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Kommentar Schulbaupläne in SteilshoopDie Chance nutzen

Kaija Kutter
Kommentar von Kaija Kutter

Die Schulbehörde plant nicht nur ein neues Schulgebäude, sie denkt auch an den Stadtteil. Damit könnte sie die Sünde der gestoppten Stadtbahn etwas wettmachen.

D a hat die Schulbehörde über den Tellerrand hinaus gedacht: Sie plant nicht nur neue Schulgebäude, sie denkt auch an den Stadtteil. Nun müssen Sozial- und Stadtentwicklungsbehörde mitziehen. Die Chance ist da, dass die nah an Stadtpark und Stadtzentrum gelegene Großsiedlung Steilshoop mit dem "Campus" wieder einen attraktiven Mittelpunkt erhält.

Zu den Akten gelegt hat der SPD-Senat die Pläne für eine Stadtbahn - leider. Denn eine gute City-Anbindung wäre nötig für dieses Großquartier. Nun gleicht er diese Sünde mit jetzt vorgelegten Schulbau-Plänen ein klein bisschen wieder aus. Aber kann ein Neubauprojekt bewirken, dass eine weiterführende Schule für Eltern attraktiv und anziehend ist?

Vielleicht. Ähnliche Projekte südlich der Elbe haben Erfolg gezeigt. Klar: Das Gebäude war zu groß. Bildungsorte sollten überschaubar sein. Aber auch auch die Gesamtschule Steilshoop galt einmal als attraktiv, als sie neu war. Und daran, dass der Stadtteil sich in den 90er Jahren zum armen Quartier entwickelte, sind nicht die Gebäude Schuld.

Gleichwohl sind diese Bauten ein Symbol. Wenn nun Eltern, Lehrer und aktive Bewohner - noch dazu gemeinsam mit guten Architekten - erstmals seit fast 40 Jahren über Neubaupläne reden, setzt das positive Energien frei.

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Kaija Kutter
Redakteurin taz-Hamburg
Jahrgang 1964, seit 1992 Redakteurin der taz am Standort Hamburg für Bildung und Soziales. Schwerpunkte Schulpolitik, Jugendhilfe, Familienpolitik und Alltagsthemen.
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2 Kommentare

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  • DS
    Der Stint

    Was ist da eigentlich in vierzig Jahren passiert. Man sollte mal die Summen aus den unterschiedlichsten Töpfen (von Europa bis Wandsbek) zusammenzählen. Dies gilt auch für Mümmelmannsberg etc. Ist nicht mal ein komplettes Umdenken drin ? Nicht nur an der Schule basteln, sondern vielmehr an den Wohngebäuden grundsätzlich. Hier würde viel Geld noch viel mehr Geld in den kommenden vierzig Jahren sparen. Hochtief hat ja noch Kapazitäten frei. Und auch Architekten könnten hier mal Gutes leisten, statt wieder Beton in die Hafencity zu setzen.

  • K
    Kommentar

    Liebe Frau Kutter,

     

    Probleme in einem Stadtteil werden nicht durch eine Anbindung an eine Stadtbahn gelöst, zumal diese auch keine Zeitersparniss bringen würde, wenn ein Steilshooper in die Innenstadt fahren möchte.

     

    Am Hauptbahnhof ist man in knapp 30 Minuten, zur nächsten S Bahnstation fährt man 8 Minuten.

     

    Anstatt ewig der Idee der Stadtbahn hinterherzulaufen, wäre es sinnvoller den ursprünglichen Plan einer U-Bahnanbindung wieder auf die Tagesordnung zu setzen.

     

    Das wäre eine viel sinnvoller Maßnahme, die vor allem eine WIRKLICHE Verbessung der Anbindung darstellt. Das was die Stadtbahn aus Steilshooper Sicht leisten würde ist jetzt mit Bussen genuso möglich.