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@ MüllsortiererIn: Amen!
...und hinzuzufügen ist noch: Wieso ist es eine Bestätigung eines "antiimperialistischen Diskurses", wenn die demokratisch gewählte Regierung eines Landes mit der demokratisch gewählten Regierung eines anderen Landes vereinbart, dass das eine Armeestützpunkte im anderen errichten darf? Kann es sein, dass hier nur der "antiimperialistische" (linker Wortmüll) Reflex des Autors etwas überreizt reagiert, weil er mit Blick auf Israel ständig durch den antisemitischen Reflex ausgelöst wird? Nur so ein Gedanke...
Kolumbien das "Israel Lateinamerikas"? Warum? Ist es die Zufluchtsstätte einer historisch und aktuell weltweit bedrohten Gruppe? Oder die einzig halbwegs funktionierende Demokratie in der Region? Wird seine Existenz gar von ganzen Staaten und politischen Strömungen grundsätzlich in Frage gestellt? Rüstet der Iran nuklear auf, um endlich Kolumbien vernichten zu können? Werden sämtliche Probleme der Nachbargesellschaften seit Jahren auf Kolumbien geschoben, auch wenn sie hausgemacht sind...? So länger ich nachdenke, so weniger komme ich dahinter, was mir Dilger von der Taz mit diesem Vergleich mitteilen will.
Etwa, dass es jetzt amerikanische Militärstützpunkte in Israel gibt? Die Existenz eines us-amerikanischen Truppenkontingents in Israel ist mir neu. Ich war schon ganz verunsichert und habe es nachgesehen: die stehen alle auf der saudi-arabischen Halbinsel. Ist also Kolumbien nicht eher das neue Kuweit? Oder Katar? Oder die neuen Vereinigten arabischen Emirate... Kann es sein, dass Dilger einfach nicht weiß, was er da schreibt und Israel immer dann reflexhaft nennen muss, wenn ihm was nicht passt?
Schon wieder Trubel um AfD-Europaspitzenkandidat Krah: Nun wurde ein Mitarbeiter festgenommen, dem Spionage für China vorgeworfen wird.
Kommentar Militärabkommen USA-Kolumbien: Lang lebe der Drogenkrieg
Mit dem Miltärabkommen wird Kolumbien zum Israel Südamerikas ausgebaut. Eine Frieden zwischen Regierung und Rebellen rückt in weite Ferne, der Drogenexport hält an.
Das Erstaunen über den Friedensnobelpreis für Barack Obama war in Südamerika noch größer als anderswo. Denn ausgerechnet in jener Region des Südens, die in den letzten Jahrzehnten von zwischenstaatlichen Konflikten nahezu verschont geblieben war, tun die USA derzeit alles, um gerade dies zu ändern. Kolumbien wird zum Israel Lateinamerikas ausgebaut - das nun unterzeichnete Militärabkommen ist der beste Beleg dafür.
In einem Punkt haben Washington und Bogotá Recht: Das Abkommen, das den US-Militärs und ihren "zivilen" Handlangern künftig freie Hand in Kolumbien gewährt, ist nichts wirklich Neues. Es knüpft nahtlos an den "Plan Colombia" an, mit dem US-Präsident Clinton vor neun Jahren die Zündschnur an die schwierigen Verhandlungen mit der Farc-Guerilla legte.
Das Ergebnis dieses "War on drugs" ist bekannt: Das Anden-Kokain gelangt weiter auf den US-Markt, die Narco-Rebellen sind geschwächt, aber nicht besiegt, und die mexikanischen Kartelle wüten noch brutaler als seinerzeit die kolumbianischen.
Seit dem September 2001 heißt das Ganze offiziell auch noch "Antiterrorkampf". Wenig später wurde mit dem Scheitern der Friedensgespräche der Grundstein für die Präsidentschaft Álvaro Uribes gelegt und seine Kriegspolitik der "Demokratischen Sicherheit". Obama, der sich als Senator noch für die Menschenrechte in Kolumbien starkgemacht hatte, führt die unselige Linie der Bushs und Clintons fort. Die Entführungsspezialisten der Farc werden jubeln - welch eindrucksvolle Bestätigung ihres antiimperialistischen Diskurses!
Jene Kritiker, die immer schon die geopolitischen Motive des Plan Colombia hervorgehoben hatten, sind kaum widerlegbar. Nicht nur Venezuela und Ecuador rüsten auf, sondern auch Brasilien. Der Drogenkrieg ist gescheitert, lang lebe der Drogenkrieg!
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Kommentar von
Gerhard Dilger
Autor*in