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Kommentar LinksparteiEndlose Vergangenheit der Linkspartei

Stefan Reinecke
Kommentar von Stefan Reinecke

Die Linken-Führung, die sich im eigenen Milieu verbarrikadiert, hat kein Recht, sich zum Opfer zu stilisieren. Sie sollte sich stattdessen von starrsinnigen Nostalgikern distanzieren.

M anche Zeitungen sind in diesen Tagen rüde mit Gesine Lötzsch umgesprungen. Sie haben ihre Kommunismussätze vergröbert und zugespitzt - und einfach übersehen, dass die Linksparteichefin in dem Text eigentlich solide reformistisch den Weg als Ziel beschrieben hat. Jetzt hält sich Lötzsch für ein Opfer der Konzernmedien. Doch die Linkspartei-Führung, die sich nun im eigenen Milieu verbarrikadiert, hat kein Recht, sich zum Opfer zu stilisieren. Nicht bei diesem Thema.

Die Linkspartei hat, wenn es um ihre Vergangenheit geht, genug Grund zu Selbstkritik und ganz leisen Tönen. In der PDS haben sich in den letzten 20 Jahren viele, von Petra Pau bis Lothar Bisky, redlich um glaubwürdige Distanz zum DDR-Unrecht bemüht. Sie haben millimeterweise die Ostalgie zurückgedrängt und einigermaßen erträgliche Beschlüsse zu Mauerbau und Stasi erwirkt. Doch auch die Ostreformer sind nie so weit gegangen, einen harten Trennungsstrich zum Milieu der Stasi-Rentner zu markieren. Denn dieses Milieu ist, wenn auch in schwindendem Maße, ja Teil der eigenen Basis im Osten. Außerdem ist die Vergangenheitsbewältigung mit der Fusion mit den Westgewerkschaftern fast zum Stillstand gekommen. Lafontaine & Co waren alle Versuche der Ost-Reformer, aus der eigenen totalitären Vergangenheit klug zu werden, egal, wenn nicht lästig. Kürzlich veröffentlichte Lafontaine in dem Stasi-Nostalgie-Blättchen Rotfuchs einen Artikel. Ein Text als Symbol: Es gibt keine moralischen Schranken mehr.

Der Skandal ist nicht Lötzschs eher harmloser Text. Der Skandal ist, dass beträchtliche Teile der Linkspartei nach wie vor mit dogmatischen Sektierern, starrsinnigen DDR-Nostalgikern und Anhängern autoritärer Regime von Iran bis Kuba verwoben sind. Von Lötzsch bis Lafontaine halten viele diese bizarre Mischung von jungen Linksradikalen und dem letzten Aufgebot des Realsozialismus für einen normalen Teil der Partei.

Bild: taz

Stefan Reinecke ist Redakteur im Berliner Parlamentsbüro der taz.

Wenn die Linkspartei nicht doch noch als letzte Traditionskompanie des autoritären Sozialismus enden will, muss sie sich zu einem linken Antitotalitarismus durchringen. Der schließt radikale Kapitalismuskritik keineswegs aus, Elogen auf die Stasi und Iran aber schon.

Die Anhängerschaft der Partei nimmt die Abstürze des Führungsduos Klaus Ernst und Gesine Lötzsch und das Kokettieren mit Totalitären erstaunlich gelassen hin. Wie lange noch?

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Stefan Reinecke
Korrespondent Parlamentsbüro
Stefan Reinecke arbeitet im Parlamentsbüro der taz mit den Schwerpunkten SPD und Linkspartei.
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15 Kommentare

 / 
  • DN
    Dr. No

    @ oh no!

    ich hätte das präzisieren müssen. Im geisteswissenschaftlichen Bereich war die DDR weiß Gott kein Vorbild.

    Aber vom mathematisch-technisch-naturwissenschaftlichen Bereich hätte man sich einige abschauen können (und das ist auch der Bereich, in dem ich mich auskenne).

  • A
    Alibaba

    Diese Kampangne. von Spiegel-Online eingeleitet, ziehlt nur auf die einzige noch soziale Partei in der BRD.Als ich heute die FR lesen hatte, war mir klar was das bürgerliche Lager inzeniert:Anzeige gegen die Linken Abgeordneten wegen Sitzblokaden in Dresden gegen die NPD von der Staatsanwaltschaft in Dresden , wohl von der CDU dort inzeniert; Anzeige gegen Kritiker der privatisierten Uniklinken Gießen-Marburg von den Rhönklinken; in die Schranken weisen der Frau Ypsilanti durch die SPD auf Antrag von dem rechten und stockkonservativen Christian Wagner im Hess.Landtag;Verunglimpfung der Linken durch den CDU-Abgeordneten Dr. Tauber wegen Antisemitismus usw.

    Dann gibt es auf der konservativen Seite die Schmierenkomödie mit dem CDU-Mann Hebgen im Mainz und der Stiftung Kloster Eberbach oder die hohen Spenden der Wirtschaft an CDU/CSU und FDP.

    Ja und so kann man jeden Tag sich erfreuen über den Unsinn der Linken und über die "ehrenwerten" Taten von dem "bürgerlichen Lager".

    Das wird wohl ein heißes Wahljahr, hoffentlich nicht so aufgeheizt wie in den USA.

  • ON
    oh no!

    @ dr. no

    deine kritik finde ich teilweise gerechtfertigt, aber bitte:

     

    "Andrerseits findet man in der DDR-Rumpelkammer auch brauchbares, wie z.B. ein ganz hervorragendes Bildungssystem"

     

    verbrämend. wer überhaupt und wenn ja, was studieren durfte wurde staatlich gelenkt. wehe den kindern, von "unsicheren kantonisten" oder auch "nur" akademikern - die mussten u. u. eine lehre im baugewerbe oder sonstwo machen, wurden da geschlifffen und mussten dort versauern. (mal ganz abgesehen von den grundlegenden schwachsinnigen, indoktrinierenden lehrinhalten (nichts, aber auch gar nichts fachbezogenes ohneideologischen verweis auf den "marxismus-leninismus").

     

    blödsinn, da von einem "hervorragenden bildungssystem" zu schwadronieren. das beste daran war, dass literaturklassiker zu einem spottpreis erworben werden konnten - der rest fragwürdig. bitte genauer schlau machen und dann evtl. schwärmen.

  • DN
    Dr. No

    Die Linke hat sehr gutes Personal - einschließlich Gesine Lötzsch. Aber auch gute Leute haben ihre Macken. So können es einige nicht lassen, in der Rumpelkammer zu wühlen und irgendwelches Zeug aus Mottenkisten herauszuholen. Dass dabei Staub aufgewirbelt wird, sollte nicht verwundern. Es gibt aber genügend Leute bei den Linken, die sagen, das man dieses kaputte Zeug nicht brauchen kann. Andrerseits findet man in der DDR-Rumpelkammer auch brauchbares, wie z.B. ein ganz hervorragendes Bildungssystem für alle, traut sich halt bloß keiner das zu sagen (statt dessen reden alle von dem, was die Finnen aus der DDR abgekupfert haben), während unser Bildungssystem einfach nur unterirdisch ist. Also: Ball flach halten und nicht gleich hyperventilieren, wenn irgendwo das Wort Kommunismus fällt. Was ist eigentlich mit Sartre? Der war doch Kommunist, hat sich sogar mit der RAF getroffen. Das so etwas überhaupt im Buchhandel erhältich ist! Herr Reinecke, schreiben sie doch mal einen Artikel zu dem Thema: Darf man in Deutschland Sartre lesen ohne vom Verfassungsschutz beobachtet zu werden?

     

    Und übrigens: Das Gestöber in der Rumpelkammer ist mir immer noch lieber als sich an die nächste Straßenecke zu stellen und mit dem mitzufahren, der das nötige Kleingeld hat, wie es die anderen Parteien machen.

     

    Und ein letztes Wort noch: Herbert Wehner hat damals in Moskau seine Freunde und Genossen dutzendfach mit genauesten Spitzelberichten der stalinistischen Geheimpolizei ausgeliefert. Die sind alle umgebracht worden, während Wehner später der Kanzlermacher der SPD wurde (Helmut Schmidts). Hat der man sich je für seine Verbrechen entschuldigt. Der hat ein bisschen mehr angestellt, als ein paar Schulmädchengeheimnisse auszplaudern.

  • U
    ungezähmt

    den lötzsch-text habe ich inzwischen auch gelesen und es hat mich ehrlich verwundert, warum das unrechtssystem der sowjetunion (sehr) kurz erwähnung findet, die ddr aber nicht.

     

    es liegt doch wohl auf der hand, dass es lötzsch darum ging und geht, altgedienten sed-haudegen nicht vor den kopf zu stoßen - darüber kann man sich echauffieren.

     

    jedeR der die DDR von innnen erleben durfte (ob als staatsbürgerIn oder westdeutscher familienanhang), hat aus guten gründen ein verdammtes recht darauf.

     

    im übrigen ist auch das eine altlast des realen staatssozialismus: die ewige inanspruchnahme von vorzeige-sozialisten wie rosa luxemberg zum zwecke des personenkults (magisch-religiös aufgeladen) und wortspielereien wie "demokratischer sozialismus" "sozialistische demokratie" - bitte mehr inhalte und rauswurf der altstalinisten. dann wär die linke für mich wählbar.

  • F
    Faulpelz

    Nein, Herr Reinecke, diese Zeitungen haben nichts übersehen, so dumm sind die auch wieder nicht. Offensichtlich wurde ganz gezielt Lötzschs Formulierung "Wege zum Kommunismus" herausgepickt, um eine Diffamierungskampagne zu starten, die sich gewaschen hat. Wer den Text gelesen hat, muss nämlich erkennen, dass Lötzsch hier eigentlich Rosa Luxemburg zitiert, auf die sich ja der ganze Text bezieht. Leider hat sie das nicht klar genug dargestellt.

     

    Wenn Lötzsch zu Luxemburg schreibt "Eine Gesellschaft ohne Freiheit wäre für sie nur ein neues Gefängnis gewesen", dann ist das eine klare Absage an DDR-Verhältnisse. Was hätte sich an ihrer Aussage geändert, wenn sie dann auch noch gebetsmühlenartig Mauer, Unrechtsstaat, Stasi usw. dazugesetzt hätte? Wäre das dann genug für bestimmte Zeitungen?

  • J
    Julius

    Es gab schon so viele Versuche die Menschheit mit dem Kommunismus zu beglücken,

     

    hier eine Variante unter vielen:

     

     

    http://www.focus.de/schlagwoerter/menschenversuche_nordkorea/

  • SS
    Stephan Schulz

    Gesine Lötzsch sollte sich distanzieren von allen den Untaten, die im Namen des Kommunismus begangen wurden. Und auch Herr Seehofer wird in Zukunft so korrekt sein, sich , wenn er vom Christentum spricht, jedesmal zu distanzieren von Inquisition, Hexenverbrennungen und Kriegen, die bis in die jüngste Zeit im Namen dieser Religion geführt werden - oder?

  • S
    Snuggles

    @firstreader

     

    Mal ganz ehrlich, Sie haben ja ein merkwürdiges Demokratieverständnis: "historischer Fehler", donnerlütten. Sie befinden sich ja in extrem guter Gesellschaft mit Dobrindt und der CSU, die regelmäßig am rechten Rand mit ihren Stammtisch- parolen angeln gehen muß. Langsam frage ich mich bei der ganzen Diskussion um Gesine Lötzsch, wer sich eigentlich in alten Denkmustern verfangen hat. Die McCarthy Ära ist seit einigen Jahrzehnten vorbei, und die DDR ist seit zwanzig Jahren Geschichte. Wenn Sie demokratischen Sozialismus als alte Parole ansehen, dann können Sie auch gleich die SPD verbieten lassen, lesen Sie beide Parteiprogramme. Es ist halt Wahlkampf, der Gegner, nein der Feind, für die etablierten Parteien ist ausgemacht. Denn für eine inhaltlich sachliche Diskussion reicht es weder bei Gabriel noch bei

    Özdemir, aber es geht ja um Stimmen, nicht mehr und nicht weniger.

  • H
    hto

    "Sie sollte sich stattdessen von starrsinnigen Nostalgikern distanzieren"

     

    Und weiter systemrational im "gesunden" Konkurrenzdenken des "freiheitlichen" Wettbewerbs verkommen? - Irrtum, Herr Reinecke, die sollten sich mehr von den un-/entmenschlichenden Symptomatiken der parlamentarischen "Demokratie" distanzieren, und kommunistisches Selbst- und Massenbewußtsein viel weiter in der Vergangenheit suchen, richtigstellen und fusionieren, dann klappt's auch besser mit der eindeutigen Wahrheit und dem zweifelsfreien Kommunismus!

  • US
    Uwe Sak

    Ach so, und die sogenannten Marktwirtschaftler entschuldigen sich jedesmal für die Verbrechen der Marktwirtschaft/Kapitalismus. Wenn es demnächst nicht mehr möglich ist seine Meinung zu äußern, ohne die Verbrechen derjenigen zu betonen, die auch mal diese Meinung geäußert haben, dann gute Nacht.

    Es mag ja sein, dass es auch bei der Linken Leute mit mangelndem Geschichtsbewußtsein gibt. Aber der eigentliche Skandal ist doch, dass jetzt wieder eine Totalüberwachung bzw. gar ein Verbot (Seehofer) der Linkspartei gefordert wird. Der Feind der Demokratie steht immer noch rechts.

  • F
    FRITZ

    "autoritärer Sozialismus"

     

    PLEONASMUS-ALARM!

  • F
    FirstReader

    Die Linkspartei ist aufgrund ihrer Geschichte - SED / PDS / Die Linke - dazu verdammt, zumindest in Teilen und Teilströmungen immer wieder Apologet der Verbrechen der DDR und der SED zu werden.

     

    Diesem Schicksal kann sie nicht entrinnen.

     

    Nachdem der historische Fehler gemacht wurde, sie nicht zu verbieten, bleibt als Ausweg die Selbstauflösung. Diese ist aber unwahrscheinlich. Deshalb wird sie als Heimat derjenigen, die mit den alten Parolen in ihren Köpfen nicht fertig werden, bestehen bleiben. Da aber auch immer wieder, wie Sie schreiben, durchaus ehrbare Abgrenzungen vorgenommen werden, müssen Demokraten immer wieder auf die Vergangenheit dieser Partei hinweisen, damit Verwirrungen möglichst vermieden werden.

  • X
    xxx

    "Jetzt hält sich Lötzsch für ein Opfer der Konzernmedien"

    ..also jetzt mal ganz ehrlich: wer nur ansatzweise sich einen überblick der letzten tage verschafft hat, kann dies doch nicht glaubhaft abstreiten. jeder, der sich mit kommunismus und/oder politische systeme beschäftigt, sträuben sich die nackenhaare, was geschrieben worden ist. ich habe niergendwo in l.text gelesen, dass sie sich auf stalinismus,udssr,n-k oder maoismus bezogen hat,sondern auf ansichten von rl (~ nicht ohne freiheit).

    das ihre aktion nicht unbedingt clever war und was man ganz allgemein von diesen theorien hält, ist aber eine ganz andere ebene.

    ich finde, dass gysi es im interview mit dem tagesspiegel ganz gut ausgedrückt hat (aufgeladen; was verstehen die menschen unter k etc).

    ich frage mich, warum ich bisher keinen kommentar gefunden habe, der sich mit diesem thema objektiv auseinandersetzt (normalerweise herrscht doch bei soviel aufgeregtheit ein großes interesse?!?).

    wobei ich aber auch der meinung bin,dass man immer wieder vor autoritäre/totalitäre tendenzen warnen sollte, doch finden diese sich mehrheitlich eher in parteien wie mpld (aus "linker" sicht).

    ich denke,dass solche -zweifelhafte- empörtheit genau das gegenteil erzeugt und eher diesen kräften auftrieb gibt, gegen die es eigentlich gerichtet war.

     

    ..und die unterstellung, dass soviele in der linke mit iran sympathisieren bestreite ich ma...wie war auch hier gleich noch mal die geschichte irans???

     

    "Die Anhängerschaft der Partei nimmt die Abstürze des Führungsduos Klaus Ernst und Gesine Lötzsch und das Kokettieren mit Totalitären erstaunlich gelassen hin. wie lange noch?"

    populismus und logisch-falsch, da im vorherigen textverlauf es genau andersherum beschrieben worden ist und geben sie doch mal die textzeilen an (wobei ein link zum l-text sicherlich nicht hinderlich wäre) , wo sie dieses tut...

    ein bisschen mehr objektivität und weniger populismus

  • G
    Gutmensch

    Dazu ein Kernzitat aus Lötzschs totalitärer Hetzschrift: "Wenn Kommunismus das Gemeinschaftliche betont und der Liberalismus den einzelnen, dann wollte Rosa Luxemburg beides zugleich – höchstmögliche Gemeinschaftlichkeit bei der Kontrolle darüber, daß Eigentum und Macht im Interesse aller gebraucht werden, und größtmögliche Freiheit individueller Entfaltung, radikaler Kritik und Öffentlichkeit. Eine Gesellschaft ohne Freiheit wäre für sie nur ein neues Gefängnis gewesen, so wie ihr eine Gesellschaft ohne Gleichheit immer nur eine Ausbeutergesellschaft war. Sie forderte die Herrschaft des Volkes über Wirtschaft und Gesellschaft genauso ein wie die Freiheit des Andersdenkenden. Sie war radikale demokratische Sozialistin und konsequente sozialistische Demokratin. Deswegen konnte der sowjetische Parteikommunismus sich am Ende genausowenig mit ihr versöhnen wie der bürgerliche Liberalismus. Beide wurden durch sie provoziert und lehnten sie letztlich ab. Und genau deswegen ist sie für die Partei Die Linke eine der wichtigsten Bezugspersonen in der Geschichte der Arbeiterbewegung."