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Klar, Frau Junge-R. betreibt Klimaschutz.
Deshalb ist sie auch die eifrigste Verfechterin des absurden Plans, genau entlang der Grenze der Umweltzone eine neue Autobahn zu bauen, hinein in die Innenstadt, hinein in den Dauerstau.
Dafür fallen hunderte von alten Bäumen, während die Ausgleichsmaßnahme dafür in Pankow sein soll.
Wenn das Klimaschutz ist -?!
Wenn es nicht so absurd wäre, hätte sich diese Senatorin ein Denkmal aus Beton wirklich verdient.
Wie fähig sie ist, hat sie ja schon bei ihrem tollen S-Bahn-Krisenmanagement gezeigt. Da ist so eine Stummelautobahn richtig toll zukunftsfähig dagegen. Da hat Berlin was für sein Geld!
Die Parteien der Mitte meinen, mit empathischer Kümmerergeste „das Ossi“ für sich gewinnen zu können. Sie sollten sie lieber zum Mitwirken auffordern.
Kommentar Klima-Konzept: Politik muss räumlich werden
Der Klima-Plan von Junge-Reyer ist ein guter Anfang. Jetzt müssen andere nachziehen - denn Klimaschutz ist ein Querschnittsthema.
Stadtplaner machen Stadtpläne. Auch ein Stadtentwicklungsplan ist ein solcher Plan. Er dekliniert ein Thema - Klima, Wohnen, Gewerbe - im Maßstab der Gesamtstadt durch, indem er aus einer Bestandsanalyse räumliche Ziele formuliert. Das ist der Job der Planer - eine Lösung der Probleme, die mit dem jeweiligen Thema zusammenhängen, ist es nicht. Ein Klimaschutzgesetz wäre derzeit sicher wichtiger für das Berliner Klima als ein Stadtentwicklungsplan.
Das freilich kann man der Stadtentwicklungsverwaltung nicht vorwerfen. Für das gescheiterte Klimaschutzgesetz tragen die Umweltverwaltung und der Senat die Verantwortung. Umso mehr macht dagegen der am Mittwoch vorgestellte Stadtentwicklungsplan die Notwendigkeit des Klimaschutzes als Querschnittsthema deutlich. Auch in Berlin werden extreme Wetterlagen zunehmen. Das bedeutet nicht nur Eis, Kälte und S-Bahn-Chaos, sondern auch extreme Hitze und - bei einer alternden Bevölkerung - Herz-Kreislauf-Probleme.
Das Ziel ist Anpassung
Nun hört sich der Appell "Querschnittsthema" immer gut an, doch die Realität sieht anders aus. Noch immer arbeiten viele Akteure gegen- statt miteinander. Hier bietet ein Stadtentwicklungsplan tatsächlich Hilfe, weil er die politische Zielsetzung auch räumlich definiert.
Und ohne räumliches Handeln kommt keine Politik der Zukunft aus - weder Klimaschutz-, noch Bildungs-, noch Sozialpolitik. Ein Beispiel ist das Quartiersmanagement. Weitere Beispiele sollten folgen: Dachbegrünungen, Entsiegelungen, kleine Parks können helfen, um die Anpassung an den Klimawandel zu bewerkstelligen.
Den Klimawandel verhindern können sie nicht.
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Kommentar von
Uwe Rada
Redakteur taz.Berlin
Jahrgang 1963, ist Redakteur für Stadtentwicklung der taz. Weitere Schwerpunkte sind Osteuropa und Brandenburg. Zuletzt erschien bei Bebra sein Buch "Morgenland Brandenburg. Zukunft zwischen Spree und Oder". Er koordiniert auch das Onlinedossier "Geschichte im Fluss" der Bundeszentrale für politische Bildung. Uwe Rada lebt in Berlin-Pankow und in Grunow im Schlaubetal.