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Kommentar KofferbomberKein Indiz für Tötungshemmung

Pascal Beucker
Kommentar von Pascal Beucker

Der "Kofferbomber" Youssef Mohamad El Haj Dib wurde zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt. Richtig so, denn Reue war nicht zu erkennen.

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Pascal Beucker
Inlandsredakteur
Jahrgang 1966. Arbeitet seit 2014 als Redakteur im Inlandsressort und gehört dem Parlamentsbüro der taz an. Zuvor fünfzehn Jahre taz-Korrespondent in Nordrhein-Westfalen. Seit 2018 im Vorstand der taz-Genossenschaft. Sein neues Buch "Pazifismus - ein Irrweg?" ist gerade im Kohlhammer Verlag erschienen.
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4 Kommentare

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  • B
    Beucker

    Herr Stumberg, wie kommen Sie zu Ihren abenteuerlichen Behauptungen? Sie schreiben: "Hier wird ein (glücklicherweise verhindertes) Verbrechen an unzähligen Menschen schön gezeichnet und ungeschickt versucht, einen potentiellen Massenmörder zu sympathisieren." Kommentieren Sie eigentlich immer Kommentare oder Artikel, die Sie offenkundig nicht gelesen haben?

     

     

    Fragt besorgt

    der Autor

  • S
    s.fuchs

    Ein gelungener Kommentar, kann Pascal Breucker nur zustimmen.

  • CS
    Christian Stumberg

    Herr Beucker bestätigt uns, was wir immer vermutet haben: Die Gotteskrieger, ach!, das sind doch eigentlich ganz nette Leut von nebenan. Nee, is klar, Herr Beucker. Das ist natürlich ein augenscheinlicher Ansatz, die Trägheit des deutschen Justizsystems in einem solchen Artikel hervorzuheben. Das ist das Wichtigste. Wir lernen also darüber hinaus: Das deutsche Justizvollzugssystem ist lahmarschig, mag keine sympatischen jungen Gotteskrieger und verurteilt sie aus genau diesen Gründen zu lebenslanger Haft. Dass der Mann einen bestialischen Anschlag geplant hat und, über die Massentötungsbereitschaft hinaus, den Überlebenden mittels Beimischung von Backpulver unerträgliche Schmerzen zufügen gedachte, das ist doch wirklich sekundär. Eine Banalität, die nicht der Rede wert ist! Hier wird ein (glücklicherweise verhindertes) Verbrechen an unzähligen Menschen schön gezeichnet und ungeschickt versucht, einen potentiellen Massenmörder zu sympathisieren.

  • M
    max

    schade taz ...

    manchmal wünscht man sich, dass die überlegungen, gerade einer alternativ und liberal schreibenden zeitung über die abgleichung der bösartigkeit des täters mit der anzahl der verhängten haftjahre hinausgehen.

    es ist die absolute ausnahme, dass für den versuch eines mordes die komplett für mord vorgesehene haftstrafe verhängt wird. vor allem, ob das der gesellschaft jetzt wirklich hilft, hätte ich in einem kommentar zu diesem urteil gerne angedacht gehabt. ist der täter so unbelehrbar, dass man nicht hätte annehmen können, dass er nach acht jahren (oder mehr oder weniger) vielleicht seine überzeugung überdacht hat? ist er eine solche bedrohung, dass er sowieso ewig in sicherheitsverwahrung verbringen muss?

    in letzterem fall wäre die höhe des strafmaßes nur symbolischer natur. und das ist sie letztlich auch: sie soll sagen, "mit uns ist nicht gut kirschen essen, wenn es um terrorismus geht! da kennen wir keine gnade!" das mag richtig sein, hat aber mit der frage, ob man mit solch symbolischen harten strafen wirklich etwas erreicht, wenig zu tun.

    Ein paar worte mehr über den ausnahmecharakter des urteils und auch gedanken über den zweck solcher strafen wären erfreulich gewesen.