Kommentar Landhotel Gerhus: Rieger vor den Toren der Stadt

Wo Rieger auftaucht sollte es darum heißen: aufgepasst, aber ruhig Blut. Es ist völlig unklar, ob Rieger über die 1,2 Millionen verfügt.

Schon wieder. Rieger und sein Schulungszentrum. Jetzt scheint es, als sei es ihm ernst mit dem ehemaligen Landhotel in Faßberg. Aber genau da liegt das Problem: Rieger ist ein Meister des Scheins, der Inszenierung, des Spuks, ohne den die Nazis noch nie ausgekommen sind. Ja, es gehört zum Nazi wesentlich dazu, mehr sein zu wollen, als er ist: ein radikaler Verlierer, eine lächerliche, an den Fallstricken ihrer Wahngebilde zappelnde Existenz.

Wo Rieger auftaucht sollte es darum heißen: aufgepasst, aber ruhig Blut. Es ist völlig unklar, ob Rieger über die 1,2 Millionen verfügt, die er angeblich für die Faßberg-Immobilie geboten hat - oder nur auf den Nimbus von Macht zielt, in dem er nun die Gemeinde und mediale Öffentlichkeit zwingt, zu reagieren.

An den Fall Delmenhorst jedenfalls erinnert man sich mit gemischten Gefühlen. Da hatte die Stadt für rund drei Millionen Euro eine marode Immobilie erworben, an der Rieger Interesse zeigte - und sie vor kurzem abreißen lassen. Gewiss, es hatte Größe, dass die Delmenhorster zum Teil mit Spenden den Kauf finanzierten. Aber wäre das Geld nicht besser angelegt gewesen, hätte man es in soziale Projektarbeit gesteckt? Aus der simplen Überlegung heraus, dass sich die Rechte vornehmlich aus gesellschaftlich Abgehängten rekrutiert. Das wäre jedenfalls kein bloßes Reagieren gewesen. Sondern selbstbestimmtes Agieren.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.