Kommentar Riesen-Ziegenstall: Und das alles für zehn Arbeitsplätze

Bei diesem Projekt kommt so viel Merkwürdiges zusammen, dass es schwer ist, nicht daran zu glauben, dass die Firma Petri von Teilen der Landesregierung über Gebühr gehätschelt wird.

Ziegenkäse ist lecker, weshalb es zunächst einmal zu begrüßen ist, wenn jemand das Angebot ausweitet. Doch auch Ziegenställe machen Mist und was da im Landkreis Holzminden geplant ist, stinkt nicht nur faktisch, sondern auch im übertragenen Sinne zum Himmel. Denn hier kommen so viele Merkwürdigkeiten zusammen, dass es schwer ist, nicht daran zu glauben, dass die Firma Petri von Teilen der niedersächsischen Landesregierung über Gebühr gehätschelt wird.

Mögen die Berichte über Nachbarschaften und Freundschaften als Spekulationen gelten und die Vergabe der Domäne ohne Ausschreibung mit rechten Dingen zugegangen sein. Dann bleiben immer noch die weit reichenden Versprechen, die dem Investor gegeben wurden: eine neue Wasserleitung, Aufhebung des Denkmal- und des Landschaftsschutzes. Und das alles für klägliche zehn Arbeitsplätze.

Über die Gründe lässt sich munter rätseln: Wollen die beiden Minister von FDP und CDU ein Exempel statuieren, um zu beweisen, dass sie von Mittelstandsförderung nicht nur reden? Steht es so schlimm um Niedersachsen, dass demnächst jeder Wurst-Grill vom Denkmalschutz befreit wird? Ministern, die derart schlecht verhandeln, darf man das Gemeinwohl nicht in die Hände legen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.