Kommentar Stadtbahn: Wieder nichts
Es ist absurd: Die U-Bahn, die auf den Kilometer gerechnet ein Vielfaches kostet wird durchgewunken und die Stadtbahn scheitert, weil sie angeblich so teuer ist.
M it dem vorläufigen Aus für die Stadtbahn scheitert die GAL schon zum zweiten Mal mit dem Versuch, dieses Verkehrsmittel wieder einzuführen. In der Koalition mit der SPD bis 2001 war es ihr nicht gelungen, das Projekt so weit festzuzurren, dass es einen Regierungswechsel überstanden hätte. Stattdessen hat die CDU anschließend eine U-Bahn in die Hafencity auf den Weg gebracht. Es ist absurd: Die U-Bahn, die auf den Kilometer gerechnet ein Vielfaches kostet wird durchgewunken und die Stadtbahn scheitert, weil sie angeblich so teuer ist.
Das Stadtbahnprojekt fällt in eine ungünstige Zeit. Die Stadt muss mit Milliarden für das Nordbank-Debakel geradestehen und sie verballert ein paar hundert Millionen Euro für die Elbphilharmonie. Dass staatliche Großprojekte teurer werden, scheint normal geworden zu sein. Das bringt die Leute auf die Palme, deren Einkommen stagnieren und die sehen, dass ihre Steuern in einem schwarzen Loch namens Haushaltsdefizit verschwinden. Dazu kommt eine verbreitete Politikskepsis.
Zuletzt sind auch bei der staatstragend denkenden Klientel der GAL Zweifel an dem Projekt zur jetzigen Zeit aufgekommen. Nur die Handelskammer bleibt ungerührt und verlangt anstellte der Stadtbahn eine U-Bahn nach Wilhelmsburg. Wenns drauf ankommt, ist Geld für sie kein Argument.
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