Kommentar SPD-Vorstoß: Falscher Weg im Hauruck-Verfahren
Wieder mal das alte Politiker-Spiel: Da klagt die Hamburger SPD-Opposition wieso es die krasse Fehleinschätzung gegeben und trotzdem am 1. Mai im Hamburger Schanzenviertel geknallt hat, ein. Und gleichzeitig wird schon die Lösung des Problems präsentiert.
W ieder mal das alte Politiker-Spiel: Da klagt die Hamburger SPD-Opposition einerseits die fehlende Analyse, wieso es beim Staat- und Verfassungsschutz die krasse Fehleinschätzung gegeben und trotzdem am 1. Mai im Hamburger Schanzenviertel geknallt hat, ein. Und gleichzeitig wird schon die Lösung des Problems präsentiert und strafverschärfende Gesetzesänderungen gefordert, um Schwarz-Grün rechts zu überholen.
Sicher ist es nicht schön, wenn scheinbar ohne politischen Hintergrund Jugend-Cliquen aus allen Regionen und Schichten Hamburgs im Schanzenviertel heftig randalieren- offenbar nur des Randalierens wegen und dabei selbst Rettungskräfte attackieren.
Doch von einer Oppositionspartei sollte erwartet werden, dass sie gewisse Aspekte hinterfragt, anstatt in den Chor der Hardliner für höhere Strafen einzustimmen. Warum kommt es immer wieder zu derartigen Gewaltexzessen? Von wem? Wieso am 1. Mai und wieso an diesem Ort? Fragen, auf die es zurzeit keine Antwort gibt.
Daher ist es richtig, dass die Grünen in der Koalition mit der CDU derartige Strafverschärfungen bislang verhindert haben und dafür sogar die Zustimmung der Linksfraktion erhalten, die eine Politik fordert, die gerade Jugendlichen Lebensperspektiven eröffnet und somit die gesellschaftlichen Ursachen der Gewalt bekämpft.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
Bis Freitag war er einer von uns
Elon Musk und die AfD
Die Welt zerstören und dann ab auf den Mars
Magdeburg nach dem Anschlag
Atempause und stilles Gedenken
Tarifeinigung bei Volkswagen
IG Metall erlebt ihr blaues „Weihnachtswunder“ bei VW
Jahresrückblick Erderhitzung
Das Klima-Jahr in zehn Punkten
Anschlag von Magdeburg
Aus günstigem Anlass