piwik no script img

Kommentar: MetronomEine andere Bahn ist möglich

In Puncto Pünktlichkeit und Freundlichkeit kann sich die Deutsche Bahn den Metronom zum Vorbild nehmen

S mall is beautiful - dieser Gedanke beschleicht einen immer wieder, wenn man mit dem Metronom über Land tingelt und im Obergeschoss des blau-gelben Doppeldeckers die norddeutsche Tiefebene an sich vorbeiziehen lässt. Fast nicht vorstellbar, dass die sympathische Bummelbahn auch nur Glied in einem europäischen Konzerngeflecht ist.

Wobei Bummelbahn nicht ganz fair ist: Der Metronom braucht zwar auf dem Papier länger als die ICE-Flitzer von der großen Bahn - aber dafür ist er im Unterschied zu denen fast immer pünktlich, zieht seine Bahnen mit der Regelmäßigkeit des namengebenden Tempogebers aus dem Musikunterricht.

Wie bei der Bummelbahn auf Lummerland ist die Atmosphäre an Bord: Freundliches Personal, das seine Umgangsformen nicht in irgendeinem Trainingscamp eingebläut bekommen hat und sogar bei der Durchsetzung des jüngst verhängten Alkoholverbots ohne den herrschaftlichen Gestus vieler Staatsbahner auskommt.

Und das alles ist sogar bei anständigen Gehältern möglich - heutzutage ja leider schon eine kleine Sensation. Wär doch jammerschade, wenn eine Konzern-Rabenmutter dieses Transport-Idyll wieder kaputtschlüge. Denn die Botschaft des Metronoms an die Bahnkunden - und an den übermächtigen Konkurrenten - lautet: Eine andere Bahn ist möglich!

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • MN
    mein Name

    Ja, ob es dir gefällt oder nicht, der metronom IST besser! Weil du das Alkoholverbot nicht verstehst, weil du Präsenzgänge des Sicherheitsdienstes nicht verstehst, weil du eine Preiserhöhung nicht verstehst und weil du für schlechte Anschlüsse den metronom verantwortlich machst und nicht, wie es ein gründlicheres Befassen mit der komplexen Fahrplanmaterie ergeben hätte, DB Netz - kurz, weil du nicht verstehst, soll der Artikel schlecht recherchiert sein? Vielleicht solltest du vom hohen Ross herabsteigen und deinem Kleingeist ein wenig Nachhilfe gönnen. Dannn verstehst du vieles besser.

     

    Wohlmeinende Grüße, ein sehr zufriedener metronom-Pendler.

  • TL
    TAZ Leser

    Der Metronom ist eigentlich ein Witz ! Da macht ein Bundesland Namens Niedersachsen mit seiner Pseudo Gruppe LNVG dem Bund und der im Bundesbesitz befindlichen Staatseisenbahn DB AG Betreiber des Netzes ihrer langen Tradition und eigentlich guten Service sowie Erfahrung Konkurenz ! Konkurenz belebt dass Geschäft ... Aber nicht hier ! Mit dem Metronom findet nämlich kein fairer Wettbewerb statt !!! Dieser verschwendet jetzt 15Mio€ mehr im Jahr, obwohl die Staatsbahn viel günstiger gewesen wäre. Es wäre der gleiche Fuhrpark gefahren, es hätte kein Alkoholverbot geherrscht. Der Hammer, obwohl der Metronom 15Mio€ mehr im Jahr kostest als die gute Bundesbahn DB AG, verdienen die Mitarbeiter beim Metronom viel weniger als die Beamten und Angestellten bei der DB AG !

     

    Hier wird Lohndumping betrieben !

    Hier wird unfairer Wettbewerb betrieben !

    Hier macht das Land dem Bund und seiner Bahn Konkurenz ?!

     

    LACHHAFT !!!

  • MS
    metronom soll besser sein?

    Wird die taz eigentlich vom metronom für solche Artikel bezahlt?

     

    Immer pünktlich ist der metronom nun wirklich nicht. Dieser im metronom rumschleichende Sicherheitsdienst ist total gruselig und die Anschlusszeiten mit Regionalzügen der Deutschen Bahn sind katastrophal. Wozu das Alkoholverbot gut sein soll versteh ich überhaupt nicht. Es ist ja nun nicht so, dass es andere Menschen belästigt, wenn der/die Eine oder Andere ein Feierabendbier trinkt.

     

    Dazu kommt, dass der metronom derzeit in den Semestertickets der niedersächsischen Unis enthalten ist. Nun will der metronom aber mehr Geld haben und setzt die Preise sozusagen ohne Verhandlungen fest. Dieses Preisdiktat hat die deutsche Bahn so noch nie gemacht. Dort hat es immer Verhandlungen gegeben.

     

    Ich möchte wirklich wissen, ob der Artikel einfach schlecht recherchiert ist oder bewusst der metronom positiv dargestellt werden soll. Von der taz hätte ich eine differenziertere Berichterstattung erwartet.