Kommentar "Stadtentwickler IBA": Mission Impossible
Was vermeintlich im Namen derjenigen geschieht, die in den betroffenen Quartieren leben, kehrt sich am Ende gegen sie.
D ass die Mieten in Wilhelmsburg im Vergleich zum Rest der Stadt überdurchschnittlich angestiegen sind, legt das Dilemma der IBA offen: Sie ist erfolgreicher, als ihr lieb sein kann.
So jedenfalls müsste es der IBA scheinen, wenn sie ihr nach außen getragenes Selbstverständnis auch erst nehme. Das las sich unter der Überschrift "Die Mission der IBA Hamburg" noch so: "Hier gibt niemand fertige Lösungen vor - schon gar nicht gegen den Willen der Betroffenen."
Spätestens mit der von der IBA in Gang gesetzten Aufwertungsspirale ist aber genau das geschehen. Die fertige Lösung, die vielen in Wilhelmsburg durch Mieterhöhungen vor die Nase gesetzt wird, heißt: ausziehen. Was nichts mit Willen zu tun hat, sondern mit nackter ökonomischer Not.
Zumindest für das stark nachgefragte, von Altbauten geprägte Reiherstiegviertel lässt sich so das Ergebnis bereits prognostizieren, wenn die IBA ihre Mission 2013 für beendet erklärt: Es wird stubenrein dem Bürgertum übergeben.
Über die Mieterhöhung zeigt sich die repressive Seite der IBA, ja vielleicht jeder größeren Stadtentwicklungsmaßnahme: Was vermeintlich im Namen derjenigen geschieht, die in den betroffenen Quartieren leben, kehrt sich am Ende gegen sie.
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