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Kommentar Islamunterricht in NRWLieber gar kein Bekenntnis

Pascal Beucker
Kommentar von Pascal Beucker

In NRW beginnt das neue Schuljahr und erstmals gibt es in Deutschland islamischen Religionsunterricht. Für die Integration ist das gut, aber es ginge noch besser.

W enn in dieser Woche in Nordrhein-Westfalen das neue Schuljahr beginnt, erlebt Deutschland eine Premiere: islamischen Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach, das gab es bisher noch in keinem Bundesland. Eine große Koalition aus SPD, Grünen und CDU im Düsseldorfer Landtag macht es jetzt möglich.

Für Islamhasser rückt damit der Untergang des Abendlandes wieder ein Stück näher; für alle anderen ist es ein Zeichen der Anerkennung gesellschaftlicher Realitäten. Wer Muslime als integralen Bestandteil der bundesdeutschen Gesellschaft begreift, muss ihnen auch die gleichen Rechte einräumen.

Allerdings ist der Weg zu einer echten Gleichstellung des Islam mit dem Christentum noch immer sehr weit. Auch in der Schule: Von rund 320.000 SchülerInnen muslimischen Glaubens in Nordrhein-Westfalen erhalten gerade mal 2.500 die Möglichkeit, in dem neuen Fach unterrichtet zu werden, für das es bisher nicht einmal einen Lehrplan gibt und das sich und das sich auf verfassungsrechtlich grenzwertigem Terrain bewegt.

Bild: taz
PASCAL BEUCKER

ist NRW-Korrespondent der taz.

Dabei wäre auch ein völlig anderer Weg denkbar. Der seit Jahrzehnten andauernde Streit um den islamischen Religionsunterricht könnte dazu genutzt würde, endlich generell über die Abschaffung des überkommenen „bekenntnisorientierten Unterrichts“ zu diskutieren. Denn er verträgt sich nicht mit einer säkularen Gesellschaft, in der rund ein Viertel der Menschen ohne Glauben lebt.

An die Stelle könnte ein Fach treten, in dem gleichberechtigt über die verschiedenen Weltreligionen und -anschauungen informiert wird: mit vom Staat und nicht von Glaubensvereinigungen aufgestellten Lehrplänen – und mit LehrerInnen, über deren Eignung alleine der Staat entscheidet. Der „Ethikunterricht“, den die Länder Berlin und Brandenburg eingeführt haben, erfüllt diese Kriterien. Doch um das in anderen Bundesländern möglich zu machen, müssten erst das Grundgesetz und dann die Landesverfassungen geändert werden.

Dafür aber wird es auf absehbare Zeit weder in Düsseldorf noch in Berlin eine parlamentarische Mehrheit geben: Zu groß ist der Einfluss der Kirchenlobby auf Union, SPD, FDP und Grüne, sogar die Linkspartei tut sich schwer mit dem Thema. An der Zeit wäre es aber, für mehr Säkularismus in Deutschland zu sorgen.

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Pascal Beucker
Inlandsredakteur
Jahrgang 1966. Arbeitet seit 2014 als Redakteur im Inlandsressort und gehört dem Parlamentsbüro der taz an. Zuvor fünfzehn Jahre taz-Korrespondent in Nordrhein-Westfalen. Seit 2018 im Vorstand der taz-Genossenschaft. Sein neues Buch "Pazifismus - ein Irrweg?" ist gerade im Kohlhammer Verlag erschienen.
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27 Kommentare

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  • K
    Klartexter

    @mathias

     

    "Religionsunterricht [hat] in einer modernen Gesellschaft nichts an den Schulen zu suchen?" - Wer bestimmt das? Sie? Vielen Dank auch für Ihre terminologische Hilfestellung! Die Tautologie dahinter zu entdecken, steht offenbar für Sie noch aus! Und: mir eine Überheblichkeit betreffs der "Ungläubigen" zu konstatieren, ist insofern nicht ganz sinnig, als das ich nicht von "Ungläubigen" sprach!

    Nochmal: es kann keine "objektive" oder "kritische Diskussion" über Dinge geben, von denen man (oder frau) schlicht keine bzw. wenig Ahnung hat, weil man sich weder mit Entstehungs- noch Rezeptions-geschichte einzelner Figuren religiöser Tradition(en) eingehend beschäftigt hat. Und verantwortlich gegebenem Religionsunterricht zu unterstellen, er sei nicht in der Lage, einen religionskritischen und personal erkennbaren (und damit diskutierbaren!) Zugang eröffnen zu können, zeigt, wie fernab Sie und Ihre Adlaten in Ihrer Annahme eines gelingenden (und in puncto religiöser Dimensionen helfenden) Religions(kunde)unterrichtes sind.

    Religionen kann man nicht ohne glaubwürdige Vertreterinnen derselben und -jeweiligen begegnen!!!

    Alles andere ist Augenwischerei und bedient mittlerweile alte und dennoch unbenommen infantile und unreflektierte Kilschees!

    Jämmerlich...

  • M
    Mathias

    @ preacher:

    Selbst dann, wenn 100% religiös sind, hat Religionsunterricht in einer modernen Gesellschaft nichts an den Schulen zu suchen. Der Staat hat auch Keinen religiös oder weltanschaulich zu bevormunden. Deshalb braucht es Religions- und Weltanschauungskunde, in der die Schüler über alle Religionen und Weltanschauungen objektiv informiert werden und alle miteinander darüber kritisch diskutieren, ohne dass irgendjemand bevormundet wird. Es ist Aufgabe des Staates die Schüler über all diese Ansichten zu informieren. Es ist aber nicht Aufgabe des Staates, den Schülern z.B. den Schöpfungsmythos als absolute Wahrheit zu vermitteln.

     

    Natürlich kann/sollte man auch Vertreter der Religionen, Sekten und Weltanschauungsgemeinschaften einladen und mit ihnen diskutieren und danach diese Begegnungen im Unterricht kritisch auswerten.

     

    Religionskunde ist jedenfalls viel objektiver als Religionsunterricht, in dem der Religionslehrer seine Lehrinhalte u.a. aus dem Vatikan vorgeschrieben bekommt. Es ist weitaus objektiver, die Jungfrauengeburt als Mythos darzustellen statt als wahrhaftige, nicht anzweifelbare Begebenheit.

     

    Wenn der Religionsunterricht noch weiter etabliert wird, ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann die Zeugen Jehovas und Scientology und andere obskure Religionen dieses Recht auch für sich beanspruchen.

  • P
    preacher

    Mathias:

     

    Klartexters blumiger Vergleich mag etwas einseitig sein, aber im Prinzip trifft er. Klar kann man sich seine Meinung über alles bilden und über vieles reden. Aus der Perspektive anderer aber authentisch und mit Substanz zu reden, ist etwas komplett anderes. Oder erwarten Sie ernsthaft, dass Leute, die z.B. in solchen Dingen eine diametral andere Meinung als Sie haben, Ihre eigene Meinung in dem Punkt objektiv wiedergeben können und auch noch Dritten weitervermitteln werden? Abwegige Vorstellung. Das ginge, wenn sich Maschinen unterhalten, aber nicht bei Menschen.

     

    Was die "wertenden" bzw. "wertlosen" Inhalte des RU angeht, zeigen Ihre Ausführungen, dass Sie von den tatsächlichen und konkreten Inhalten eines guten und lehrplanmäßigen RU keine Ahnung haben.

  • P
    preacher

    Aha, RU verträgt sich nicht mit einer Gesellschaft, in der 1/4 nicht religiös gebunden sind. Genauso kann man umgekehrt argumentieren: RU verträgt sich sehr wohl mit einer Gesellschaft, in der 3/4 religiös gebunden sind. Zumal er freiwillig ist und keinen Atheisten zwingt.

     

    Und warum sollte umgekehrt der Staat (wer ist das?) die Religiösen zwingen, einen von Kultusministerien verfassten Weltanschauungsunterricht zu besuchen, der doch in Wahrheit nie "objektiv" sein kann? Genau diese Rolle, uns weltanschaulich zu bevormunden, hat unser Staat eben nicht. Das gilt, nebenbei gesagt, auch im sozialen Bereich, in dem nicht bloß der Staat, sondern vor allem auch die Bürger und freien Verbände das Gemeinwesen mitgestalten sollen.

     

    Was wiederum nicht bedeutet, dass ein Ethikunterricht nicht sinnvoll sein kann. Im Gegenteil: Eine Ergänzung ist er allemal und zwar schon seit Jahrzehnten.

  • M
    Mathias

    @ Klartexter:

    Sie haben leider die Bedeutung des Wortes "wertfrei" nicht verstanden. "wertfrei" ist nicht das Gegenteil von "wertvoll". "wertfrei" bedeutet "nicht wertend" und ist das Gegenteil von "wertend".

     

    Und Religionsunterricht ist nicht "wertfrei", sondern "wertend" (meine Religion ist richtig - die anderen glauben falsch) und damit indoktrinierend und "nicht wertvoll".

     

    Nach Ihrer Logik müssten in den Schulen auch alle anderen Sekten (Zeugen Jehovas, Moon-Sekte, Scientology, NPD) - um in Ihrem Bild zu bleiben - von ihre saftigen (Traum-)Wiesen und wunderbaren (Traum-)Gerüchen schwärmen dürfen.

     

    Ihr Vergleich krankt an der Überheblichkeit, dass Sie glauben Ungläubige wären wie ein traurig in seinem Stall/Käfig gefangenes Tier. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Ungläubige sind - im Gegensatz zu Gläubigen - FREI, frei von unsinnigen Tabus und überholten Moralvorstellungen. (Homosexuelle Ungläubige haben z.B. im Gegensatz zu homosexuellen Katholen kein Problem mit Ihrer homophoben Religion.)

     

    Und natürlich kann man eine eigene Meinung haben, ohne dies selber erlebt zu haben. Ich kann mir z.B. sehr wohl eine Meinung zu Scientology und NPD bilden, ohne dort Mitglied zu sein. Und ich kann mir auch eine Meinung zu Beschneidung bei Mädchen und Jungen, Folter und Todesstrafe bilden, ohne davon persönlich betroffen zu sein.

  • M
    Mathias

    Religion gehört in die Schule, aber nicht als bekenntnisorientierter Religionsunterricht, in dem die Schüler von einem Religiösen lernen, dass nur ihre Religion die Richtige ist, man an den richtigen Gott glauben muß und in Bibel/Koran/Thora unumstößliche Wahrheiten ständen. Stattdessen gehört an alle Schulen Religionskunde, in der alle Schüler gemeinsam und objektiv über alle Religionen und Weltanschauungen unterrichtet werden und darüber gemeinsam diskutieren. Die Schüler müssen über alle Religionen und Weltanschauungen gleichermaßen und objektiv unterrichtet werden, um religionsmündig zu werden und wissend über ihre eigene Religionszugehörigkeit entscheiden und diese kritisch reflektieren zu können.

  • K
    Klartexter

    So so...

    Der Herr "Autor" ist also der Meinung, dass es besser ist "wertfrei" über etwas zu reden, statt "wertvoll" (und das meint "bekenntnisorientierter Unterricht" !!!) über etwas zu reden.

     

    Ein Gedankenspiel:

    Könnte eine Kuh, die traurig in ihrem Stall gefangen ist (so sie denn könnte), von einer fetten Weide mit wunderbarem Klee und saftigen Gräsern erzählen?

    Könnte ein Hund, der in seinem Zwinger oder seinem Gehöft eingesperrt ist (wenn er denn könnte), davon erzählen, wie es ist, mit dem wunderbaren Geruch von wilden Tieren, über die Flur zu jagen und all die wunderbaren Gerüche einzusaugen?

    Könnte ein Vogel, der in seinem Käfig jahrein jahraus die Langeweile zu besiegen versucht (wenn er denn könnte), davon ein Lied singen, wie es ist, über einen abendlichen See der Sonne entgegen zu fliegen?

    Einfache Antwort: Sie könnten es (leider) alle nicht. Zu behaupten, ein "Ethikunterricht" wie in Berlin oder Brandenburg (und auch da gibt es Unterschiede!) wäre die ideale Lösung, ist das Gleiche, als wäre man (um dem Beispiel zu folgen) eine Kuh, ein Hund oder ein Vogel, die nie das erlebt haben, wovon sie meinen eine "Meinung" zu haben !!!

    Ein jämmerlicher Versuch also, der übersieht, dass eine Bildung weit mehr ist als die Summe der Dinge, die ich meine zu wissen.

    Traurig, dass die die taz so was veröffentlicht.

  • G
    gutzeit

    Komisch, wer an Satan glaubt kommt in die Klappse. Wer aber an den lieben Gott glaubt, darf sogar an Babyschwänzen rumschnippel ...

  • W
    Waage

    Religionsunterricht abschaffen, da gebe ich dem Autor völlig Recht.

     

    Ersetzen könnte man den Religionsunterricht durch "Religionen&Ideologien". Das Fach sollte wie eine kaleidioskopische Freakshow in Absurdistan aufgezogen werden und käme dann bei den SchülerInnen gut an.

  • D
    Dirk

    In Zeiten, wo Religionen selbstbewusst und kompromisslos auftreten nicht vollends alle Ideale zur Disposition zu stellen muss ziemlich schwer sein, gell?

    Nachfolgender Eingangssatz hätte besser gepasst, werter Autor.

     

    "ich bin grundsätzlich gegen Religionen an Schulen, aber bei einer Religion mit Migrationshintergrund mache ich als toleranter Mensch natürlich eine Ausnahme"

  • GU
    gottlos und stolz drauf

    Religionsunterricht ist geistige Schändung und muß abgeschafft werden,

  • HM
    Hildegard Meier

    Eins direkt vorneweg: ein Weltreligionsunterricht in den Schulen ist längst überfällig. Ich habe selbst jahrelang Religion unterrichtet und meinen Unterricht nie anders verstanden. Leider greift aber gerade der Ethikunterricht oft vollkommen daneben. Denn Religion hat mit Moral oder Ethik zunächst mal rein gar nichts zu tun und ich empfinde es immer als absolut ärgerlich, wenn seitens der Religionsvertreter oder auch nicht Bekenntniszugehöriger Religion auf Moral verkürzt wird, meist noch auf eine recht biedere, bürgerliche Moral. Auf diesem Hintergrund nimmt sich nämlich gerade das Lehraterial für den Ethikunterricht recht beschränkt aus und begrenzt jegliche Weltsicht auf die Frage: Gutes Tun, Schlechtes vermeiden. Auf einen solchen bekenntnislosen Unterricht, den es ohnehin nie gibt, kann ich gerne verzichten.

    Religion heißt vor allem eins: sich Rückgebunden und Eingebunden wissen in einen größeren Zusammenhang, das heißt also per se: über den Tellerrand hinausgucken, vernetzt denken und das müsste schon bei einem theologischen Studium greifen. Aber schon an den Universitäten hütet jeder den eigenen Gral.

    Schade, denn Religionsunterricht bietet die einmalige Chance, nicht nur, Ethikfragen zu besprechen, sondern überhaupt erst einmal das Fragen zu lernen, und das geht bekanntlich weit über Ethik hinaus...

  • FF
    Fred Frenzel

    Eltern sollten darüber wachen,daß ihre Kinder nicht

    gezwungen werden,an religiösen Übungen teilzunehmen

    oder religiöse Überzeugungen zu offenbaren gemäß der

    Weimarer Verfassung vom 11.August 1919(Anhang GG).

    Kinder sollten frei ihre eigenen Gedankengebäude

    errichten können unter dem Schutz aller aufgeklärten*

    Erwachsenen.*Grundgesetz and Human Rights

    Hello Vaticane,Join the UN & respect all Human Rights!

  • A
    aka

    Religionsbrainwashing raus aus den Schulen!

  • S
    Schilling

    Warum nicht endlich für religionsfreien Unterricht (frei von allen Religionen) plädieren?

    Religion ist Privatsache und in meinen Augen ist es weitaus sinnvoller, Ethik-Unterricht als Pflichtfach für alle - egal welcher Religion die Kinder angehören - einzuführen statt für einzelne Religionsgruppen (ich zähle die Christen auch dazu, denn noch lange nicht jeder, der katholisch, evangelisch etc im Pass stehen hat, glaubt auch daran) Unterrichtsstunden und somit Gelder zu verschwenden. Wer dann noch seiner Religion näher kommen möchte, kann dies gern zu Hause tun. Wozu diese ganze "Gehirnwäsche" bei Kindern?

     

    Die Trennung von Staat und Religion würde die eigene Meinungsbildung fördern und dazu anregen auch mal philosophisch an mehr als nur eine Religion heranzugehen.

  • L
    libertador

    @ Helmut Rond

     

    ein kleiner Hinweis Schächtun ist aktuell nicht verboten in Deutschland leider. Es gibt die Ausnahme ebend genau um die Religionsfreiheit zu schützen. Das steht dann über dem Tierschutz, dies ist die Rechtslage.

  • F
    Fawkes

    Da macht sich jemand Sorgen über den Einfluss den die Kirchen noch!!! tatsächlich haben- ob das berechtigt ist, darüber lässt sich tatsächlich diskutieren. Ich bin zwar Christ, aber ich weiß auch auf Grund meines Interesses an der Geschichte, dass politische Macht die Kirchen oft eher vom Weg abgeführt und korrumpiert hat. Am Ende zählte nicht mehr der Dienst an Gott und den Menschen, sondern das Anhäufen von Macht, Ruhm und Reichtum. Aber das ist eine andere Sache, die nicht nur die christliche Kirche betrifft sondern allgemein typisch menschlich ist.

    Der Islam soll gleichberechtigt sein- so fordern sie es anscheinend. Gut, diese Forderung ist erst einmal typisch westlich demokratisch und jeder einigermaßen freiheitsliebende Mensch würde die Forderung nach Religions- und Meinungsfreiheit zunächst unterschreiben. Aber wenn man den Koran kennt und sich mit dem Leben des Propheten und islamischer Geschichte befasst hat, dann weiß man, dass Gleichberechtigung der Religionen für viele Muslime allenfalls ein Zwischenschritt ist- und nicht das Ziel. Denn letzlich soll der Islam herrschen- über alle Religionen und auch über diejenigen, die ohne Glauben leben, denn diese sind- so Mohammed "Schlimmer als das Vieh". Und auch Juden und Christen, die vom Islam anders als Konfessionslose noch als Bürger zweiter Klasse phasenweise toleriert werden, sind "Affen und Schweine". Vergesst bitte nie, dass der Islam keine Religionsfreiheit kennt. Schaut euch die Islamische Welt an- und erzählt mir nicht, dass die Diktatoren alle vom Westen eingesetzt wurden. Das stimmte teilweise bis zum sog. "Arabischen Frühling". Aber herrscht dort jetzt, wo die Araber ihre Gesellschaften neu gestalten etwa Demokratie??? Aus dem Arabischen Frühling wird ein islamischer Winter. Diese alte mekkanische Sura in der es heißt: "Es soll kein Zwang im Glauben sein" ist durch jüngere Medinensische Suren wiederlegt. Im Wiederspruchsfall gelten nämlich immer die Suren und Verse, die Mohammend sich später ausgedacht hat, als er mächtig war und keine Rücksicht mehr auf Mehrheiten nehmen musste. Ich weiß natürlich, dass ihr meine Kommentare nicht veröffentlicht, aber vielleicht rege ich den Zensor zum Nachdenken an. Hören Sie nicht auf mich- machen sie sich selbst ein Bild und kommen sie der Aufforderung der Salafisten nach: Lesen sie endlich den Koran!!!!!

  • HR
    Helmut Rond

    Wenn die Muslime Rechte einffordern, dann müssen Sie aber auch Verbote befolgen, die da wären: Körperverletzung (Beschneidung) und Schächtung, beides ist bei uns verboten!

    Da hätte ich gerne mal eine Stellungnahme, auch von Ihnen, liebe Redaktion!

     

    ps aber bitte nicht so eine tendenziöse wie heute morgen beim WDR5

  • DP
    Detlef Piepke

    Der Artikel fordert zwar genau das Richtige, benutzt aber falsche Zahlen: ca. 1/3 der Deutschen sind konfessionslos und nach meinen Informationen glaubt gerade mal die Hälfte an einen Gott.

  • N
    naseweiser

    Beucker : " An der Zeit wäre es aber, für mehr Säkularismus in Deutschland zu sorgen."

    Ja , ...es ist kaum zu glauben , aber den "Glauben" gibt's im 21.Jahrhundert immer noch . Obwohl - so Nietzsche - Gott eigentlich tot ist . Immerhin - für den "Glauben" muß sich letztlich jeder/jede selber entscheiden , auch dafür , welchen Glauben jemand annehmen will . Insofern ist "der Glaube" etwas Zufälliges , Willkürliches , jedenfalls nicht mehr der unbefragte Äther , Überbau , Verfassung der Gesellschaft .

    In die Schulen gehört er nur in der Form von allgemeiner Religionsunde .

  • W
    Weinberg

    Was hat der Religionsunterricht (egal ob christlich, islamisch usw.) in unseren Schulen zu suchen?

  • B
    Brandt

    Die Einführung des Islamsunterrichts in den Schulen ist der kaputte Versuch, die ideologische Lufthoheit über den Migrationsdiskurs aufrechtzuerhalten. Die Regierungsbank hat alle Arbeit geleistet, die Stimmen der Migranten durch islamische Verbandsfunktionäre zu minorisieren. Das Ergebnis ist stillschweigend eine Gleichsetzung von Migration und Islam stattfindet. Statt die inzestuöse Verbindung des Staates mit der schwindenden Anhängerschar der Konfessionen aufzulösen, hat der Staat ein neues Bekenntnis gefunden, um seine Beamten mit der Zuarbeit für Minderheiten-Konfessionen zu beschäftigen.

     

    Zum nüchternen Umgang mit Migration gehört Migration als Querschnittsthema durch alle Schulfächer zu ziehen, denn so wird es auch in den Wissenschaften behandelt. Einer der Aufgaben des Erziehungswesens ist es einen mündigen, aufgeklärten Staatsbürger auszubilden.

     

    Gerade in Städten mit Bevölkerungen mit hohen Migrationsanteil ist es nicht mehr vermittelbar, weshalb die Migranten von der Lehrplanentwicklung ausgeschlossen werden.

     

    Wirtschaft: Wachstumstheorie, Makroökonomie, Enterpreneurship

     

    Musik: Jazz, World Music

     

    Geographie: Area Studies, Geographie der Migration

     

    Politik: Election studies, Geography der Wahlen, globale Gerechtigkeit

     

    Civic Education: Rhetorik, Zeitungsarbeit, Video-Blogging, Digital Enterpreneurship

     

    Für all diese Bereiche gibt es Erfahrungen aus den USA, Kanada und Australien.

  • T
    Thueringer

    Es überrascht mich, dass in dem Artikel nur Berlin und Brandenburg genannt werden, in Thüringen lief es ganz ähnlich ab. Als ich noch zur Schule ging (vor 6 Jahren), da haben wir in dem Fach Ethik auch über alle Weltreligionen gesprochen. Es war zwar nur ein Teil des Lehrplans, denn man hat auch über Themen wie Philosophie gesprochen, aber immerhin. Auf jeden Fall fand ich dieses Fach besser als die Wahl-Alternative, die aus dem Fach "Religion" bestand und soweit ich weiß, nur auf die katholische Kirche beschränkt war.

  • T
    Thüringer

    Es überrascht mich, dass in dem Artikel nur Berlin und Brandenburg genannt werden, in Thüringen lief es ganz ähnlich ab. Als ich noch zur Schule ging (vor 6 Jahren), da haben wir in dem Fach Ethik auch über alle Weltreligionen gesprochen. Es war zwar nur ein Teil des Lehrplans, denn man hat auch über Themen wie Philosophie gesprochen, aber immerhin. Auf jeden Fall fand ich dieses Fach besser als die Wahl-Alternative, die aus dem Fach "Religion" bestand und soweit ich weiß, nur auf die katholische Kirche beschränkt war.

  • N
    Neinundnein

    Eine Schule sollte Wissen vermitteln und eine Kirche den Glauben. Letzteres hat in Ersterer nichts verloren, egal um welche Glaubensrichtung es sich handelt.

  • T
    T.V.

    Bis es endlich eine ideologiefreie Schule gibt, hilft es deutlich zu machen, daß Religionsunterricht im Unterschied zu jeglichem anderen Schulunterricht nicht verpflichtend ist! Gegen mögliche aus der Nichtteilnahme entstehende Nachteile können Eltern und Schüler vorgehen, mit dem Recht auf ihrer Seite.

  • D
    D.J.

    Danke für diesen Beitrag, Herr Breucker. Es ist gerade bei "linken" Parteien, die doch von ihren Ursprüngen her säkularistisch sein sollten, erschreckend, wie sie sich an allen möglichen religiösen Unsinn anbiedern statt eine konsquente Trennung Staat/Religion zu fordern.

    Dass NRW-Löhrmann den Märchenunterricht in islamischer Variante ohne Lehrpläne und dafür ausgebildete Lehrer startet, passt übrigens in die erschreckend inkompetente und durch Ideologien unterwanderte Bildungspolitik in diesem Land, die ich schon seit einiger Zeit mit Grauen beobachte (wobei die CDU-Bildungsministerin zuvor auch eher durch Schlichtheit auffiel).