piwik no script img

Kommentar Pflege-TÜVEin "sehr gut" für Pflege-Noten

Kommentar von Uta Gensichen

Bisher war die Suche nach dem passenden Heim beschwerlich. Mittels der von den Verbänden kritisierten Schulnoten wird sie vereinfacht. Damit ist vor allem den Betroffenen geholfen.

S chleswig-Holsteins Pflegeverbände sind entrüstet: Unmöglich sei es, die Zufriedenheit der Menschen in ihren Einrichtungen in Schulnoten auszudrücken. Die Zahlen sagten nichts aus über die Qualität der Pflege aus, argumentieren die Betreiber. Für Angehörige und Bedürftige aber ist die Bewertung von Pflegeheimen eine taugliche Möglichkeit, zwischen einzelnen Heimen zu differenzieren - endlich.

Bisher nämlich war es mit viel Rennerei und Vertrauen in die Aussagen der Heimleitung verbunden, den passenden Platz für einen lieben Menschen zu finden. Nun haben die Suchenden einen Überblick über verschiedene Heime. Weil den Noten immer der selbe Bewertungskatalog zugrunde liegt, sollte für größtmögliche Transparenz gesorgt sein.

Dass die Ergebnisse der Prüfungen für jedermann zugänglich sind, ist natürlich noch etwas befremdlich für die Heimbetreiber. Niemand möchte gerne in der Öffentlichkeit bewertet werden - schon gar nicht, wenn das Urteil zum Negativen ausfällt.

Was aber soll falsch daran sein, wenn jemand seine demente Mutter in das beste Heim geben will? Bisher war die Suche danach beschwerlich. Mittels der von den Verbänden kritisierten Schulnoten wird sie vereinfacht. Damit ist den Betroffenen geholfen - und dafür sollte es ein "sehr gut" geben.

Bisher war die Suche beschwerlich. Durch die Schulnoten wird sie vereinfacht

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Hamburg-Redakteurin
Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!