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Sie dürften mein Kommentar nicht gelesen haben. Wie sonst ist es zu erklären, dass sie sich freiwillig als Beispiel der von mir genannten Gruppen zur Verfügung stellen?
Das einzige was ihr Posting einen Chinesen - oder China Kundigen sagt - ist das sie sich bei China nicht auskennen und einen "moralischen" raushängen lassen.
Verzichten sie doch bitte auf die Spiele, die Chinesen könne auch auf sie verzichten und mit Chinesen meine ich nicht die chinesische Regierung.
Ein sehr milder Kommentar, bei dem reflexhaft der Verweis auf die USA, wie immer, nicht fehlen darf.
Tja, so isse halt, die aufstrebende Weltmacht und die wirklich Bösen sind ja woanders.
Natürlich sollten die Olympischen Spiele in China grundsätzlich, unabhängig von Dafur, boykottiert werden: Menschenrechtsverletzungen, willkürliche Todesurteile, die Verfolgung von Falun Gong-Mitgliedern bis hin zu Folter und Tod, Organentnahmen usw. usw.
Ich werde nicht eine Sekunde dieser Spiele ansehen.
Richtig. Habe noch nie in meinem ganzen Leben einen Chinesen getroffen (und da ich dort studiert und gearbeitet habe, waren es nicht wenige)der gesagt hat:
"Danke, dass ihr gegen unser pöses pöses Regime spricht! Wir können es ja nicht, weil wir ja sofort erschossen werden. Wir sind euch Amerikanern und Europäern so dankbar, dass ihr euch für uns arme unterdrückten Schlitzis so einsetzt und uns an eurer allumfassenden Weisheit teilnehmen lasst!"
Ich möchte wissen was in den Köpfen mancher Kritiker vorgeht? Bei Kritikern aus den Linken Lager könnte ich mir vorstellen, dass diese wirklich so naiv sind, bei Kritikern aus dem Rechten das es sich um Politik handelt.
Bei China kommen dann schon mal Kritiker aus beiden Lagern zusammen. Wo sonst kann es möglich sein, dass ein Koch und diverse Grünabgeordnete Hand in Hand über Wiesen hüpfen? Gereint im gegenseitigen aufstacheln?
Spielberg war der Druck von beiden Lagern zu stark. Also kein Zeichen von Stärke, sondern eher von Schwäche. Es gab ja nicht einmal einen auslösenden Anlass. Die letzten News waren ja, dass ein chinesischer Diplomat den Sudan gewarnt hatte, dass es nicht mehr so weiter gehen kann. Diese klare Warnung wird wohl kaum der Ausleser gewesen sein, oder?
Als alleinerziehende Mutter ist unsere Autorin auf die Tafel angewiesen. Doch sie geht dort nicht mehr hin, weil sie sich gedemütigt fühlt.
Kommentar Spielberg-Rückzug: Problematisches PR-Desaster
Wenn Steven Spielberg China kritisiert, müsste er auch die USA kritisieren, denn die haben ebenfalls eine lange Tradition Diktaturen zu unterstützen.
Steven Spielbergs Rückzug von seiner Beratertätigkeit für die Olympischen Spiele in Peking ist ein mutiger Schritt und für Chinas Regierung ein PR-Desaster. Ob das aber den Menschen in Darfur wirklich nachhaltig hilft, bleibt abzuwarten. Spielbergs Schritt dürfte vor allem der Debatte in den USA und hier vor allem der Kritik der Schauspielerin Mia Farrow geschuldet sein. Die hatte ihn mit der das Naziregime verherrlichenden Regisseurin Leni Riefenstahl verglichen. In China gibt es Kritik an dem Aufwand für die Spiele wie auch damit verbundenen Zwangsumsiedlungen. Dennoch dürfte Spielbergs Schritt dort kaum jemand verstehen. Vielmehr dürfte er das Misstrauen gegenüber einer als heuchlerisch empfundenen westlichen Politik nur steigern, zu einem Schulterschluss mit dem Regime führen und so letztlich dortigen Kritikern in den Rücken fallen.
In der Tat sind Lösungen für Konflikte in und um Staaten wie Nordkorea, Birma und Iran, Sudan, Kongo und selbst Haiti heute ohne China weder zu finden noch umzusetzen. Immerhin unterläuft Peking vielfach westliche Sanktionen und stärkt damit undemokratische Regime. Das ist zu verurteilen. Doch zum einen ist das leider typisch für das Verhalten einer aufstrebenden Weltmacht, und zum anderen lernt China noch dazu. Jedenfalls hat Peking von seinem strikten Postulat der Nichteinmischung gerade im Fall Darfur vorsichtig Abstand genommen und etwa einen Sonderbotschafter wie auch Friedenstruppen entsandt.
Die Kritik an Chinas Politik wäre zudem glaubwürdiger, wenn sie in ähnlichen Fällen auch gegenüber anderen Regierung formuliert worden wäre. Da sind vor allem die USA selbst zu nennen, die eine lange Tradition haben, Diktaturen zu stützen und diplomatisch zu schützen, wenn es eigenen Interessen dient. Eine Teilnahme an staatsnahen Events in den USA verbietet sich dann auch. Spielbergs Schritt ist als persönliche Entscheidung zu respektieren. Eine Antwort auf die Frage, ob eine Beteiligung an Events problematischer Mächte richtig ist, bietet sie nicht.
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Kommentar von
Sven Hansen
Auslandsredakteur (Asien)
Asienredakteur seit 1997, studierte Politologie in Berlin und Communication for Development in Malmö. Organisiert taz-Reisen in die Zivilgesellschaft, Workshops mit JournalistInnen aus Südostasien und Han Sens ASIENTALK. Herausgeber der Editionen Le Monde diplomatique zu Südostasien (2023), China (2018, 2007), Afghanistan (2015) und Indien (2010). Schreibt manchmal auch über Segeln. www.fb.com/HanSensAsientalk @SHansenBerlin