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Kommentar PETADer Führer wäre einverstanden

Deniz Yücel
Kommentar von Deniz Yücel

Der Europäische Gerichtshof findet das Verbot der Holocaust-Kampagne der Tierschutzorganisation „Peta“ für rechtens. Der GröVaZ wäre einverstanden.

Der Führer auf Dienstreise in Polen am 1. September 1939, die vegetarische Verpflegung der Wehrmacht begutachtend Bild: dpa

D er Europäische Gerichtshof für Menschenrechte findet es rechtens, dass in Deutschland die Kampagne der Tierschutzorganisation „Peta“ unter dem Motto „Der Holocaust auf Ihrem Teller“ verboten wurde. Das Leiden von Masttieren sei nicht mit dem von KZ-Häftlingen zu vergleichen. Angesichts des „spezifischen Kontextes der deutschen Geschichte“, so urteilten die Richter am Donnerstag in Straßburg, sei das Verbot der Kampagne und die damit verbundene Einschränkung des Grundrechts auf Meinungsäußerung der Organisation „Peta“ gerechtfertigt gewesen.

Das ist schon recht, selbst wenn die Richter das entscheidende Argument nicht benannt und wahrscheinlich auch gar nicht bedacht haben: Der Führer selbst hätte es so gewollt.

Denn so sehr dem Größten Vegetarier aller Zeiten (GröVaZ) das Anliegen dieser Kampagne gefallen hätte, so sehr hätte ihm das Motiv missfallen. Der GröVaZ, der nicht zufällig auch der GröNaZ, der Größte Nichtraucher aller Zeiten war, aß keine Tiere, und das nicht nur aus gesundheitlichen Gründen.

taz
Deniz Yücel

ist Redakteur bei taz.de.

Das zeigt ein erhalten gebliebener Speiseplan aus dem Jahr 1943, der sich liest, als wäre er von der „Peta“-Arbeitsgruppe „Rind und Schwein – das muss nicht sein“ erstellt worden: Orangensaft mit Leinsamenschleim, Reispudding mit Kräutertunke, Knäckebrot mit Butter und Nuxo-Paste.

„Sicher fußte die erste Kultur der Menschheit weniger auf dem gezähmten Tier als vielmehr auf der Verwendung niederer Menschen“, schrieb der GröVaz in seinem Hauptwerk „Mein Kampf“, wobei er mit der einen Verwendung weniger ethische Probleme hatte als mit der anderen. Und, wer weiß, vielleicht hätte der GröVaz, hätten nicht dienstliche Verpflichtungen ihn davon abgehalten, im Fortsetzungsband „Mein Mampf“ erläutert, warum ein wurstfreies Reich länger als tausend Jahre leben könnte und Steaks und Schnitzel der Gedeihen der arischen Rasse nicht dienlich sind.

Dafür schuf der GröVaz, ohnehin mehr ein Mann der Tat denn der unnützen Worte („Heil Praktiker!“), Fakten. In seiner Amtszeit als Kanzler wurde das erste deutsche Tierschutzgesetz erlassen.

Kurz: Etwas, das a) heute an den Palästinensern verübt wird, das b) wie Ernst Nolte erkannt hat, eine asiatische Tat war, dessen Leidtragende c) ja selber Dreck am Stecken hatten (Bolschewismus, Finanzkapitalismus, entartete Kunst), das d) längst wieder gutgemacht ist und das es e) nie gegebenen hat, mit dem täglichen, systematischen, aber völlig unnötigen Massenmord an unschuldigen Kreaturen gleichzusetzen, das gehört sich wirklich nicht.

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Deniz Yücel
Kolumnist (ehem.)
Von Juli 2007 bis April 2015 bei der taz. Autor und Besonderer Redakteur für Aufgaben (Sonderprojekte, Seite Eins u.a.). Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik 2011. „Journalist des Jahres“ (Sonderpreis) 2014 mit „Hate Poetry“. Autor des Buches „Taksim ist überall“ (Edition Nautilus, 2014). Wechselte danach zur Tageszeitung Die Welt.
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62 Kommentare

 / 
  • UR
    Uwe Richard

    Beim Stöbern in den älteren taz-Artilkeln bin ich zufällig auf diese Kolumne, die unter anderem meine Freunde von der Peta thematisiert, gestoßen und ich muss sagen, diese [die Kolumne] zu lesen, war mir ein Genuß, ein innerer Reichparteitag.

     

    Nachdem ich mir noch die Kommentare angetan habe, neige ich zu der Meinung, dass eine knappe Mehrheit der Kommentatoren der Aussage: »Das hätte es unter Adolf aber nicht gegeben!« zustimmen würde, wenn sie Eier in der Hose hätte. Gottlob ist das Publikum zivilisiert und (auch im Schambereich) enthaart.

     

    P.S. Deniz, bitte mach' mir ein Kind!

     

    P.P.S. Mir ist auch völlig egal, was du rauchst - muss übrigens gut sein ;-))

  • K
    KeinName

    Wie sich die ganzen Vegetarier über den GröFaZ-Vergleich echauffieren...

    Mal abgesehen davon dass ich ebenfalls seit einiger Zeit kein Fleisch mehr esse - Gesundheit, nicht Ideologie - was wär denn so schlimm daran halt mal was mit dem Herrn Österreicher gemein zu haben?

    Ihr tragt ja auch trotzdem Socken und esst Brot wie der Charlie Chaplin - Imitator es getan hat.

  • C
    Cassidy

    Ist das Satire, ist das witzig??

     

    Nein, liebe TAZ, jetzt habt Ihr jede Scham verloren.

     

    (Hinweis an den Verfasser: Hitlers Vegetarismus ist historisch umstritten, aber mit solchen Lappalien hält sich die TAZ niemals auf.)

  • F
    Floppy

    Und täglich grüßt der omnivore Über-Ich-Neid...

  • T
    tsitra

    Effekthascherisch biedert sich Her Yücsel bei den sehr zahlreichen Konsument/innen von Fleisch/Milchprodukten aus Massentierhaltung an und scheut dabei nicht vor schlicht falschen Informationen und billigster Polemik.

     

    Für seinen dürftigen Scharfsinn kann niemand was, aber mit angemessener Mühe kann meistens viel ausgeglichen werden. Es sollte mal die Leisitungsbereitschaft bei der journalistischen Arbeit überprüft werden. Mal etwas "daherschwallen" ist schnell erledigt.

     

    Der Vergleich Massentierhaltung und Konzentrationslager darf natürlich statt finden! (Vergleichen heisst 'Nebeneinanderstellen zum Vergleichen' und NICHT 'gleichsetzen')

     

    Das Verbot durch den Europäische Gerichtshof für Menschenrechte finde ich sehr bedenklich. Ein weiterer überdeutlicher Beleg dafür, dass die Demokratie und die Grundrechte in Gefahr sind (und öfter mal, auch in sog. Rechtsstaaten, einfach nicht umgesetzt werden*) und willkürlich(!) mit zweierlei Maß gemessen wird. Richter können es oft nicht besser und fühlen sich meist auch dem "mainstream" verpflichtet.

     

    Zwar sind Konzentrationslager/Holocaust sehr viel schlimmer doch Massentierhaltung hat offensichtlich auch Gemeinsamkeiten mit Konzentrationslager/ Holocaust und das ist halt eine unbequeme Tatsache.

  • B
    Blender

    @Ganesha

     

    Merkwürdiger Vergleich. Hagen Rether hegt im Gegensatz zu Herrn Yücel keine Ressentiments gegen Palästinenser. Außerdem ist er überaus musikalisch. Hinter galligen Auswürfen seine Unkenntnis zu verstecken, hat Rether nicht nötig. Hören Sie dem mal richtig zu. Dann klappt's auch mit dem Differenzieren.

  • P
    PinkyPorky

    na ja, wen wundert's. Mr Godwin und sein Godwinsches Gesetz haben sich wieder mal bestätigt.

     

    Fragt sich nur, ob andere Kulturen, die ihre Nutztiere ein "glückliches Leben" leben lassen um ihnen am Ende ohne Betäubung den Hals abschneiden nachahmenswerter sind.

  • M
    marek

    Was wird denn an den Palästinensern verübt? Bevor die Juden kamen lag die Lebenserwartung bei etwas über 30 Jahren,die Kindersterblichkeit ist niedriger als in der Türkei(was macht der Staat mit den armen Türken?Will er sie alle umbringen?)die Geburtenrate einer der höchsten der Welt und 25% der Frauen im achso abgeriegelten GAZ Streifen sind übergwichtig sagt die WHO-Weltgesundheitsorganisation.

     

    Wohin fliehen denn Schwule Palis.?In die Türkei?Nach Syrien?Nach Ägypten(wo die hälfte der Palis. laut Hamas Minister herkommt)? Wohin flohen denn die Fatah Leute aus GAZA? Wohin wollen Schwarafrikanische Moslems?Nach Ägypen?Türkei`?Gaza Streifen? Jedes Jahr werden Tausende Palis. kostenlos behandelt auch Terroristen.

     

    Am 24 April 2010 retteten Israelische Ärzte der 3 Jährigen Tochter des HAMAS Innenministers das Leben.Glauben sie er hat sich bedankt?

     

    ps:Ich bin nicht nach Deutschland gekommen um mit Leuten wie ihnen zu Leben.Tun sie Europa einen gefallen und verschwinden sie.Vielleicht nimmt sie die AKP oder PKK als Propagandaminsiter auf.

  • UM
    Uwe Mundlos

    Hitler war Vegetarier seit den 20er jahren! Dafür gibt es Beweise. Augenzeugen die mit Hitler zu Tisch saßen. Hitler war sehr interessiert an Esotherik an gesunder Ernährung.

  • C
    Cassady

    Hallo,

     

    für alle die es nicht wahrhaben wollen, da sie der veganen Dogmatik anhängen:

     

    http://www.spiegel.de/video/der-fleischlose-fuehrer-warum-hitler-vegetarier-war-video-1105022.html

     

    Hitler war Vegetarier, zwar nicht sein ganzes Leben aber er fand Fleisch zu essen auch irgendwie eklig. *g*

  • W
    Waldbär

    Immerhin steckt in "Vegetarier" das Wort "Arier" drin. Also einer, der sich für höherwertig als andere hält...

  • G
    ~*Ganesha*~

    Tja, wieder mal ein gut abgehangenes Stück (haha!) Satire aus der Essener Schule (nein, nicht Atze Schröder, sondern Hagen Rether meine ich!). In Sachen Bissigkeit, Lachen-im-Halse-steckenbleiben und den-Spiegel-vorgehalten-bekommen steht Herr Yücel dem Herrn Rether in nichts nach.

     

    Gerne mehr davon.

  • C
    Celsus

    Die Verpflegung der Soldaten war doch schon lange vor Hitler vegetarisch. Das hatte den einfachen Grund der nicht vorhandenen Kühlmöglichkeiten, die sich insbesondere beim Fleisch mit der Bildung von fauligen Giftstoffen auswirken.

     

    Daneben wird Hitler gerne als Vegetarier angepriesen. Es verwundert mich sehr, wenn doch jeder Mensch nachlesen kann, dass er einmal Zeschpreller war. Und was hat er da unter anderem nicht bezahlt? Seinen verzehrten Leberkäse!

     

    Ohnend wäre es jetzt einmal nachzuvollziehen, seit wann der Mann denn Vegetarier gewesen sein soll und warum. Zählt da auch schon als vegetarisch, schwer magenkrank zu sein und bei Verzehr von Fett unter die Decke zu gehen?

  • HR
    HP Remmler

    @DJ, D.Preissler et al.

     

    werte Herrschaften, es liegt mir fern, Herrn Y. für antisemitisch zu halten (das fiele nach dem Schwachsinn, den er vor einiger Zeit zum Thema Beschneidung abgesondert hat, auch ziemlich schwer), ich wüsste halt nur gerne, was er beruflich macht, schließlich finanziere ich als taz-Abonnent den Quatsch mit.

     

    Heute sitzt er dem Mythos des "Vegetariers Adolf H." auf, erst gestern baute er seinen Wunsch, Herr Sarrazin möge einen finalen Schlaganfall erleiden (sicher nur Satire, klar) auf der schwerlich als satirisch zu deutenden Annahme auf, besagten Herrn Sarrazins leichte Sprachstörungen beruhten auf einem früher erlittenen Schlaganfall. Weder hatte Sarrazin einen Schlaganfall, noch war Hitler Vegetarier. Auch wenn sich Yücel für einen Satiriker hält, wäre ein bisschen Recherche vor dem Schreiben manchmal nicht ganz verkehrt.

     

    Übrigens, ich bin gewiss kein Vegetarier und finde Sarrazins Gewäsch widerlich, aber verglichen mit Yücel kommt der alte Schwachkopf fast schon wieder sympathisch rüber. Und das ist dann wirklich schlímm und leider auch keine Satire.

  • M
    muhhh

    könnt ihr demnächst auch mal satire über eure artikel schreiben... sonst denkt noch jemand, das sei ernst gemeint. ^^

  • RM
    @regina magdalena

    "In seinem Werk "Veg up" beschreibt Christian Vagedes dass es sich bei Hitlers vegetarismus um eine Imagekampagne handelte."

     

    Mag ja sein. Aber was würde das ändern? Es würde umso mehr zeigen, wie wichtig den Nazis die Darstellung eines asketisch-tierliebenden Führes war.

  • W
    Waage

    Deniz Yücel: rotzfrech, respektlos und geistig seeehr gelenkig - wirklich absolut top!!!

     

    Bei allen umbedingt verbesserungswürdigen Defiziten in der modernen Tierhaltung, und so richtig es für viele Menschen sein kann gar kein und für die allermeisten Menschen weniger Fleisch zu essen - der von Peta angestellte Vergleich trägt höchtens auf den allerersten flüchtigen Blick und ist definitiv keiner ernsthaften Diskussion würdig.

     

    Gegen die Veganer-tea-party hilft nur noch Satire!

  • DP
    Daniel Preissler

    @D.J.

    sehr schön!

  • AA
    @ Anna L.

    "Vegetarier wurden verfolgt, ins KZ gebracht und ermordet. "

     

    das stimmt nicht. wo haben sie so einen quatsch her?

  • DP
    Daniel Preissler

    Liebe Leute,

     

    die Ironie von Herrn Yücel ist zwar bisweilen etwas entartet ;-), aber dass es sich um Ironie handelt war doch wohl festzustellen.

     

    wie "meine Sache" schon geschrieben hat, gibt es organisatorische Parallelen zwischen Massentierhaltung und Holocaust, ok. Das gleichzusetzen ist jedoch entwürdigend und respektlos, vermutlich auch gefährlich. Und es bringt auch nichts, auf diese Parallelen hinzuweisen.

     

    Tierschützer, die das tun, haben mindestens so gravierende Persönlichkeitsstörungen wie Antideutsche (nochmal ;-) ). Menschen sind je nach Blickwinkel Tiere, aber Tiere sind keine Menschen. (ok, 5€ ins Phrasenschwein - zusammen mit Herr Yücels Spenden und denen der Vorposter können wir jetzt zusammen in den Urlaub fahren).

     

    Ich bin Herrn Yücel dankbar dafür, dass er zeigt für wie viele Menschen seine Texte nicht etwa in die falsche Richtung gehen, sondern einfach zu hoch sind. Interessant und bisweilen schmerzhaft!

     

    Grüße, DP

    PS: Wichtig, dass der Unsinn kassiert wurde!

  • RM
    regina magdalena

    In seinem Werk "Veg up" beschreibt Christian Vagedes dass es sich bei Hitlers vegetarismus um eine Imagekampagne handelte. Weiterhin erklärt er die Rolle die Nazideutschland in der Entwicklung von Massenproduktion und -Konsum von Fleisch und der Industrialisierung der Tierhaltung und Schlachtung. Die Zusammenhänge sind sehr interessant.

  • G
    gerhard43

    Der Autor ueberlaesst es bewusst dem Leser, ob der sich damit beruhigt, dass es sich ja nur um "Satire" handele - oder er sich in dem letzten Absatz suhlt.

  • D
    Dominik

    Muß eine Satire in sich logisch und faktisch richtig sein? Ich denke nicht. Wichtig ist, dass sie als Anregung zum Denken dient und es erreicht, auch durch den Humor, dass man sich von einer anderen Seite einem Thema nähern kann. Das wird hier vorbildlich erreicht. Vielen Dank sagt der Vegetarier.

  • VU
    vegetarier und historiker

    So ein unzusammenhängender Schwachsinn, ein Artikel mit so wenig logischer Stringenz und gänzlich ohne Aussage ist mir selten untergekommen. Falsches, anekdotisches Pseudowissen verbrämt mit ideologischer Ignoranz - na Mahlzeit. Mir wird schlagartig klar dass es an der Zeit ist mein Abo zu kündigen.

  • D
    D.J.

    Ich habe es bereits gestern geschrieben (leider - noch - nicht freigeschaltet): Ich wette, es wird bald das erste schlichte Gemüt Denniz Yücel in die Nähe des Antisemitismus rücken. Leute, wenn Ihr von (in dem Falle einfacher) Satire überfordert seid, schreibt bitte keine Kommentare. Siehe vor allem: @Mikki, daneben @tabularasa u.a.

     

    Aber wie war das? Deutsche Schüler haben v.a. ein Problem mit Texterfassung.

     

    @GröVaz: Das geht aus dem Text hervor. Menno.

  • F
    futurista

    Danke! Dass Hitler es auch beim Essen so mit der Fleischlosigkeit hatte, wusste ich bisher nicht. Dass einigen Nazi-Größen der deutsche Schäferhund wichtiger war als das Leid nebenan im KZ, ist bekannt. Die Nähe der Anthroposophen um Steiner zur heiligen Natur war mir auch immer ein bisschen unheimlich.

     

    Was ich nicht verstehe: Wieso darf in der TAZ im Kommentar "Der Ausländerbeauftragte" der Satz von einem Kommentator namens "Türkenhasser" stehen:

     

    •Zitat: "07.11.2012 13:21 UHR von türkenhasser:

     

    Das, was er Sarrazin wünscht, sollte eher dem türkischen Ungeziffer passieren. Insektenschutzmittel muß her"

     

    Gibt es bei der TAZ keinen mehr, der die schlimmsten Verstöße gegen die Nettiquette rausnimmt????

  • P
    p3t3r

    @anna l.

    sehr schön den knackpunkt des artikels getroffen, nur die häme gegen den autor stört und dadurch bist du dann leider auch nicht anders

  • T
    tsitra

    In diesem Kommentar steht: "Der GröVaZ, der nicht zufällig auch der GröNaZ, der Größte Nichtraucher aller Zeiten war,..."

     

    Unwillkürlich denkt man bei GröNaZ natürlich "Größter Nazi aller Zeiten" und das ist wohl beabsichtigt und das finde ich arm und übel, es ist dümmste und billigste Polemik. Zur Veranschaulichung und Begründung: A.Hitler hat Arbeitsplätze geschaffen, jeder der Arbeitsplätze schafft ist wie A.Hitler. Geht noch dämlicher?

     

    Schon öfter ist mir es begegnet, dass Vegetarier mit A.Hitler verglichen werden. In aller Regel um die Vegetarier zu kritisieren und irgendwie schlecht zu machen. Ich denke, dass alles mit allem verglichen werden darf, denn dann besteht in einem analytischen kreativen (Denk-) Prozess die Möglichkeit etwaige Unterschiede und etwaige Gemeinsamkeiten herauszufinden. Damit ist natürlich gemeint, dass auch der Vergleich Massentierhaltung und Konzentrationslager statt finden darf!

     

    Das Verbot durch den Europäische Gerichtshof für Menschenrechte finde ich sehr bedenklich.Ein weiterer überdeutlicher Beleg dafür, dass die Demokratie und die Grundrechte in Gefahr sind und wieder einmal willkürlich(!) mit zweierlei Maß gemessen wird.

     

    Was passiert, wenn Massentierhaltung und Konzentrationslager/Holocaust nebeneinander gezeigt wird? Muss es zwangsläufig so sein, dass das als gleichwertig gesetzt wird? Muss es zwangsläufig so sein, dass Massentierhaltung als schlimmer dargestellt wird, als sie tatsächlich ist? Muss es zwangsläufig so sein, dass Konzentrationslager und der Holocaust als schlimmer dargestellt wird, als sie tatsächlich sind? Muss es zwangsläufig so sein, dass die Menschenwürde und Persönlichkeitsrechte der Opfer des Holocaust verletzt werden?

     

    Ich persönlich denke, dass onzentrationslager/Holocaust deutlich schlimmer sind als Massentierhaltung, dennoch ist Massentierhaltung immer noch extrem grausam und schrecklich. Jeder Mensch hat die Möglichkeit im Vergleich etwaige Unterschiede und etwaige Gemeinsamkeiten herauszufinden.

     

    Per Definition ist das Schlachten der "Nutztiere" wie Mord, denn ohne dass es im Affekt geschieht wird das Tier planvoll und bewußt umgebracht.

    Die Haltung ist eine dauerhafte Qual für die "Nutztiere". Es geht darum (an-) (zu) erkennen, dass ein Tier ein Lebewesen ist und dass insbesondere die Säugetiere uns Menschen sehr ähnlich sind bzw. wir diesen Säugetieren.

     

    Die Tiere zeigen ihren Lebenswillen (z.B durch Fluchtverhalten), äußern ihre Schmerzempfindlichkeit ( z.B. durch Schreien oder sonstige Schmerzlaute),

    können Hunger und Durst empfinden und darüber hinaus auch Zuwendung genießen oder Zuwendung vermissen um nur einige Gemeinsamkeiten zu nennen. Zudem wissen wir, dass speziell die Säugetiere uns physiologisch sehr ähnlich sind.

     

    Gewalt ist eigentlich transitiv, deshalb habe ich meistens gar keine Lust mit jemand zu reden der Ausbeutung von Menschen (z.B. Billigprodukte!) und Massentierhaltung fördert und unterstützt.

  • P
    P.Haller

    @Hannes Bernthaler

     

    Sie scheinen einer von jenen zu sein, welche Satire nicht mal erkennen, wenn man sie ihnen auf dem Tablett serviert ! GröVaZ.... Na, was könnte damit wohl gemeint sein ?? Tip: Artikel lesen ! Und wenns dann noch nicht klingelt, dann ist der Weg nicht mehr weit zum GröDaZ...

  • MS
    meine sache

    Hoch interessant. Besonders schön ist doch der letzte Absatz, denn dieser zeigt, so finde ich, doch relativ schön, das es sehr wohl einen Unterschied gibt. Ebenso, der von vielen Antispes/Peta-Aktivist_Innen gerne zitierte Satz von Adorno: "Auschwitz fängt da an, wo du in den Schlachthof blickst und sagst: Es sind ja nur Tiere"

     

    Das Problem ist nur: Da fängt Ausschwitz an! Weder: Das IST Ausschwitz, noch das WIRD Ausschwitz.

     

    Es ist doch so, dass die Gleichsetzung von Juden und anderen Tieren (Wir sind keine Menschen, wir sind Tiere. Tiere sind wir, Menschen gibt es nicht - Bonaparte) zum einen dem Antisemitismus recht gibt, dass Juden minderwertig sind, zum anderen völlig außer Acht lässt, dass die industrielle Vernichtung von Menschen zur Auslöschung dieser etwas VÖLLIG anderes ist, als die indurstielle Verarbeitung von gezüchteten Tieren zur (Weiter)Verarbeitung ist und auch bleiben wird.

     

    Deshalb: Holocaust und Schlachthof haben Gemeinsamkeiten, gleich sind sie deshalb noch lange nicht.

  • KF
    karl friedrich

    Aber wehe unsereinem, er stellt mal fest "War ja nicht alles schlecht, damals." - als übrigens neben der StVZO auch viele andere heute noch geltende Gesetze geschaffen wurden, u.a. solche zum ganz besonderen Schutz der Beamten.

  • B
    Besserwessi

    Deniz, Oglum, dafür bezahlen wir dich ! Der letzte Satz war zwar verschachtelt wie die Gänge im Führerbunker, aber sonst einfach genial. Heilpraktiker, lol !!

     

    Du hättest noch etwas zur industriellen Hühnerzüchtung schreiben sollen. Das ist in etwa so, als ob der F**** irgendwo eine geheime Judenzuchtstation hat, damit er sie dann zu Seif* verarbeiten kann.

  • M
    Mäuserich

    Mir gefällt, was Herr Yücel schreibt.

  • W
    Weltbürger

    Hi Deniz du bist der größte. Kannst du alles etwas vereinfachen, ist es für manche Deutsch-er ein Tick zu hoch. Sie verstehen nicht alles.

  • OV
    Otto von Bismarck

    Danke Herr Yücel, habe mich wieder köstlich amüsiert.

     

    Dass Hitler Vegetarier gewesen sein soll, ist ein altes Propagandamärchen der Nazis. Reiht sich ein in den Mythos des nichtrauchenden, zölibatär lebenden (Eva Braun gab es offiziell nicht) Antialkoholikers, der als Asket nur für das Wohl des Volks lebt.

     

    Tatsächlich hatte Hitler eine Vorliebe für Weißwurst und Fleischpasteten, sollte bloß auf Anraten seines Arztes wegen seiner Blähungen und zahlreicher Wehwehchen (offiziell strotzte er natürlich vor Kraft und war auch kein Hypochonder) seinen Fleischkonsum begrenzen. Abgerundet wurde diese Diät mit etwas Pervitin und "Vitaminspritzen" (offiziell war keiner aus der Führungsriege drogenabhängig, insbesondere hatte Göring kein Morphiumproblem).

     

    Also Hitler ist ziemlich genau an dem Tag Vegetarier geworden, an dem er auch die Autobahn und den VW-Käfer erfunden hat.

  • M
    Mikki

    Man muss entweder zugekifft, betrunken oder grundsätzlich wirr im Kopf sein, um diesen Kommentar nachvollziehen zu können ... was sagt uns das über den Autor ?

     

    Und man muss eine reichlich desaströse bis ideologisch verpeilte Geschichtswahrnehmung haben, wenn man das Schicksal der Palästinenser demjenigen der Juden im Dritten Reich gleichstellt.

     

    Liebe TAZ, manchmal wäre es sinnvoll, nicht nur die Leserkommentare vor deren Veröffentlichung zu kontrollieren und auf diese Weise derartige Entgleisungen zu vermeiden.

  • HB
    Hannes Bernthaler

    Man nannte ihn Gröfaz. Wenn man sich schon auf historische Formeln bezieht wäre ein bischen Recherche vielleicht nicht schlecht, Herr Grökaz. =Kommentator

  • L
    lupo

    Hä? Den letzten Absatz check ich nicht. Kann aber auch an mir liehgen, bjin total stoned

  • S
    SaTiere

    mutige Satire :)

  • 4
    4tehlulz

    ich würde über einen ressortwechsel zur wahrheit nachdenken, passt vom stil.

  • N
    Neo

    Wieso darf man Die Wahrheit nicht schreiben ? Sie diktieren hier ihr zusammen getragenes Wissen und lassen die Tatsachen völlig beiseite!

     

    Sorry aber das ist für mich mal ein Grund das lesen hier einzustellen! Grund: ich kann den Gerüchten über die TAZ nun glauben schenken und möchte mich nicht damit identifizieren!

  • M
    Mahlzeit

    Auch als Pesco-Lakto-Ovo-(Pseudo-)Vegatarier der oft rein vegan isst kann ich da nur zustimmen. Dass hätte es unter Hitler garantiert nicht gegeben.

  • AL
    Anna L.

    Sehr geehrter Herr Yücel,

     

    sie schreiben dieses Mal tatsächlich groben Unfug: Nein, Hitler war KEIN Vegetarier. Und wenn kein Fleisch aß, dann nur aus gesundheitlichen Gründen. Vegetarier wurden verfolgt, ins KZ gebracht und ermordet. Sämtliche vegetarischen Gesellschaften Deutschlands verboten! Auch war er kein Asket. Sie sind der Goebbels-Propaganda voll auf den Leim gegangen, mein Herr.

     

    Diese Behauptung, die gerne benutzt wird, um heutige Vegetarier zu verunglimpfen, hat schon einen sehr, sehr langen Bart. (Historische) Recherche, Recherche überhaupt ? gehört bei Ihnen offenbar nicht zum Handwerk. Schreiben Sie lieber wieder über Fußball. Da können Sie nicht so viel Schaden aus Hybris und Unwissenheit anrichten.

     

    Offenbar gibt es bei der TAZ immer weniger "Journalisten", die über die nötige Bildung verfügen,wenigstens ihr Handwerk beherrschen. Selbst der CVD lässt diesen groben Quatsch durch.

     

    TAZ=BILD

     

    Eine Anregung: Schreiben Sie doch mal was ähnlich fundiertes über die "Pleite-Griechen", Herr Yücel

  • T
    tabularasa

    "das d) längst wieder gutgemacht ist und das es e) nie gegebenen hat"

     

    ??? Meint der Autor den Holocaust? Und falls ja, wo ist hier die Satire? Auweia!

  • G
    GröVaz???

    wer soll das denn sein?

  • D
    D.J.

    Deniz, ich hab Sie durchschaut, Sie sind ein gediegener Masochist. Sie brauchen es, von allen gehasst zu werden, gleich ob links oder rechts.

     

    Ich kann in Selbstgerechtigkeit sich suhlende Ideologen (darunter Peta) nicht ausstehen, begegne also dieser Kolumne mit klammheimlicher Freude - ich gebe es zu und schäme mich. Zähle die Minuten, bis die ersten empörten Kommentare eintreffen (wette, es ist irgendein Dummkopf dabei, der Ihnen Antisemitismus vorwirft).

  • OH
    Ohne hitler wäre der deniz ganz traurig

    Kurz gefasst: Das Leiden von Masttieren sei nicht mit dem von KZ-Häftlingen zu vergleichen. Das stört den Deniz. Nur gegen Schächten darf man nicht sein, denn dann kommt der Deniz wieder mit Hitler, so viel ist sicher. Ohne Hitler wäre der Deniz ganz traurig. Eigentlich findet er an Deutschland nur Hitler gut. Das lässt ihn besser aussehen.

     

    Ich glaube Sarrazin hatte doch recht.

  • JM
    J. Murat

    Ach ja, Deniz Yücel, "das" wird also heute an den Palästinensern verübt? Etwa an den bevölkerungsexplodierenden Einwohnern des Gazastreifens? Ja, ja, ich verstehe, es ist ja alles nur Sarkasmus und Ironie, genau so wie die "Judenwitze", die in meiner Jugend auf dem Schulhof erzählt wurden. Und wie sich der kleine Deniz amüsiert über die 5005 im VW Käfer!

     

    Sorry, liebe "taz" aber das ist einfach nur Judenhasserscheiße was hier geschrieben wird! Vielleicht solltet Ihr mal eine neues Foto vom Deniz schießen im NSU T-Shirt ("Unser Prinz").

  • VH
    Volker hört die Signale

    Großartig, ein echter Jücel!

     

    Aber seien wir mal ehrlich, dieser ganze "Tiere essen ist normal"-Dreck ist doch nur theokratische Propaganda und "Milch ist gesund" nichts weiter als ein Teil der jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung! Go vegan!

  • HG
    Heini G

    Ich esse nur Eier von freilaufenden Hitlern. Leider ist die ausbeute gering

  • R
    Ratteasd

    Ich halte das Urteil aus einem Grund für richtig: Die Motivationen hinter dem täglichen Massaker an Tieren und dem Genozid an Juden, etc. sind völlig verschieden. Die Opfer von Hass und Verachtung mit den Opfern von Egoismus und Ignoranz gleichzusetzen, wäre eine Relativierung des Holocausts und eine Beleidigung für seine Opfer.

     

    Und bevor hier gleich irgend ein Geheul kommt, ich lebe vegan und bin für Tierrechte. Aber bitte nicht über einen Holocaust-Vergleich.

  • AR
    alter Rammler

    Auch Vegetarier?

  • S
    Steffen

    Satire in allen Ehren (und ein paar nette Pointen sind dabei), aber Hitler war KEIN Vegetarier. Satire darf zwar alles, sollte aber keinen falschen Fakten reproduzieren.

  • C
    Carsten

    Der Führer wäre mit der ganzen EU einverstanden! Ein paneuropäisches Reich mit zentraler Verwaltung, totaler Kontrolle und Meinungsmacht - da würde auch Hitler »gefällt mir« klicken.

  • E
    eva

    Hitler als größter Vegetarier ... ich kann's nicht mehr hören. Erstens nur sehr begrenzt, und zweitens - Stalin war Fleischfresser, so what? Die Begründer der ersten Tierschutzvereine waren zwei evangelische Pfarrer in Süddeutschland. Aber auch darum sind Pfarrer nicht tierfreundlicher als andere Menschen.

     

    Im übrigen soll es Konzentrationslager in Deutschland geben, die nach dem Ende des "dritten Reiches" von der Bundesrepublik als Tierversuchsanlagen weiterverwendet worden sind. Braucht es da noch mehr Beweise dafür, dass der Holocaust heute an den Tieren weiter geht?

     

    Jedes Leiden ist einzigartig und unwiederholbar. Das Leiden der Tiere macht das von Menschen nicht geringer. Und umgekehrt auch nicht. Peta hat recht!

  • P
    patrick

    ein beliebter Mythos, aber: Hitler war kein Vegetarier. es heißt, er hääte aus gesundheitlichen Gründen weniger Fleisch essen sollen. Apropos: Einstein war Vegetarier.

  • J
    Jan

    der peta vergleich bezog sich nicht auf das individuelle leid, sondern auf die mechanismen, die angewand wurden und werden um schmerz- und leidempfindene wesen zu dingen zu degradieren. es ist doch nur ein tier.

     

    tiere werden dafür gezüchtet. du kannst doch kein tier mit einem menschen vergleichen. und so weiter. wer verantwortung für die vergangenheit übernehmen möchte, sollte sich dieser auch in der gegenwart stellen.

  • J
    Jan

    Danke Herr Yücel

     

    für ihre Kommentare, sie sind wirklich ein Quell der Freude, auch wenn der Gegenstand sehr ernst ist.

     

    DANKE!

  • HB
    Hr. Becker

    Nach meinen Recherchen ist es schlichtweg Unsinn, dass Hitler vegetarier war. Auch wenn er vieleicht zeitweise aus gesundheitlichen Gründen auf das ein oder andere Würstchen oder das ein oder andere Täubchen verzichtet hat.

     

    Dieses Gerücht ist wohl eher Fleischessern zu verdanken, die sich nicht Inhaltlich mit der Problematik auseinander setzen wollen.

  • T
    tommy

    Bizarrer Artikel. Nimmt Yücel eigentlich Drogen oder wie kommt er auf sowas?

  • P
    @porrporr

    Scheint mir ein Gerücht, dass sehr häufig wiederholt wird aber so einfach nicht stimmt:

     

    Why Hitler Was Not A Vegetarian

    http://www.vegsource.com/news/2010/03/why-hitler-was-not-a-vegetarian.html

  • DU
    Der Uli

    Einfach nur Klasse! Deniz, man sollte die einbürgern. Überall ...