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Kommentar Linke an der SaarDoppelschutz für Lafontaine

Lafontaine ist der Garant für den prognostizierten Erfolg - aber am Ende der Wegstrecke zu einer Koalition mit der SPD vielleicht auch der Stolperstein.

Z ornig waren die alten Männer auf dem doppelten Listenparteitag der Partei Die Linke/Saar am Sonnabend in Saarbrücken bestimmt nicht (mehr). Die uninspirierte Grundsatzrede von Oskar Lafontaine jedenfalls riss kaum einen der Parteigänger vom Sitz. Draußen im Foyer redeten die Mitglieder lieber über ihre tatsächlichen Probleme: Über Harz IV, über das fehlende Geld am Monatsende, über ihre schlecht bezahlten Jobs. Und darüber, dass es da oben auch bei der Linken offenbar nur noch um die Sicherung der Beute gehe: um die für sie alle fast unerreichbaren Mandate für die beiden Parlamente eben.

Bild: taz

Klaus-Peter Klingelschmitt ist taz-Korrespondent für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland.

Dass Lafontaine sich absichern will und deshalb - neben der Spitzenkandidatur für den Landtag - jetzt auch auf der Bundestagsliste Saar ganz vorne steht, gefällt vielen an der Basis nicht. Offene Kritik daran gibt es freilich nicht - da werden lieber andere mit gleichen Ambitionen abgestraft.

Denn Lafontaine ist sakrosankt. Jedes Mitglied der Linken an der Saar weiß ganz genau, dass die Träume von einer Regierungsbeteiligung, von einer Linkspartei auf Augenhöhe mit der SPD erstmals in einem Bundesland im Westen ohne Lafontaine nur Schäume wären. Lafontaine ist der Garant für den prognostizierten Erfolg - aber am Ende der Wegstrecke zu einer Koalition mit der SPD vielleicht auch der Stolperstein.

Geht die Linke vor der SPD von Heiko Maas durchs Ziel und reicht es dann tatsächlich für ein Linksbündnis an der Saar, will Lafontaine (wieder) Ministerpräsident werden - Maas aber nicht Vize unter ihm. Maas kann dann mit der CDU noch in die große Koalition - Lafontaine aber mit niemandem.

Oppositionsführer will Lafontaine aber nicht werden. Hat die SPD die Nase vorn, wird Lafontaine sein Landtagsmandat annehmen, jedoch nur, um bei den Koalitionsverhandlungen dabei sein zu können - den Vize unter Maas will er auch nicht geben.

Der Ausweg in beiden Fällen: der Bundestag. Es wäre ehrlicher, genau das gleich zu sagen.

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10 Kommentare

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  • A
    AntonGorodezky

    @Klaus Keller

    Lesen Sie bitte mal die zweite Zeile des Textes, den sie hier lesen konnten.

    "KOMMENTAR von Klaus Klingelschmitt" steht da. Herr Klingelschmitt darf sich angesprochen fühlen, sie nicht.

     

    Ihr LESERkommentar war auch noch nicht freigeschaltet, als ich meinen LESERkommentar abgeschickt habe.

     

    Der Erfinder der Reformen, um die es hier geht heißt HartZ!!

  • KK
    klaus keller

    herr gorodesky, welchen kommentar meinen sie? da ich mich angesprochen fühle will ich ihnen antworten. der harz mit seinem schönen brocken ist ein schönes mittelgebirge, die nach peter harts benannten sozialreformen sind nicht schön, und aus diesen würde ich den ein oder anderen brocken gerne entfernt sehen, den brocken im mittelgebirge würde ich belassen.

    ps ein wichtiger mitarbeiter von gehard schröder bei der ausarbeitung der dazu notwendigen gesetze war frank-walter steinmeier der jetzt glaube ich chef der deutschland ag werden will. in seiner berliner rede am sonntag verteidigte herr steinmeier diese reformen und lobte die menschen die bei den tafeln anderen helfen! die tafeln sind aus meiner sicht folge dieser sozialreformen.

    man sollte sie modifizieren.

    im herbst ist hauptversammlung der deutschland ag.ich werde dem vorstand die entlastung verweigern.

    klaus keller, hanau

  • FE
    Frank Ebersoldt

    Oskar Lafontain unterlag also der Bockwurst und wurde mit 93,3 Prozent zum Spitzenkandidaten gewählt?

    Manchmal fällt es wohl sehr schwer sich was zu konstruieren.

     

    Meine Frau und ich überlegen schon einige zeit ob wir das TAZ-Abo kündigen sollen.

    Immer wen ich den Namen Klingelschmitt lese ist das ein weiterer Schritt in Richtung Kündigung.

    ren Kommentar hier eingeben

  • AH
    Andreas Hoberg

    Die Zeiten sind viel zu ernst und das sollte die TAZ endlich auch mal begreifen und aufhoeren, mit einem plapperigen Woehlfuehlgeschwaetz zb. in die Psyche von Lafontaine zbzutauchen. Oskar und die Linke werden in den naechsten Jahren viel zu wichtig sein, um sie mit unwichtigen Gefuehlsgeblubber auch seitens der TAZ madig zu machen. Und die TAZ sollte sich zum medialen Vorreiter einer neuen linken (nicht der Partei) Idee machen.

  • R
    Reineck

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Also ! Ich frage mich was der Herr Klingelschmidt

    bzw. die TAZ eigentlich mit diesem Artickel sagen möchte . Er oder Sie soll doch mal die Katze aus dem Sack lassen. Der Bürger soll doch hier bewußt zu Gunsten der alten abgewirtschafteten Neoliberalen Parteien durch die Hintertür verunsichert bzw.manipuliert werden. Oder irre ich mich da?........!

  • A
    AntonGorodezky

    Dieser Kommentar ist genau das, was ich von jemandem erwarte, der nicht den Unterschied zwischen einem deutschen Mittelgebirge (dem Harz mit dem schönen Brocken) und einer Reform der Sozialhilfe, benannt nach Peter Hartz, kennt.

  • KK
    klaus keller

    lafontaine hat einen job in berlin und bewirbt sich um einen anderen (besseren?) im saarland, will aber erst kündigen wenn ihm der neue sicher ist.

    klingt sehr vernünftig.

    -die linke mit dreck bewerfen, wieder nix, aber ist ja nix neues.links von der fdp haut man aufeinander ein, rechts davon freut man sich

    klaus keller, hanau

  • SS
    Sebastian Schneider

    Die Linke braucht Lafontaine eben im Saarland, um eine Chance zu haben, stärkste Kraft im Saarland zu werden und vielleicht sogar den Ministerpräsidenten zu stellen. Schafft die Linke das aber nicht, wäre Lafontaine im Landtag strategisch schlecht eingesetzt, weil er im Bundestag eine viel wichtigere und populäre Rolle einnehmen kann.

     

    Was daran so schlimm ist, während andere Politiker, die korrupt sind, nicht einmal erwähnt werden, kann ich nicht nachvollziehen.

  • HE
    Hans Eichhorst

    Ganz schön platt dieser Artikel. Nur Behauptungen - keinerlei nachprüfbare Fakten. So sieht guter Journalismus leider nicht aus ! Arme TAZ, was ist auch euch bloß geworden ? Fangt Ihr nun auch an die Leute für Doof verkaufen zu wollen ?

  • N
    Nordlicht

    Is doch nur folgerichtig. Wer würde denn unter Maas und dem Dachverband der Arbeiterverräter den Vize geben. Lafontaine müßt doch dussellig sein sich das ans Bein zu binden.