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Die Besserwisserei (ob es nun Sauerstoffbe- oder -entlastung heißt, ist mir echt tofu) geht mir auf den Zeiger. Der Kompromiss ist gar nicht faul, sondern das meiste, was rauszuholen war. Insofern hat sich für die Elbe schwarz-grün schon mangels Alternative gelohnt.
Klar, die GAL hat sich (in Gestalt des überschätzten Umweltjuristen Christian Maaß) am Anfang der Koalition grandios überschätzt, was die Chancen vor Gericht anging. Seit aber Anja Hajduk übernommen hat, wird wenigstens das an Schutz von Klima, Luft und Elbe durchgesetzt, was machbar ist. Und das hätte es weder mit den Schwarzen oder den (egal welchen) Roten gegeben. Danke, Frau Hajduk!
Der Kommentar klammert einen Aspekt aus und behauptet somit die Grünen würden den Geld gegen Umweltaspekt erheben. Vattenfall würde Geld verlieren, weil das Hybridkonzept den Effizienzgrad senkt. Das bedeutet auch sinnlos ausgestoßenes CO2. Der Schutz der Elbe ist wie in allen Umweltfragen nicht die einzige Zielkomponente. Es ist somit ein Dilemma...
Ich glaube nicht, dass der Kühlturm für Antje ein Problem ist. Die hat sich doch noch nie für die Umwelt interessiert.
Diese Senatorin für Baumfäll-Arbeiten hat die Umwelt mehr geschädigt, als jeder Umwelt-Senator vor ihr.
Ich wähle jedenfalls nie wieder gaL!
Im Vergleich zur vorher erteilten wasserrechtlichen Erlaubnis hat sich fast nichts geändert. Das wurde von Vattenfall im Antrag auf Bau des Kühlturms auch nicht verlangt, obwohl die Restriktionen wirklich das Strengste sind, das man sich im Rahmen des Wassergesetzes ausdenken kann. Vattenfall hat einfach einen schlauen Ausweg gefunden mit dem Kühlturm, der seit Beginn des Planverfahrens von Umweltschützern gefordert wurde. Fauler Kompromiss? Wasserrechtlich haben eher die Umweltschützer gewonnen.
Das Entsetzliche ist, wie die Umweltsenatorin die Geschichte verkauft: "Deutliche Verbesserungen wurden insbesondere im Zusammenhang mit der Sauerstoffbelastung der Elbe erreicht." Erstens ist Sauerstoff keine Belastung, im Gegenteil. Gemeint ist die Belastung durch Sauerstoffmangel, vulgo "Sauerstoffloch". Zweitens stellen die Beschränkungen beim Betrieb des KW Moorburg keine Verbesserung dar, sondern sie verhüten nur Schlimmeres, wenn es aus einem anderen Grund zum Sauerstoffloch kommt. Ursache ist die Vertiefung der Elbe. Eine Politikerin, die sowohl den parteilich-grünen als auch staatlichen Umweltschutz repräsentiert, aber das ökologische Unverständnis in ihrem Kopf verbal so rauslässt, ist schon peinlich und lässt befürchten, dass sie gegen die Sauerstofflöcher nichts tun wird.
Viele Grüße und danke für den Fisch!
Im Libanon explodieren fast zeitgleich hunderte Funkempfänger. Angeblich wurden sie von israelischen Agenten mit Sprengstoff versehen. Die Hisbollah droht.
Kommentar Kühlturm: Ein Trauerspiel
Mit Blick auf das Ganze ist dieser Vergleich ein Trauerspiel aus grüner Sicht. Damit hat Anja Hajduk hat einen Pyrrhussieg errungen.
Da, wos weh tut, hilft manchmal eine Betrachtungsweise, die sich auf das Analytische beschränkt. Und auf das Pragmatische. Betrachtet man also den Vergleich der grünen Umweltsenatorin Anja Hajduk mit Vattenfall analytisch und pragmatisch, könnte man sagen: Der Kompromiss ist ein Erfolg. Die Elbe wird nur soweit belastet, wie sie es gemäß den Richtwerten verkraften kann. Planungssicherheit ist erreicht. Ein möglicher Weise teueres Gerichtsverfahren ist abgewendet.
Geht man allerdings einen Schritt zurück und nimmt nicht nur einzelne Aspekte, sondern das Ganze in den Blick, dann ist dieser Vergleich ein Trauerspiel aus grüner Sicht. Den Schutz der Elbe erkauft er mit einem Kühlturm, der es Vattenfall ermöglicht, die Kraftwerkskapazitäten jederzeit auszulasten. Der ganzjährige Betrieb ist gesichert und damit Vattenfall nicht zu viel Geld verliert, muss der Kühlturm nur laufen, wenns kritisch wird. Acht bis neun Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr kann das Kraftwerk in die Luft blasen. Und das wird es auch.
Anja Hajduk hat mit ihrem Gewässerschutz einen Pyrrhussieg errungen. Oder, gemessen an den Dimensionen von Klima- und Gewässerschutz: Ein Pyrrhussiegchen. Einen Vorwurf kann man ihr vor dem Hintergrund mangelnder Spielräume daraus nicht machen. Eine Jubelmeldung allerdings auch nicht.
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Kommentar von
Klaus Irler
Hamburg-Redakteur
Jahrgang 1973, fing als Kultur-Redakteur der taz in Bremen an und war dann Redakteur für Kultur und Gesellschaft bei der taz nord. Als Fellow im Digital Journalism Fellowship der Hamburg Media School beschäftigte er sich mit der digitalen Transformation des Journalismus und ist derzeit Online-CvD in der Norddeutschland-Redaktion der taz.
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