Kommentar Nazi-Immobilien: Nachher ist man schlauer
Die Immobilie wäre günstig für die rechte Szene: gute Autobahnverbindung, dennoch abgeschiedene Lage, der Preis: erschwinglich.
D ie Immobilie wäre günstig für die rechte Szene: gute Autobahnverbindung, dennoch abgeschiedene Lage. Der Preis des „Landhaus Gut Schwanensee“ dürfte erschwinglich sein. Eine Mauer als Sichtschutz könnte auch ansprechen. Doch ist der Besuch des Geländes durch Neonazis vom realen Kaufwunsch motiviert?
In den vergangenen Jahren war es für die Gemeinden und Städte oft eine Herausforderung, wenn die rechte Szene sich für eine Immobilie zu interessieren schien. Über Wochen, manchmal sogar Jahre war ungewiss, ob in Dörverden, Delmenhorst, Grevesmühlen oder Faßberg ein Neonazizentrum entstehen würde.
Im Nachhinein muss man sagen: einzelne Zentren wie das in Grevesmühlen sind entstanden, noch öfter aber haben Interventionen von Verwaltung und Anwohnern das Schlimmste verhindert. Nicht völlig ausschließen lässt sich freilich, dass Neonazis Interesse nur bekunden, um den Preis hochzutreiben – und den Gewinn anschließend mit abzuschöpfen.
Der Stadt Delmenhorst wird gerne vorgeworfen, auf so einen Immobiliendeal reingefallen zu sein. Damals allerdings wollten Verfassungsschutz und Innenministerium nichts kategorisch ausschließen. In Isernhagen scheint sicher: Die Noch-Besitzerin will keine Geschäfte mit Neonazis machen, sie will das „Landhaus“ selbst nutzen. Ihr Anwalt hat darum versucht, die Zwangsversteigerung aufzuheben.
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