehr der Verdacht auf, daß durch den Betreiber dieser alten, kränkelnden und unbeliebten Passage mehr Wirbel und Aufmerksamkeit erzeugt wird, als nötig.

    So bekommt man als Passagen-Betreiber mehr Aufmerksamkeit für ein Objekt, in dem seit Jahren nur noch drittklassige Anbieter vertreten sind, und die bei den Hamburgern schon lange als völlig überflüssig angesehen wird.

  • T
    Thomas

    Applaus und Respekt für diesen Beitrag. Und das in der taz.

    Ich trag auch Thor Steinar. Aus demselben Grund wie die meisten hier: weil es bequem ist, von sehr guter Qualität und, da spreche ich jetzt nur für mich selbst, diese Marke wie nichts anderes so schön polarisiert.

     

    Als ich den Kommentar von DiMaggio gelesen hatte, konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen. Wenn Dummheit weh tun würde, müßten manche Leute den ganzen Tag schreiend durch die Gegend laufen. Und damit mein ich nicht DiMaggio...

     

    Übrigens, ich bin mit einer Frau zusammen, deren Vater selbst Italiener ist. Mist, jetzt bin ich doch ein Nazi. In Italien gabs doch auch den Duce... Und die Erde ist eine Scheibe.

     

    Wer Ironie findet, darf sie behalten...

  • 1
    12345

    ich versteh garnicht warum die linke meint,sie hätte das recht dazu,die rechte zu kritisieren oder für falsch zu erklären.die linke ist exakt und ohne ausnahme in gleichem maße zu kritisieren wie die rechte.ich trage thor steinar aus dem ganz einfachen grund des gefallens und der guten qualität!kauf ich mir ein shirt von ts unterstütz ich die rechte,kauf ich mir ein billig shirt aus asien unterstütz ich mit sehr großer wahrscheinlich keit irgend einen kommunistischen firmenbesitzer der die billigen preise durch kinderarbeit möglich macht.starke gedankengänge derer,die hirnlos und unüberlegt die fehler oder das böse einzig und allein in anderen person suchen!

  • KN
    kein neonazi

    ich trage auch thor steinar kleidung weil sie mir gefällt!! und wenn man alles meiden will wo nazis in der firma sind dann weg mit bundeswehr weg mit allen deutschen fimen weg mit allem!! sie sind nun mal da und fertig. übrigens für die leute die jetzt meinen ich wäre ein nazi nur weil ich sachen von thor steinar trage, denen sage ich alle vegetarier sind nazis, weil hitler war ja auch einer!! ist genau so bescheuert!

  • B
    boddenhecht

    ich trage selbst eine TS-jackeund bin damit vollkommen zufrieden.

    ich bin übrigens halbasiate und es würde sich mir viel eher der magen umdrehen, wenn ich mode mit der flagge der USA oder dem Union Jack (DAS symbol für jahrhunderte der unterdrückung und versklavung) trägen würde. das war übrigens schon so, bevor antiamerikanismus hier in deutschland "schick" geworden ist.

    das man damit rechten zu geld verhilft mag in etwa stimmen, aber wenn wir ehrlich sind, sitzen ´die echten nazis sowieso in der ClubDerUngeküssten :-) und deren mitglieder haben unternehmungen von ganz anderem kaliber als ein paar aushilfsfaschos aus der märkischen heide.

  • M
    Meineid

    Gehen wir einfach mal fälschlicherweise davon aus alle aufgeführten Argumente der Thor Steinar-Kritiker von Links bis Verfassungsschutz sind grundlegend falsch und es handelt sich wirklich nur um kuschelige Jäckchen mit ganz vielen schönen Taschen: Warum schafft es der Betreiber eigentlich nicht sich ganz klar von seinem rechten Käuferklientel zu distanzieren sondern verweisst lediglich darauf das er ein unpolitischer Geschäftsmann sei. Andere Marken wie Lonsdale, Fred Perry oder New Balance, die gerne von Rechten getragen werden, haben sich alle in irgendeiner Form klar distanziert von diesem Image, oft mit Erfolg. Man darf nicht verwechseln: Es gibt sicherlich Symbole und Marken die von Rechten aus verschiedenen Gründen benutzt bzw. missbraucht werden. Aber bei Thor Steinar handelt es sich um ein klares Angebot AN Neonazis.

  • TS
    Thorten Schneidar

    Die ganzen Helden die hier meinen Thor Steinar zu kaufen weil die Marke doch ach so schön, kuschelig und sonstwas ist müssen sich nicht nur Dummheit sondern auch aktive und teilweise auch bewusste Unterstützung der extremen Rechten vorwerfen lassen. Da kann man schwadronieren wie man will, es ist und bleibt eine Marke von Nazis. Fertig. Nicht besser als zum Rechtsrock Festival zu gehen, die Nationalzeitung zu kaufen oder der NPD zu spenden.

  • OM
    Olaf Meyer

    Hallo,

     

    ich kann die ganze Diskussion nicht verstehen. Ich trage Thor Steinar, weil ich die Bekleidung sehr gut finde. Vor allem die Jacken haben viele Taschen. Da passt alles rein und die Verarbeitung ist auch sehr gut. Außerdem ist es doch nicht verboten der nordischen Mythologie nahe zu stehen.

     

     

    med vänliga hälsningar (auf Wiedersehen)

  • TH
    thor Heyerdahl

    Guten Tag,

     

    was reden Sie denn von Nazis? Wie viele andere Kommentatoren auch habe ich mir neulich in einem Tonsberg-geschafft eine sehr gute TorSteinar-Jacke gekauft. Sie hält sehr warm und ist sehr schön. Die Menschen dort waren sehr nett und alle anderen mit entsprechenden Klamotten auch. Ich werde mir mehr kaufen und die Marke weiterempfehlen!

    Die ganzen Menschen, die die Marke kaputt machen wollen, haben doch keine Ahnung. Das ist nur gute Ware.

     

    Ausserdem finde ich es schön, dass mein Vornahme draufsteht (zusammen mit "Division").

  • SS
    Silvio Stange

    Burkhard Schröder geht es wohl eher darum, zu provozieren und seinen Namen im Spiel zu halten als um eine objektive Auseinandersetzung mit dem Thema. Dass etliche ihm sicherlich bekannte Fakten keine Erwähnung finden, ist als dreist zu bezeichnen. So hat nicht nur der Betreiber der TS-Herstellerfirma Mediatex Axel Kopelke enge Kontakte zu Rechtsextremen. Auch der Niederlehmer Udo Siegmund, der zeitweise die TS-Webseite angemeldet hatte, ist der extremen Rechten zuzuordnen. Siegmund wurde 2005 von der schwedischen Polizei bei einem Konzert der schwedischen Neonaziorganisation Nationalsozialistische Front (NSF) festgestellt. Auch berichten Kenner der Neonaziszene, dass mehrere militante Berliner Kameradschaftsaktivisten von Kopelke beschäftigt wurden, als es darum ging, das verbotene alte TS-Logo von der gelagerten Kleidung abzutrennen.

  • PT
    Pascal Todt

    Viele Beiträge hier und auch der Beitrag von BURKHARD SCHRÖDER deuten darauf hin, dass das Problem in Gänze nicht gefasst wurde.

     

    Material: http://investigatethorsteinar.blogsport.de/images/investigate_thorsteinar_web.pdf'>http://investigatethorsteinar.blogsport.de/images/investigate_thorsteinar_web.pdf

     

    bzw.: http://investigatethorsteinar.blogsport.de/

  • J
    Jens

    Daß der Autor es nicht einmal geschafft hat, die Stadt Königs Wusterhausen richtig zu schreiben. Wahrscheinlich wohnt er in "Kreuz Berg" in Berlin, von wo aus die Welt so schön böse aussieht und drinnen ist es so schön warm.

    In vielen Stadien der Fußball-Bundesliga ist das offene Tragen dieser Bekleidung verboten. Grundlos?

    Der norwegische Staat hat jetzt die Firma wegen der Verwendung der Staatsflagge und von Ortsnamen verklagt. Ohne Grund?

    Nein, das Verbot von Kleidungsstücken und Symbolen schafft rechtes Gedankengut und rechte politische Aktivität nicht aus der Welt.

    Problematisch ist wohl eher, daß die Volkspartei CDU in Berlin Rassenhaß schüren darf, was keinen stört, weil diese Partei so schön demokratisch ist.

    Der Autor zeigt großes Desinteresse an seinem Thema.

  • B
    bola

    Da ich dieses Schmierblatt schon länger als "fragwürdig" kenne, lese ich normalerweise keinen Artikel der "TAZ", bin auf diesen Artikel durch zufall gestoßen.

    Die Leser scheinen allerdings genau so "gut" informiert zu sein, wie die Autoren selbst.

    Ein Beitrag, in dem kundgetan wird, dass die Band "Böhse Onkelz" Lieder gegen Juden geschrieben und/oder veröffentlicht hat grenzt schon an Verleumdung.

     

    In dem Sinne:

    Auf eine weitere Verblödung Deutschlands durch Schmierpresse

     

    PS: Ich finde, die Farben "schwarz", "weiß", "rot" sollten indiziert werden

  • HB
    h. böhm

    leider verfehlt der artikel und die meisten kommentare hier völlig die sachlage. es wurde offensichtlich schlampig recherchiert. die marke thor steinar wird von einem rechtsextremen betrieben, kauft man ts, unterstützt man nicht nur die etablierung einer rechten subkultut, sondern auch ein ökonomisches netzwerk. die kleidung ist mit aufdrucken versehen, die sich z.b. auf ein arbeitslager der ss beziehen oder auf die kolonisierung afrikas. der artikel befasst sich nur mit der runensymbolik, was viel zu kurz gegriffen ist. leider ist der autor nicht selbstreflektiert genug, zu sehne, dass sein urteil über die unbedenklichkeit der runensymbolik sich nicht auf die gesamte kleidermarke in ihrem umfeld erweitern lässt.

    übrigens freuen sich die nazis über den artikel - den link hierzu fand ich auf einer "info-seite" über thor steinar. wenn etwas werbung ist, dann sind es nicht die gerechtfertigten und dringend notwendigen antifa-kampagnen, sondern dieser artikel.

    herzlichen glückwunsch.

  • B
    Björn

    Ehm Leute...Vorallem Di Maggio...Runen gibt es seit über 2500 Jahren und wurde von den Germanen als Schrift/Magieschrift benutzt . Wa sist daran nun nazihaft ? Logik? Hitler hat auch Brot gegessen . Brot verbieten?

  • D
    DIEVENE

    Im Gegensatz zu den Böhsen Onkelz, hat Thor Steinar nie mit rassistischen Äußerungen über Juden etc. gearbeitet.

    Bitte nicht vergessen, was da so von dieser Gruppe gesungen wurde!

  • DA
    Der Andy

    Zu Thor Steinar allgemein: Wie kann Kleidung rechtsradikal sein? Wenn dann maximal der Träger. Wobei die "Rechten" nicht nur "Thor Steinar", sondern auch Adidas; Nike; Levis und Co. tragen. Also müsste man alles als rechtsradikal verbieten, oder? Ich persöhnlich trage "Thor Steinar", weil mir die Marke gefällt und ich ein Fan des Landes Norwegen bin, auch wenn Thor Steinar ein deutsches Produkt ist. Ich bin 38 Jahre alt und sehe es nicht als eine jugendliche Subkultur an, diese Marke zu tragen.

  • MA
    M. Althoff

    Es scheint eine regelrechte Marotte zu werden, dass in der taz die Verbohrtheit der Linken von selbsternannten Aufklärern gegeißelt oder wahlweise lächerlich gemacht wird. Dass mag da, wo es sich um tatsächliche Verbohrtheit handelt sinnvoll sein. Wenn wie in dem vorliegenden Artikel jedoch komplett uninformiert einfach mal einer von der Leber gelassen wird, so will mir einfach nicht einleuchten, was die taz dazu veranlasst diesem Text derart viel Platz einzuräumen.

    Thor Steinar ist eine Marke, der sich ganz klar Neonazis bedienen, nicht zuletzt wegen der verwendeten Symbolik. Dass es von dieser Marke auch schicke Klamotten und Blümchenshorts gibt, ändert daran überhaupt nichts. Warum sollten Nazis scheisse aussehen wollen oder nur Reichsadler auf ihren Unterhosen tragen?

    Es geht vielmehr darum klar zu machen, dass das Spielen mit rechtsextremer Symbolik eben nicht mainstreamkompatibel ist. Warum muss ich mich von denen drangsaliert fühlen, die nicht wollen, dass ich Nazi-Accessoires trage anstatt von denen, die den Nazischick in die Öffentlichkeit tragen?

    Können wir wirklich den Nazis das Wasser abgraben, indem wir alle ihre Marken und Symbole tragen? Oder tragen wir dadurch nicht vielmehr dazu bei, dass ein Gleichgültigkeit gegenüber rechtsextremer Symbolik entsteht?

    Jemanden, der bei dieser Thematik nicht darauf hinzuweist, dass die Inder in einem Hakenkreuz etwas anderes sehen als die Deutschen, will ich jedenfalls nicht darüber befinden lassen, wie man mit diesem Phänomen umgehen sollte.

    Ich denke das Verbot von Klamotten dieser Marke in verschiedenen Bundesligastadien und im deutschen Bundestag ist eine gute und sinnvolle Ansage. Wer mit Nazischick kokettieren will, dem sollte nicht auch noch eine Bühne dafür gegeben, sonder klar gestellt werden, dass Derartiges gerade nicht gesellschaftlich akzeptiert ist.

    Und übrigens: das Geld geht natürlich an Leute mit Verbindungen zur Neonazi-Szene, sofern man den frei im Netz verfügbaren Informationen glauben kann:

     

    Die Marke “Thor Steinar” hat sich im Oktober 2002 der 30jährige Axel Kopelke aus Königs Wusterhausen registrieren lassen. Seit 2003 tritt für “Thor Steinar” die Mediatex GmbH von Axel Kopelke und Uwe Meusel auf. Zumindest Kopelke ist in der Region Königs Wusterhausen politisch kein Unbekannter.

     

    Lokale AntifaschistInnen berichten über Verstrickungen in die regionale Nazi-Szene. So wurde Axel Kopelke in der Vergangenheit bei völkischen Sonnenwendfeiern, einem Liederabend mit dem Nazi-Barden Frank Rennicke und einer NPD-Reichsgründungsfeier im Jahr 2000 in Friedersdorf gesehen. Er verfügte auch über Kontakte zu dem überregional bekannten Nazi-Kader und V-Mann Carsten Szczepanski. Seine geschäftlichen Ambitionen begann er 1997, als er in den Laden “Explosiv” in der Bahnhofstrasse in Königs Wusterhausen einstieg. Dieser entwickelte sich zu einem Anlaufpunkt der regionalen Jugendszene der extremen Rechten. Als kaum ein Zufall kann hierbei der Umstand angesehen werden, dass in diesem Laden vor allem rechtsstehende Jugendliche ihre Schulpraktika absolvierten.

    (Zitat von Inforiot.de)

     

    Interessant ist auch der Wikipedia-Artikel dazu.

     

    Kommentare von Wohlfühllinken und ewigen Rebellen, die (wie es sich für Linke gehört) immer zuerst gegen die eigenen Leute rebellieren, kann ich mir bei einem so ernsten Thema getrost schenken.

  • SF
    Susanne Förster

    Mein Sohn hat sich kürzlich einige Bekleidungsartikel der Marke Thor Steinar bestellt, nachdem er im Fussballverein darauf aufmerksam wurde.

     

    Mein Lebensgefährte, der bei Verdi arbeitet und über diese Marke schon vorher informiert war nahm sich den Katalog mit und hat ihn gründlich durchgeblättert. Er war so verwundert über das Sortiment, daß er den Katalog am nächsten Tag zur Arbeit mitnahm um Kollegen dazu zu befragen.

     

    Die Artikel gefielen ihm so gut, daß er sich gleich eine Sommerjacke aus dem Katalog meines Sohnes bestellt hat.

  • S
    Sergio (Mallorca)

    2007 war ich ein Erasmus Student in Berlin. Dort habe ich eine Jacke TS Jacke gekauft, die mir sehr gut passt hat. Ich hatte keine Ahnung vom Skandal der Firma. Aber mir ist jetzt egal. War nicht Hugo Boss Mitgliedern der NSDAP? Stammt nicht Volkswagen aus der Nazi Zeit? Ist die Coca-cola oder Lacoste besser als Thor Steinar? Ich glaube, die Affaire mit TS ist übertrieben.

     

    Danke.

  • RS
    Rainer Schmidt

    Ist nicht der Faschismusbegriff ansich schon Teil einer theologischen Terminologie? Der sogenannte Antifaschismus eine Art Teufelsaustreibung, die mit vergangenheitsbewältigungstechnisch vorgeglühten Folterzangen Geständnisse von ungetanen Untaten der Unmenschen erlangen will? Andere Frage: wenn die Mitte der bundesrepublikanischen Masse rassistisch denkt oder fühlt, wäre das nicht ein, durch die Volksparteien umzusetzender Volkswille und Wählerauftrag?

    Jedenfalls vielen Dank für diesen Artikel Herr Schröder. Ich werde Sie auch weiter gerne zitieren.

  • K
    Kerstin

    Ist nicht das grösste Problem, das die Leute mit Thor Steinar haben, dass auch hinter der enstprechenden Firma Nazis stehen und der Gewinn somit rechtsextremen Zielen zugute kommt; oder irre ich mich da?

  • GI
    Guy Incognito

    Inwieweit gibt es denn Belege dafür, daß es Kontakte von Mitarbeitern zur organsierten Rechten gibt (und damit meine ich jetzt nicht unbedingt den VS, die sind ja durchaus manchmal hinterher)?

     

    Das wäre für mich das einzige gültige Argument gegen den Kauf (wohlgemerkt: nicht für ein Verbot) von Klamotten der Marke - deswegen habe ich auch kein Problem mit beispielsweise Lonsdale, dessen "rechter Bezug" ja ausschließlich der ist, daß er hier in Dtl. konstruiert wurde (wohlgemerkt, auch bewußt seitens irgendwelcher "Kameraden").

     

    Das direkte Finanzieren von eindeutig rechtsoffenen Firmen wäre aber eindeutig ein absolutes Unding.

     

    Also: Infos? irgendwer etwas bewanderter?

  • O
    onkelklaus

    Alles schön und gut, aber was heisst das jetzt:

    Thor Steinar wird nicht von Nazis getragen (was ich bezweifle, Nike oder adidas wird auch von denen getragen), dafür aber von mitte rechts Otto-Normal?

    Die Marke spielt bewusst mit der Runensymbolik und die Symbole früher waren auch eindeutiger dem nationalsozialistischem Spektrum zuzuordnen. Ich würde mir schon aufgrund des Images keine Klamotten von denen holen. Die Erfahrung die der "Di Maggio" gemacht hat, kann ich mir schenken. Ich trage ja auch keine Nike-Sachen, wegen des Images. Sollen jetzt alle taz-Leser T.S.-Klamotten anziehen, das wäre auch ne Lösung, dann wissen die Nazis bei der nächsten Demo wenigstens nicht, ob sie da geraden nen Gesinnungsgenossen vermöbeln oder einen Gegner.

    Wie der Kommentator richtig schreibt, ist ein Hakenkreuz per se auch nichts böses, aber denjenigen möchte ich sehen, der in einer normalen Fußgängerzone mit einem Hakenkreuzshirt weiter als 50 Meter kommt. Da ist es auch egal, ob es der örtliche Antifachef oder der NPD-Kreisvorsitzende ist. Wie sie richtig schreiben macht die Symbolik die Bedeutung, wer Runen auf schwarz - weiß - roten Boxershorts verkauft hat kein Problem damit in die Nähe von Nazis gerückt zu werden.

     

    "Nach Einschätzung des Brandenburger Verfassungsschutz nehmen die Schriftzüge auf den Kleidungsstücke „haltlich [...] Bezug auf vorchristlichen Germanen-Kult und eine glorifizierende Sicht der Wehrmacht“. Charakteristisch für das Sortiment sei ein „Spiel mit mehr oder weniger verhohlenen Andeutungen an der Grenze zur Strafbarkeit“." Habe ich mal bei Wikipedia geklaut, was soll da dieser schon fast verherrlichende Kommentar?

  • IN
    Ihr Name Si.Mon

    Guten Abend. Leider muss ich sagen, hat der Verfasser den Nagel auf den Kopf getroffen. Nur, was die Onkelz betrifft, ist der Mensch mal wieder einem Klischee verfallen, dass nach schlechter Recherche und Populismus riecht. Die Onkelz haben sich schon vor so langer Zeit von diesem Thema und de Szene distanziert. Und diese mit Thor Steinar zu vergleichen ist völlig unpassend. Denn die Onkelz sind bei den Halbhirnen der Nazi-Bewegung schon seit vielen Jahren gehaßt, denn die Onkelz haben sich eben dafür entschieden, einen anderen Weg zu gehen.

    Für Leute, die sich mit dem Thema beschäftigen (wollen), empfehle ich den aktuelle Spiegelausgabe. Da ist ein Bericht, der die Blinden und die Tauben noch mal versucht zu informieren.

     

    Weiter so...

     

    Übrigens.. Thor steinar, Londsdale.. Fred Perry.. alles Marken die irgendwelchen Lagern zugeordnet werden.. Jeder, der meint, er müsse darüber reden, der macht es falsch.. Einfach ignorieren und nicht so viel drüber reden, dann verschwinden solche Marken schneller als man denkt.

  • MS
    Mario Steffelsberger

    DANKE. Endlich einer der begreift worum es dabei geht. Die taz ist immer wieder für positive Überraschungen gut. Grad weil, Sie sagten es bereits, hier auch schon anderes behauptet wurde.

     

    Thor Steinar tragen ist für viele offenbar wie Afri-Cola trinken. Es macht nicht jeder, und denen die es tun gefällts.

  • WU
    Wolfgang Undine

    Ich bin etwas überrascht eine solch sachliche und ironische und fundamentierte Ansicht über die Marke TS in der TAZ zu finden. Vielen Dank.

    Sehr gut geschrieben.

    Respekt für diesen Kommentar... auch den Vgl. mit den Onkelz find`ich überzeugend.

  • DM
    Di Maggio, Benjamino

    Vielen Dank für diesem weitgehend nüchternen, differenzierten Beitrag zu einem meiner Meinung nach unsäglich überdiskutierten und in der Regel grundverkehrt angegangenen Thema. Über die beiden platten, weil simplifizierenden letzten beiden Absätze wollen wir für diesmal den Mantel eines grundsätzlich wohlwollenden Schweigens legen.

     

    Ich habe selbst vor einiger Zeit eine Winterjacke der Marke Thor Steinar in einem Armystore erworben und wurde deswegen unlängst in der S-Bahn zum Angriffsziel zweier bekehrungseifriger, offenkundig links eingestellter und obendrein gewaltbereiter junger Erwachsener. Mit einigem rhetorischem Geschick konnte die Situation deeskaliert werden. Die Mucker zogen unverrichteter Dinge wieder ab, nicht ohne mir noch einige finstere Blicke zuzuwerfen und mir für das nächste Aufeinandertreffen "Schlimmeres" anzudrohen. Hätten sie tatsächlich zugeschlagen, dann hätten wir es mit einer außerordentlich bizarren Situation zu tun gehabt. Opfer der Attacke wäre dann nämlich ein völlig apolitischer Bürger mit sog. Migrationshintergrund geworden, der in seiner Freizeit ausgerechnet rap-journalistisch tätig ist und dessen Vater - oh Pointe aller Pointen! - in seiner Sturm-und-Drang-Zeit im Umfeld der Roten Brigaden aktiv war. Nicht von ungefähr habe ich innerlich vor Lachen gebrüllt als diese beiden Clowns vor mir standen und mich mit ihren halbgebildeten Parolen gegen Nazis, Thor-Steinar-Käufer und weiß der Geier was noch zukleisterten.

     

    In diesem Sinne: Ideologie raus, Hirn rein.

     

    Freundliche Grüße!