Kommentar NPD-Schlappe bei der Bremen-Wahl: Offensive gescheitert
Immer wieder versuchte die NPD im Wahlkampf zu provozieren - erfolglos
D ie NPD hat Erfolge dringend nötig: Juristisch unter Druck, finanziell gebeutelt und politisch isoliert, wäre ein Einzug in ein westdeutsches Parlament für die Partei einem Befreiungsschlag gleichgekommen.
Da lag es nahe, mit massivem Ressourcen-Transfer aus der Parteizentrale den weitgehend bedeutungslosen Bremer Landesverband aufzublasen: Nirgendwo sonst im Westen war ein Wahlsieg für die Rechten denkbar, außer an der Weser, wo die DVU seit Jahr und Tag im Parlament saß.
Doch das Vorhaben scheiterte. Der gegen Ende des Wahlkampf immer aggressivere Tonfall der NPD mag in gewissen Milieus verfangen. Doch im Land Bremen waren die Modernisierungsverlierer, die ihre Kreuze sonst bei der DVU gemacht haben, abgeschreckt. Das teilten sie mit der DVU selbst: Mitglieder von deren Bremer Landesverband zogen sich aus der neuen Partei zurück - ihnen war der eingeschlagene Kurs zu radikal.
Immer wieder versuchte die NPD im Wahlkampf mit höhnischen öffentlichen Briefen zu provozieren - etwa an einen muslimischen Moschee-Verein oder einen türkisch-stämmigen CDU-Kandidaten.
Genutzt hat ihr das gar nichts. Statt dass die Adressaten der NPD-Tiraden der Empfehlung folgen und sich "an den Bosporus zurückziehen", verlässt nun das NPD-Wahlkampfteam die Stadt - und kehrt zurück in die Berliner Parteizentrale, wo es herkam.
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