Kommentar Nordbank-Krise: Viel zu viele Nullen

Die HSH-Krise droht Hamburg und Schleswig-Holstein zu ruinieren. Schuld daran sind auch zuständige Politiker, deren Kompetenz zunehmend bezweifelt wird.

Es ist eine Rechnung mit viel zu vielen Nullen auf beiden Seiten. Auf der einen stehen abstrakte Milliardensummen, die längst jegliche Vorstellungskraft sprengen, auf der anderen Seite sitzen Politiker, die sich immer stärkeren Zweifeln an ihrer Kompetenz ausgesetzt sehen. Unterm Strich steht eine Erkenntnis: Die Krise der Nordbank gefährdet inzwischen die Überlebensfähigkeit zweier Bundesländer.

Die jetzigen Maßnahmen zur Rettung der Nordbank lassen in Schleswig-Holstein den Schuldenberg zur höchsten Erhebung zwischen den Meeren werden. Denn das Land ist nicht flüssig, die Vitaminspritzen für die eigene Bank müssen als Kredit aufgenommen werden. Mit mindestens 25 Milliarden Euro Schulden wird dann die Summe gepumpten Geldes höher sein als zwei komplette Jahreshaushalte. Im richtigen Leben käme der Gerichtsvollzieher.

In Hamburg wird übernächste Woche ein Doppelhaushalt für 2009 und 2010 verabschiedet, der schon jetzt Makulatur ist. Der zum Sommer angekündigte Nachtragshaushalt wird nichts korrigieren außer zwei Zahlen: Die Summe der Steuereinnahmen wird drastisch niedriger sein und die der Schulden dramatisch höher. Im richtigen Leben heißt sowas Bankrott.

Hamburg und Schleswig-Holstein droht das Ende ihrer Lebensfähigkeit - wegen zu vieler politischer Nullen.

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