Kommentar Outlet-Center: Lieber das Original als die Kopie

Neumünster lässt in seinem Gewerbegebiet ein Einkaufszentrum bauen, das so aussieht wie eine typische schleswig-holsteinische Kleinstadt - sprich Rendsburg.

Neumünster lässt in seinem Gewerbegebiet ein Einkaufszentrum bauen, das so aussieht wie eine typische schleswig-holsteinische Kleinstadt - sprich Rendsburg. Verständlich, dass die Rendsburger sich das nicht bieten lassen wollen. Doch statt zu schimpfen, müssten sie mit dem Pfund wuchern, das sie haben: ihrer Authentizität.

Was McArthurGlen in Neumünster plant, ist Blendwerk. Eine Fassadenstadt zwischen Lager- und Werkshallen, die auf antiseptische Weise verdoppelt, was es schon im Original gibt. Das ist absurd, auch wenn es die Projektentwickler als Eingehen auf die Region verkaufen.

Das Center ist auf Kundschaft zugeschnitten, die mit dem Auto anreist und daher unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten nicht zeitgemäß. Die großen Ketten spielen hier mit Filialen ihre Marktmacht aus. Das verzerrt den Wettbewerb.

Am einfachsten ließe sich das Problem erledigen, wenn die Kundschaft soviel Geschmack bewiese, dass sie fern bliebe. Damit ist nicht zu rechnen und solange Kommunen um Gewerbesteuerzahler konkurrieren, wird es einen Anreiz geben, solche Center zu genehmigen.

Wenn Rendsburg sich gegen Kiel und Neumünster behaupten will, müssen sich seine Geschäftsleute zusammensetzen und einen gemeinsamen Auftritt entwickeln. Dabei sollten sie auf Qualität und Unverwechselbarkeit setzen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.