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Kommentar Medienaufsicht in BayernVon Staatsferne keine Spur

Kommentar von Steffen Grimberg

Das Bundesverfassungsgericht hat über mangelnde Staatsferne beim ZDF zu befinden. Es sollte bei seiner Entscheidung die bayerischen Verhältnisse mit bedenken.

R undfunk, ganz gleich ob öffentlich-rechtlich oder privat, hat in Deutschland laut Grundgesetz staatsfern stattzufinden. Deshalb ist es absurd, dass heute ein ehemaliger Regierungssprecher der schwarz-gelben Bundesregierung als Intendant einer ARD-Anstalt fungiert und seit dieser Woche auch ein Staatsminister zu einem der obersten Medienwächter im Lande gewählt ist.

Ulrich Wilhelm lenkt seit Jahresanfang die Geschicke des Bayerischen Rundfunks, der Chef der bayerischen Staatskanzlei, Siegfried Schneider, übernimmt zum 1. Oktober als Chef der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) die Aufsicht über die Privatsender. Dass beide in der CSU sind, die Geschichte in Bayern spielt und denen bekanntermaßen ohnehin nicht mehr zu helfen ist, reicht da als Ausrede nicht.

Schneider ist als Chef der Staatskanzlei einer der wichtigsten Erfüllungsgehilfen von Ministerpräsident Horst Seehofer - jetzt muss er "staatsfern" spielen. Aber das kann er ja, schließlich saß er ja seit Jahren in den - formal ebenfalls staatsfernen - Gremien der BLM.

Bild: taz

STEFFEN GRIMBERG ist Medienredakteur bei der taz.

Die Medienaufsicht hat die Chance, sich zu reformieren und unabhängig zu werden, vertan. Ihr umstrittener erster Leiter, Wolf-Dieter Ring, der seit der Einführung des Privatfunks vor knapp 30 Jahren Medienpolitik im Sinne der bayerischen Regierung gemacht hat, tritt zwar ab, doch sein Nachfolger ist sogar noch staatsnäher.

Praktischerweise hat das Bundesverfassungsgericht gerade über mangelnde Staatsferne beim ZDF, also bei den Öffentliche-Rechtlichen zu befinden. Es wäre dringend geboten, dass es bei seiner Entscheidung die Aufsicht über den privaten Rundfunk gleich mit ins Visier nimmt.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Guttenberg zurücktreten sollte

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2 Kommentare

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  • K
    Kerzenlicht

    an den stolzenBayern: Ich bin nicht wegen einem besseren Leben nach Bayern gezogen und ich lebe hier auch nicht besser, weil ich im Niedriglohnsektor arbeite. Das verdanke ich außer SPD und Grünen auch der CDU/CSU. Die meisten, die nach Bayern ziehen, sind nicht Migranten, sondern Ostdeutsche, die im Osten keine Arbeit finden, weil dort die Wirtschaft plattgemacht wurde. Wie es die CSU in Bayern macht, machte es die CDU in Mainz. Nur keine unabhängige Berichterstattung zulassen, das Volk soll nicht zuviel erfahren. Die ganze Regierung sind doch Guttenbergs, allen voran die Kanzlerin.

  • S
    StolzerBayer

    Grimberg schreibt:"Dass beide in der CSU sind, die Geschichte in Bayern spielt und denen bekanntermaßen ohnehin nicht mehr zu helfen ist, reicht da als Ausrede nicht. "

     

    Warum hat dann das bayerische Volk die höchste Lebensqualität in ganz Deutschland?

    Aus den Statistiken zur innerdeutschen Migration geht klar hervor, dass Bayern das Bundesland ist, in das die meisten nicht bayerischen Deutschen auf der Suche nach einem besseren Leben ziehen.

     

    Dies bestätigend gibt es kein Bundesland, dessen Bevölkerungszahl prozentual gesehen seit 1970 stärker als in Bayern gewachsen ist.