Kommentar Kretschmer und das Schanzenfest: Der Unruhestifter

Kretschmers Ankündigung, das Schanzenfest zwecks Befriedung anmelden zu wollen, ist und bleibt ein profilneurotischer Auftritt.

Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie manche Personen es schaffen, die Öffentlichkeit an der Nase herumzuführen und sich mit Schwachsinn mediale Aufmerksamkeit zu verschaffen. Zu solchen Künstlern gehört mit Sicherheit der Event-Manager Klausmartin Kretschmer, der zwar formal der Besitzer des Stadtteilzentrums Rote Flora ist, aber seit zehn Jahren nicht das Geringste zu sagen hat und schon gar nichts bewegen kann.

Da drohte er Ende letzten Jahres dem schwarz-grünen Senat, wenn sie ihm die Immobilie Flora nicht wieder abkaufe, zu den Wahlen 2012 das Gebäude räumen und das Schanzenviertel brennen zu lassen. Als die Stadt vor wenigen Wochen auf ihn zuging, brüskierte er die Unterhändler und sagte Verkaufsverhandlungen ab, um den Preis nach oben zu treiben.

Nach den Querelen um die Anmeldungen des Schanzenfests greift Kretschmer auch erst dann ein, als Senat, Bezirksamt Altona und Schanzenfest-Organisatoren Frieden geschlossen haben, um erneut Unruhe zu stiften.

Denn Kretschmer weiß ganz genau, dass die Schanzenviertel-Szene ihn als Veranstalter nie akzeptieren würde. Seine Ankündigung, das Fest zwecks Befriedung anmelden zu wollen, was gar nicht mehr geht, weil der Senat das Fest bereits genehmigt hat, ist und bleibt ein profilneurotischer Auftritt - mehr nicht.

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Jahrgang 1956, Seit 1983 bei der taz – zuerst bei der taz.hamburg und jetzt bei der taz.nord in Hamburg. Ressorts: Polizei, Justiz, Betrieb und Gewerkschaft. Schwerpunkte: Repression, progressive Bewegungen und Widerstand gegen Gentrifizierung

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