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Kommentar StadtbahnScholz in der Klemme

Kommentar von Sven-Michael Veit

Alle EU-Millionenstädte verfügen über U- und Stadtbahn. Nur Hamburg nicht - auch ein Alleinstellungsmerkmal. Dabei hätte es einen Ausweg gegeben.

D ie Stadtbahn in Hamburg nicht zu bauen, ist der erste große Fehler von Regierungschef Olaf Scholz. Aus verkehrspolitischen, aus ökologischen und auch aus politstrategischen Gründen ist es töricht.

Der Stopp der Stadtbahn senkt die Effektivität und Umweltfreundlichkeit des öffentlichen Nahverkehrs in Hamburg. Eine Stadtbahn ist schneller und komfortabler als ein Bus, sie ist im Betrieb günstiger und sie verursacht keine Schadstoffemissionen. Diese Fakten zu ignorieren, ist ökologisch und ökonomisch widersinnig.

Alle EU-Millionenstädte verfügen über U- und Stadtbahn. Nur Hamburg nicht - auch ein Alleinstellungsmerkmal.

Dabei hätte es einen Ausweg gegeben. Die Debatte über eine Stadtbahn könnte noch ein Jahr lang öffentlich geführt werden, samt Anwohnerbeteiligung und Expertenhearings. Das würde Scholz ermöglichen, doch noch gesichtswahrend die Kurve zu kriegen. Denn die Prüfung des Bussystems, welche die Hochbahn nun vornehmen soll, hat ein vorhersehbares Ergebnis: Busse sind der Stadtbahn in allen Belangen unterlegen.

Nun aber hat sich Scholz ohne Not inhaltlich und strategisch in die Klemme manövriert. Das ist das Ergebnis seiner Basta-Politik, wie er sie bei Gerhard Schröder gelernt hat, das ist Herrschaftsstil von gestern und alles andere als zukunftsfähig.

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11 Kommentare

 / 
  • EO
    Edouard Otlet

    Ich versteh das nicht. In allen anderen sozialdemokratisch regierten Großstädten werden neue Straßenbahnstrecken gebaut. Nur in Hamburg bringt die SPD einen verkehrspolitischen Dinosaurier hervor. Olaf Scholz sollte sich in Sachen Verkehrspolitik vielleicht dringend mal von seinem Kollegen Christian Ude aus München beraten lassen...

  • BP
    b: Peters

    Dass die Stadtbahn nicht kommt, ist nicht das Verdienst von Olaf Scholz, sondern der GAL, die ja schon seit vielen Jahren zwar apodiktisch den Bau einer Stadtbahn verlangt, es aber regelmäßig versäumt hat, deren Notwendigkeit den Hamburgern mit venünftigen und nachvollziehbaren Argumenten nahezubringen. Dass musste erst HHA-Chef Elste machen - an da hatte Anja Hajduk die Karre schon in den Dreck egfahren.

  • UE
    Ulrich Engelfried

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    ...@martens

    Ein ziemlicher Fehlgriff mit sinnentleerten Wortblasen. Der Individualverkehr ist nicht gottgegeben und es werden Alternativen benötigt. "An die Grenzen stoßen'" werden Bus - mangels Passagierkapazität und U-Bahn - die nicht mehr finanzierbar ist. 'Um die "Pendlerströme" hat sich auch die SPD nie gekümmert, die werden durch eine Stadtbahn nicht mehr oder problembeladener

  • O
    Oli

    Die Stadtbahn wird auf lange Sicht notwendig werden. Daran kann die SPD wenig ändern. Der Ausbau von U-Bahnen wäre auch eine Idee, aber eine ziemlich teure und deswegen wird die Stadt in vier oder acht Jahren wieder vor der Frage stehen:

    Wie organisiert man den öffentlichen Verkehr? Welche Systeme? Welche Kosten? Dabei wird die Stadtbahn durchaus wieder als gutes System genannt werden. Natürlich gingen auch U-Bahnen, aber bislang hat die Stadt dafür kein Geld und ich wüßte nicht, warum sich das so schnell ändern sollte.

     

    Aber ich befürchte das SPD sogar die U4 noch weiterbauen will, anscheinend haben die Tiefbauunternehmen die richtigen Leute, um ihre Interessen selbst bei der SPD durchzubringen.

  • M
    Martens

    Eine richtige verkehrspolitische Entscheidung von Olaf Scholz SPD und Horch Hochbahn. Orientierung in Hamburg ist das Szenario einer wachsenden Stadt in der eine Stadtbahn in der Flächenkonkurrenz auf der Straße mit dem Individual- und Wirtschaftsverkehr sowie hinsichtlich der Beförderungskapazität schnell an ihre Grenzen stößt. Aus dem engen Planungsblickwinkel der Bevorzugung eines schienengebundenen Verkehrssystems auf Hamburgs Straßen kann sich keine in die Zukunft gerichtete Verkehrsplanung entwickeln, welche den Großraum der Metropole Hamburg mit einbezieht. Der Verkehrskollaps ist aus meiner Sicht durch eine Halbierung des in Hamburg knappen Straßenraums bei einer zweigleisigen Trassenführung der Stadtbahn ohnehin vorhersehbar. Die enormen Pendlerströme wurden in keinem Planungskonzept im Rahmen eines Generalverkehrsplan vernünftig einbezogen. CDU und GAL haben das Verkehrsprojekt Stadtbahn fehlgeplant.

  • F
    Fritz

    @Name:

     

    Wat? Erstmal - der Unterschied, woran machen Sie den fest? Dann - wenn ich in Berlin, Budapest, Barcelona oder Wien bin, dann sehe ich Straßenbahnen (sic!), die voll mit dem vergleichbar sind, was in Hamburg geplant war. Wenn Sie es mehr in einer Provinz-Liga wie Hamburg wollen - auch in München ist es nicht anders. Gehen Sie da mal beim Hauptbahnhof kurz vor die Tür und gucken Sie, was auf der Straße fährt. Natürlich eine Straßenbahn.

  • HM
    herrmann meier

    ...ein SPD-Mitglied sagte mir mal: "Warum sollten wir den Grünen die Stadtbahn schenken? Das war ein Grünes Prestigeprojekt!"

     

    Darin steckt eine Menge Wahrheit, es geht weder in HH noch in D allgemein noch um sinnvolle Politik, sondern nur noch um Rechthaberei, kleinkarierte parteipolitische Ränkespiele sowie Klientelpolitik.

     

    Tragisch nur: Von der CDU erwarte ich es nicht anders, dass die eher wirtschaftsnah ist; auch von den Grünen erwarte ich es nicht anders, dass die ihre Öko-Polemik auspacken. Von der SPD hätte ich allerdings am ehesten Politik "fürs Volk", sprich den Nahverkehrsnutzer erwartet. Wohl weit gefehlt!

     

    Welcome back in den 70er, danke "Genosse der Bosse", danke Kohle-Clement, danke Scholzomat! ECHTE Sozialdemokraten dürften im Grabe rotieren...

     

    Hamburgs Wähler kriegen zunächst nun die Politik, die sie verdienen und die SPD langfristig hoffentlich bundesweit die Wahlergebnisse die sie widerum verdient!

     

    SPD? WECH!!!!

  • MG
    Marion Gärtner

    Scholz in der Klemme - das Nachsehen hat die wachsende Zahl der Nahverkehrs-Kunden in Hamburg. Umwelthauptstadt 2011? Dass ich nicht lache! Elektromobilität hat Zukunft. In drei, vier Jahrzehnten begreift das vielleicht auch die Hamburger SPD. Bloß eben leider jetzt nicht.

  • UE
    Ulrich Engelfried

    1. Sowas passiert halt, wenn man in Hamburg immer noch glaubt, SPD wählen zu müssen

    2. Typisch Hamburg: Der Mief der 60er Jahre. Olaf Scholz, Ole von Beust, HSV, Fc St. Pauli, Kulturszene, Städtebau, Verkehr, Hafenromantik: Möchtegern- Weltniveau und dahinter nur miefig-piefige hinterste Provinz.

  • WR
    Weiße Rose

    Die SPD will sich offensichtlich nicht weiterentwickeln - auch nicht in der Verkehrspolitik.

  • N
    Name

    Eine Stadtbahn wäre gut gewesen, hier handelt es sich um eine reine Strassenbahn - und das tut sich keine Metropole an....