Kommentar Küstenautobahn: Elbvertiefung könnte unnötig sein

Wenn die drei norddeutschen Häfen durch eine Autobahn zusammenwachsen, verliert der Hamburger Hafen an Bedeutung: Die ganz großen Schiffe bleiben aus.

Beim Blick auf die Karte hat der Plan ja etwas Bestechendes: Eine neue Autobahn soll Wilhelmshaven, Bremerhaven und den Hamburger Hafen miteinander verbinden - sowie mit den Niederlanden und dem Baltikum. Die gerade von Naturschützern oft geforderte Kooperation der norddeutschen Seehäfen würde dadurch ein wesentliches Stück leichter.

Auf der neuen Autobahn könnten die Container blitzschnell zwischen den Seehäfen hin und her geschoben werden. Das würde es den drei Häfen an der Nordseeküste ermöglichen, fast wie ein Hafen zu agieren. Den politischen Willen vorausgesetzt, würde das eine weitere Elbvertiefung überflüssig machen. Naturschützer finden schon lange, dass die Elbe keine weitere Vertiefung mehr vertrage. Und bei den um ihre Sicherheit besorgten Niedersachsen hinterm Deich reichen die Bedenken bis in die Spitzen der Landesregierung.

Die Frage ist allerdings, ob sich Hamburg damit abfinden würde, dass sein Hafen an Bedeutung verliert, weil ihn die ganz großen Schiffe nicht mehr anlaufen könnten. Die Speditionen würden ermuntert, ihre Lastwagen von Litauen bis Wilhelmshaven durchfahren zu lassen, obwohl als Alternative der Seeweg zur Verfügung steht. Den höchsten Preis freilich hätten die Menschen zu bezahlen, deren Häuser an der zukünftigen Autobahn stehen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.