piwik no script img

Kommentar IranUnwidersprochener Judenhass

Kolumne
von Philipp Gessler

Mahmud Ahmadinedschad und Claus Kleber plaudern über den Holocaust, Juden und Sanktionen. Dabei wird der Größenwahn des iranischen Präsidenten sichtbar.

E s war ein denkwürdiger Fernsehabend an diesem Montag im ZDF, mit einer klaren Aussage: Israelis/Juden/„Zionisten“ sind die Opfer. Zuerst der Fernsehfilm und die Dokumentation über die palästinensische Terrorgruppe, die bei den Olympischen Spielen 1972 israelische Sportler umbrachte – dank beschämender Stümperhaftigkeit der deutschen Polizei. Dann der Bericht über das antisemitische Attentat in Toulouse. Schließlich das erschütternde Interview des ZDF-Moderators Claus Kleber mit dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad, dessen Geisteskrankheit spätestens mit diesem Interview überdeutlich wurde.

Nicht nur dass Ahmadinedschad mehrmals von sich in der dritten Person redete, was ein recht zuverlässiges Zeichen für Größenwahn ist. Vor allem leugnete das iranische Staatsoberhaupt den Holocaust in einer so stumpfen Art und Weise, dass einem die Spucke wegblieb. So etwas hat es im deutschen Fernsehen zur besten Sendezeit noch nicht gegeben.

Tatsächlich gibt es einen inneren Zusammenhang zwischen den drei Beiträgen – den Judenhass. Vor 40 Jahren brachten die palästinensischen Terroristen die Sportler um, da sie keinen jüdischen Staat im Nahen Osten wollten. Den Kindermörder von Toulouse scheint es Genugtuung zu bereiten, Juden umzubringen. Und der Irre aus Teheran ist so von Judenhass zerfressen, dass er selbst sechs Millionen tote Juden noch entehren will, indem er den Mord an ihnen leugnet.

Bild: privat
PHILIPP GESSLER

ist Reporter der taz.

Kleber hätte Ahmadinedschad widersprechen müssen, als er den Holocaust leugnete – so viel Zeit muss in einem 45-minütigen Interview sein. Denn der Judenhass, das zeigte dieser Abend zufällig, aber treffend, äußert sich zuerst in Gedanken, dann in Worten, schließlich in Taten. Ahmadinedschad wird diese Regel bestätigen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

60 Kommentare

 / 
  • A
    Amadeo

    Hier hat wohl der Schreiber leider nicht das fast 45 Min. Video gesehen, bzw. verstanden. Es wird versucht eine emotionale Iranhetze zu kreieren.

    Wer die Kriegshetze betreibt sollte doch jedem echt denkenden Menschen klar sein.

    Gleiches Recht für Alle.

    Man versucht mit Unsachlichkeiten und Verdrehungen, wie auch Übersetzungsfehler emotionale Stimmungen zu bewirken, um eine Legitimierung eines Angriffs von Seiten Israels zu erwirken. Wer sich durch solche Emotionen induzierenden Aussagen verblenden läßt, büßt seine gesunde Beobachtungsgabe ein.

     

    Aus welchem Grund darf Israel und viele andere Staaten Atomwaffen haben? Mit welchem Recht bedroht Israel/USA den Iran? Mit welchem Recht durfte unter ähnlichem Vorwand die USA in Irak einmaschieren. Nichts wurde an Massenvernichtungswaffen gefunden. Es geht bei diesen Kriegen nur um Macht und Wirtschaftsinteressen und geht dabei über Leichen.

     

    Man will den 3. Weltkrieg inszenieren um die Weltherrschaft zu erlangen und die Verlierer sollen wieder mal die Völker, also die einzelnen Menschen sein.

    Die Geldelite möchte alles beherrschen und den Menschen entmündigen und versklaven. Alle Zeichen deuten darauf hin.

    So sieht die Sache aus.

  • T
    Thomas

    @MaterialismusAlter

    dem kann ich nur zustimmen. Die Argumentationsmuster der meisten "linken" Kommentare hier sind einfach nur haarsträubend und leider typisch.

  • AM
    Andreas Müller

    Erst jetzt wurde ich auf ein Interview aufmerksam, das Sonja Pohlmann für den 'Tageespiegel' mit Claus Kleber führte. Es erschien am 21. März auf den Webseiten des Tagesspiegel und ist unter folgender URL verfügbar:

     

    http://www.tagesspiegel.de/medien/tv-interview-mit-ahmadinedschad-ich-wollte-keine-holocaust-debatte-/6351706.html

     

    Liest man dieses Interview, so ist man erschüttert, ob der journalistischen Unfähigkeit eines derart prominenten Mitarbeiters des ZDF und fragt sich, wer eigentlich der Irre bei diesem Gespräch war. Man wird nicht bestreiten können, dass Ahmadineschad seine Sache clever vertreten hat, Kleber vorführte, was der nun mühsam zu kaschieren sucht.

     

    Auf die Frage:

    "Ahmadinedschad hat in dem Gespräch erneut den Holocaust als „Lüge“ bezeichnet. Warum haben Sie nicht widersprochen?"

    antwortet Kleber:

    "Weil ich mir von vornherein vorgenommen hatte, nicht in diese Falle zu tappen. Eine Debatte über den Holocaust hätte ihm die Gelegenheit gegeben, seinen Mist voll auszubreiten."

     

    Genau das hat den Zentralrat der Juden unsinnigerweise veranlasst, beim ZDF Protest einzulegen: Begründung - sofern man das als solche gelten lassen will -: Es wäre die Pflicht des Interviewers gewesen, Ahmadineschad ins Wort zu fallen und energisch zu widersprechen.

     

    Sowohl in dieser Beschwerde als auch in der Frage Frau Pohlmanns offenbart sich ein fundamentales Missverständnis der Aufgabe des Journalismus unter den Bedingungen der Pressefreiheit. Selbstverständlich ist es sinnvollerweise gar nicht zu fordern, dass der Journalist die Weltsicht seines Gesprächspartners zurechtrückt. Ernstgenommen wäre diese Forderung der Ruin jedes unabhängigen Journalismus. Aufgabe Klebers wäre es vielmehr gewesen, die Motive und innere Widersprüche in Ahmadineschads Leugnung der systematischen Vernichtung des europäischen Judentums durch Nazi-Deutschland durch kluges Fragen aufzudecken. In der Philosophie nennt man so etwas seit Sokrates 'Mäeutik', wörtlich: Hebammenkunst. Im Sokratischen Sinne meint das, die Entbindung der Wahrheit durch kluges Fragen. So kommen die Sokratischen Dialoge überhaupt erst in Bewegung, von denen sich eine Menge lernen ließe.

     

    Erschütternd freilich auch die miserable Berufsauffassung des ZDF-Journalisten: Man weiß nicht recht, was man mehr verabscheuen soll-, seinen vorauseilenden Gehorsam oder die Unfähigkeit, sich auf das Thema so vorzubereiten, dass sich überhaupt klug hätte fragen lassen. Stattdessen die billige Ausrede: 'Ich wollte ihm kein Forum für seinen Müll bieten'.

     

    Wer schützt uns vor der notorischen semantischen Umweltverschmutzung eines solchen Journalismus, der seine Stärke einzig daraus bezieht, dass er mit den herrschenden Mächten im Bunde steht?

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Andreas Müller

  • HR
    Herr Rübezahl

    Ich kann nur hoffen, dass die Sponsoren der taz endlich mal Konsequenzen angesichts solcher unsäglicher Hetzkommentare ziehen und diese Zeitung, die mehr und mehr zum Presseorgan zionistischer Kriegstreiber verkommt, nicht mehr finanziell unterstützt. Dann würde auch Herrn Gessler sein arrogantes Grinsen aus dem Gesicht verschwinden. Eine angenehme Vorstellung.

  • D
    drubi

    Ich muss doch noch etwas loswerden:

    beim Betrachten der Aufzeichnung lohnt es sich darauf zu achten, wie Kleber sein Interview versucht zu einer Mission hochzustilisieren. Als hätten wir alle so sehnlich auf SEIN Interview gewartet ... er hält sich beinahe schon für einen Diplomaten.

     

    Ulkigerweise haben sich schon ganz andere an einer Vermittlerrolle zwischen Iran und westlichen Staaten verhoben, nicht zuletzt einige türkische Politiker wie Gül, Erdogan und Davatoglu, die sich allerdings ebenfalls gerne für wichtiger nehmen als es andere tun.

     

    Dafür, dass Ahmadinedschad im Auftrag seines höchsten geistlichen Führers erhebliche Teile seines Volkes und sogar Menschen über die Grenzen Irans hinaus übel terrorisiert, lässt er recht munter die Puppen tanzen. Aber einige machen's ihm eben auch sehr einfach - es finden sich eben immer irgendwelche Trottel, die sich im Fahrwasser auch der übelsten Geschichten in den Vordergrund drängen müssen. Und offenbar nicht nur ein paar halbgare Wohlstands-Anti-Imperialisten.

  • L
    Lebeding

    Verzeihung, auch Merkel spricht gelegentlich in der 3. Person, um ihr Denken/Entscheiden/Handeln als Regierung anzudeuten ...

  • S
    Socke

    Ich bin kein Freund des iranischen Präsi´s aber von sich selbst in der dritten Person zu sprechen ist in vielen Sprachen (siehe austronesische Sprachen wie Melayu oder Bhs Indonesia etc.- auch im Farsi) eine gängige Sprach-Form und sollte nicht als "Überheblich" verstanden werden.

  • M
    MaterialismusAlter

    Der Tenor der hier vorgebrachten Kommentare zeigt den Antisemitismus der in weiten Teilen des linksdeutschen taz-Publikums latent vorhanden ist recht gut.

     

    Herr Gessler weist darauf hin, dass an diesem Abend ein allgemeines Thema der Judenhass zu sein schien.

    Die Reaktionen sind bezeichnend:

    Der Palästinensische Terrorismus (München)wird von einigen gar nicht als antisemitisch erkannt. Stattdessen übernehmen sie die völkische Logik der Palästinensischen Nationalbewegung und Ahmadinedjads, nach der Israel ein "künstlicher" Staat sei ... im gegensatz zu all den "natürlichen" Staaten, wo sich eine kuschelige, ethnische Volksgemeinschaft zusammenfindet und dann ist alles gut. Bürgerlicher, nationalistischer Unsinn von Menschen die sich wahrscheinlich zum Teil auch noch für links halten.

     

    Zu den Vorfällen in Toulouse kommt dann der Oberhammer. Wir wissen noch nicht viel über das, was dort geschah, aber auch noch der kleinste Grund wird zum Anlass genommen, den Juden ihr Opfersein abzusprechen. In diesem Fall wird die Tatsache, dass der Schütze auch Nichtjuden umgebracht hat als Beleg genommen dass er dann kein Antisemit sein kann. Die Absurdität dieser Behauptung kann fast nur einem antisemitischen Wahn entspringen, in dem den Juden verweigert wird sich als Opfer zu bezeichnen und der ihnen unterstellt, die Opferrolle zu ihrem Vorteil zu misbrauchen.

     

    Das zutiefst reaktionäre Weltbild einiger Schreibender wird dann deutlich, wenn geäußert wird, dass Israel ja gefährlicher als der Iran sei: (Spätestens) Hier wird doch eine gewisse Sympathie zum Autoritären Regime Herrn A.'s spürbar.

     

    Der im Übrigen NATÜRLICH irre ist. Nur weil sogar die BILD das schreibt, heißt das nicht dass es falsch ist. Es kann sogar in diesem konkreten Fall bedeuten, dass die BILD dem antizionistischen Hetzmob, der sich hier (zum Glück nur virtuell)zusammengefunden hat, intellektuell voraus ist.

  • RM
    Regine Metes

    So ein Artikel gehört in die taz??

    So langsam glaube ich, daß Deutschland von allen guten Geistern verlassen ist.

  • BR
    Birgit R

    Wie lange dauert es eigentlich noch, bis in der TAZ erwähhnt wird, dass 11 Millionen Menschen von den Nazis ermordert wurden, 6 Millionen Juden und 5 Millionen Menschen aus anderen Gründen? Wisst Ihr das selber nicht oder ist es Euch egal oder seid Ihr zu faul oder sind die anderen Opfer zweiter Klasse oder was? Man kann sich ja fast schon Norman Finkelstein anschließen, der die Monopolosierung des Naziterrors durch jüdische Organisationen beklagt. Ihr macht da kräftig mit.

  • H
    Hamlet

    Der Irre aus Bagdad

    Der Irre aus Tripolis

    Der Irre aus Belgrad

    Der Irre aus Nordkorea

    Wer kennt diesen Bild-Duktus nicht?

    Gessler bekommt zu viel Post von Wagner.

    Wer schützt uns vor den Irren aus der TAZ-Redaktion?

  • GS
    Gustav Staedtler

    Wer die Wahrheit hasst, der ist verflucht.

  • TG
    taz gegen verfassungsgeist

    Die "Leugnungsstraftat" stellt nach überwiegender Auffassung einen Eingriff in das Meinungsfreiheitsrecht ein, der rechtfertigungsbedürftig ist und deshalb diskurstheoretisch diskutiert werden darf und muss.

     

    Die Nachfrage, "warum insoweit ein Schweigen geboten ist" wird also gerade verlangt. Diese Frage zu stellen ist also kein Skandal (wie im Artikel suggeriert), sondern Aufforderung, eine rationale Antwort zu liefern.

     

    Außerdem ist jeder Staat souverän, dh es ist auch kein Skandal, dass in einer anderen Gemeinschaft andere Regeln gelten. Wenn also hier das "Verbot" gilt, dürfen andere auf Basis ihres Rechts auch anders handeln.

     

    Letztens handelt es sich um Verleumdung, wenn eine Straftat zugeschrieben wird, ohne dies belegen zu können = selber Straftat. Deshalb wäre es geboten gewesen, in dem Artikel ein Zitat zu bringen, wenn man sich schon so darauf stützen will, um die anderen Diskussionsthemen damit zu überdecken.

     

    Der Artikel war keine fundierte Meinung, sondern Meinungsmache. Irgendwas stimmt mit dem Anreizsystem nicht in der Zeitung.

  • BR
    Barnim R

    Da hat Herr Gessler mal wieder eine antideutsche Polemik verfasst, wie sie undifferenzierter nicht sein könnte. Die Palästinenser als judenfeindlich hinzustellen? Nun, wie hat Herr Gessler sich das wohl vorgestellt, wenn man der Bevölkerung einer Region das Land, die Häuser, Leben, Gesundheit und schließlich auch die Würde nimmt, abgesehen von ihrer Geschichte, die systematisch ausgelöscht wurde und wird. Würde da jemand erwarten, dass "die Palästinenser" diesen Staat, der bis heute seine Grenzen nicht definiert, aber die Besatzung perfektioniert, auf ihrem Land gutheißen?

    Mit welchen Mitteln haben eigentlich die jüdischen Widerstandskämpfer gegen die britische Besatzung gekämpft?

    Würde man gleichermaßen undifferenziert über "die Israelis" herziehen, würde man zu Recht als Antisemit gebrandmarkt. Hinter den Anti-Antisemiten scheinen mir die rechten Rassisten zu stecken.

  • E
    entejens

    Was ist das für ein Journalismus? Darauf soll es auch noch einen Leistungsschutz geben (aber darum geht es mir gar nicht)?

    "So etwas hat es im deutschen Fernsehen zur besten Sendezeit noch nicht gegeben." Beste Sendezeit, weit nach Mitternacht? Und was hat das Kritisierte mit der Sendezeit zu tun? Ist es nach Ansicht des Autors zu anderen Zeiten weniger schlimm?

    "Tatsächlich gibt es einen inneren Zusammenhang zwischen den drei Beiträgen – den Judenhass. ... Den Kindermörder von Toulouse scheint es Genugtuung zu bereiten, Juden umzubringen." So, dann sind die Soldaten mit (nord-)afrikanischer Abstammung also auch Juden? Das habe ich so bisher noch nicht wahrgenommen, ich gehe auch davon aus, daß das nicht zutrifft.

    So ist euer Artikel für mich flacher Journalismus, schnell dahingekritzelt, um auch jeden Stammtisch zu erreichen.

  • M
    maoam

    Religöse Fundamentalisten als TAZ-Redakteure.

     

    "Denn Jesus hat sich ja eindeutig als frommer Jude verstanden, der das Gesetz erfüllen wollte, wie er mehrmals betonte, und noch am Kreuz das jüdische Todesgebet sprach." Philip Gessler

     

    Sie haben wohl nebenan gestanden, oder wie?

     

    Jedoch wurde dieser Typ (der SO niemals existierte) von seinen jüdischen Glaubenskameraden ausgeliefert und im Stich gelassen.

     

    Dass er dennoch zu ihnen stand? Menschliche Dummheit. Etwa so sinnfrei, wie jüdische KZ-Wächter.

  • JM
    ja MEIN Name

    Ach, und der Autor hätte den bösen Ahmadinedschad ganz schlimm zurechtgewiesen, oder wie? Ha - Ha !!!

  • E
    entejens

    Was ist das für ein Journalismus? Darauf soll es auch noch einen Leistungsschutz geben (aber darum geht es mir gar nicht)?

    "So etwas hat es im deutschen Fernsehen zur besten Sendezeit noch nicht gegeben." Beste Sendezeit, weit nach Mitternacht? Und was hat das Kritisierte mit der Sendezeit zu tun? Ist es nach Ansicht des Autors zu anderen Zeiten weniger schlimm?

    "Tatsächlich gibt es einen inneren Zusammenhang zwischen den drei Beiträgen – den Judenhass. ... Den Kindermörder von Toulouse scheint es Genugtuung zu bereiten, Juden umzubringen." So, dann sind die Soldaten mit (nord-)afrikanischer Abstammung also auch Juden? Das habe ich so bisher noch nicht wahrgenommen, ich gehe auch davon aus, daß das nicht zutrifft.

    So ist euer Artikel für mich flacher Journalismus, schnell dahingekritzelt, um auch jeden Stammtisch zu erreichen.

  • P
    PeterPan

    @von Andreas Müller:

     

    Sehr geehrter Herr Müller, herzlichen Dank für diesen erhellenden Beitrag. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

  • D
    drubi

    Ich kann nur nachdrücklich empfehlen, sich das Interview sehr genau anzusehen.

     

    Herr Kleber ist entweder nicht oder völlig falsch vorbereitet in dieses Interview gegangen. Er ist absolut unfähig, auf irgendeine der typischen Floskeln des iranischen Präsidenten einzugehen. Kleber sitzt genau den immer gleich ablaufenden Mustern deutscher Interviews herunter, mit denen diese auch mit anderen ausländischen Politikern schief gehen. Spontan kritisch nachzuhaken fällt ihm so schwer, wie es den deutschen Hofberichterstattern auch sonst fast immer schwer fällt.

     

    Wer die unsäglichen Interviews von Werner Sonne (ARD) mit dem damaligen israelischen Verteidigungsminister Shaul Mofaz erlebt hat, wird womöglich nachvollziehen können, was ich meine.

     

    Unsere Journalisten gehen mit sehr starren Vorstellungen über ihr Gegenüber und dessen erwartete Antworten in die Interviews hinein und verirren sich schon nach geringsten Abweichungen in völliger Ratlosigkeit.

     

    Das Interessante an diesem Interview ist keineswegs, was gesagt wird, sondern wie Ahmadinedschad auf die Fragen reagiert und wie er sich ausdrückt. Ihn als Irren abzustempeln, ist völlig daneben - obwohl ich seine Politik ablehne. Kleber ist jedoch seinen Antworten in keiner Weise gewachsen. Ein gutes Beispiel ist seine Reaktion auf die Vorwürfe ANs, dass IAEA-Informationen zu Attentaten gegen iranische Nuklearwissenschaaftler genutzt wurden. Obwohl dieser Vorwurf absehbar war, hat sich Kleber in keiner Weise darauf durch Recherche vorbereitet.

    Oder in der Frage der Menschenrechte: tatsächlich wird Israel laufend massiv kritisiert und steht und ständiger Beobachtung. Westliche Medien und Politiker legen an Israel als demokratischem Staat erheblich höhere Massstäbe an als an den Iran, der seit der Revolution westliche Kriterien von Menschenrechten unter Verweis auf seine religiöse Staatdoktrin verwirft - und dafür den berüchtigten einstigen Geheimdienst SAVAK zum eigenen Herrschaftsinstrument VAVAK umgebaut hat.

     

    Ein letzter Punkt sei noch erwähnt: Ahmadinedschad haut Kleber Fragen zur Gerechtigkeit um die Ohren, auf die er ebenfalls nicht vorbereitet ist. Dieses Problem liegt deshalb tiefer, weil der Begriff Gerechtigkeit in unserer westlichen Kultur längst nicht die Rolle wie in anderen spielt. Sowohl von der Mentalität wie von der Kultur her sind wir von solchen Gesichtspunkten weitgehend abgekoppelt. Insbesondere seit dem Kollaps der zweiten westlichen Kultur, den sozialistischen Ideologien, hat sich Gerechtigkeit als politische Kategorie aus unseren politischen Debatten vollständig verflüchtigt. Unsere Journalisten sind angehalten, "Neiddebatten" und ähnliche Gerechtigkeitsvergleiche im wesentlichen zu meiden. Kein Wunder also, dass einem deutschen Promi-Journalisten wie Kleber in solchen Debatten sehr schnell die Luft ausgeht.

  • MS
    Markus S.

    Na Gott sei Dank ist das ein Kommentar und gibt nicht die meinung der TAZ wieder. Einen "Gegen-Kommentar" mit etwas mehr Weitsicht hätte ich mir jedoch gewünscht. Zumindest weiß ich jetzt, wo ich den Autor und seine Absonderungen einzusortieren habe. Irgendwo zwischen Klo und Mülleimer.

     

    "dessen Geisteskrankheit spätestens mit diesem Interview überdeutlich wurde" ???

    - Als Mediziner und ausgewiesener Diagnostiker definieren Sie welche Geisteskrankheit?

     

    "Nicht nur dass Ahmadinedschad mehrmals von sich in der dritten Person redete,"

    - Sind sie der Sprache mächtig und können daher feststellen ob die Dritte Person nicht ausschließlich vom Dolmetscher verwendet wurde?

     

    "So etwas hat es im deutschen Fernsehen zur besten Sendezeit noch nicht gegeben."

    - In welcher Zeitzone leben Sie?

     

    Also, sowas ist echt erbärmlich, man könnte den Eindruck gewinnen, nee, ich laß es lieber....

     

    Markus S.

  • C
    Christian

    Ich verstehe diesen Artikel nicht. Wieso haette Kleber ihm widersprechen sollen? Dann haette man sich das Interview doch auch gleich sparen koennen... Ist schon komisch zu sehen wie die Medien die Realitaet nicht wahrhaben wollen das es tatsaechlich noch Menschen gibt die nicht so ticken wie sie es gerne haetten...

  • TG
    taz gegen verfassungsgeist

    Die "Leugnungsstraftat" stellt nach überwiegender Auffassung einen Eingriff in das Meinungsfreiheitsrecht ein, der rechtfertigungsbedürftig ist und deshalb diskurstheoretisch diskutiert werden darf und muss.

     

    Die Nachfrage, "warum insoweit ein Schweigen geboten ist" wird also gerade verlangt. Diese Frage zu stellen ist also kein Skandal (wie im Artikel suggeriert), sondern Aufforderung, eine rationale Antwort zu liefern.

     

    Außerdem ist jeder Staat souverän, dh es ist auch kein Skandal, dass in einer anderen Gemeinschaft andere Regeln gelten. Wenn also hier das "Verbot" gilt, dürfen andere auf Basis ihres Rechts auch anders handeln.

     

    Letztens handelt es sich um Verleumdung, wenn eine Straftat zugeschrieben wird, ohne dies belegen zu können = selber Straftat. Deshalb wäre es geboten gewesen, in dem Artikel ein Zitat zu bringen, wenn man sich schon so darauf stützen will, um die anderen Diskussionsthemen damit zu überdecken.

     

    Der Artikel war keine fundierte Meinung, sondern Meinungsmache. Irgendwas stimmt mit dem Anreizsystem nicht in der Zeitung.

  • A
    Achsooo?

    Ich habe das Interview anders wahrgenommen. Erstens hat Claus ziemlich schlechte fragen gestellt und zweitens hat A. mit nichten irre gewirkt. Ehr ziemlich besonnen. Anbei waren seine verbalen verfehlungen nicht schlimmer als das was im US wahlkampf geäußert wird. sogar ehr noch maßvoller.

     

    anbei möge man die frage beantworten die mehrmals gestellt wurde. Warum gilt das gesetz nur für den Iran? Wärend wir Saudi-Arabien mit Waffen beliefern?

     

    Gesetze sollten für JEDEN gelten.

     

    aber, es passt sicher besser einen dämon an die wand zu malen. Vernünftig reden ist ja auch out. und bitte sagen sie mir nicht das hätte man versucht.

     

    anbei womit er auch recht hatte. die abschussrampen vor irakische raketen kamen von? Simens... aber hey hey wir sind die guten

  • B
    Bionic

    Menschen, die Dinge sagen die man nicht hören will für geisteskrank zu erklären hat in Deutschland leider eine lange Tradition, in die sich die TAZ mit diesem Artikel anscheinend gern einreiht.

     

    Natürlich ist die Holocaust-Leugnung durch Ahmadinedschad falsch und dumm, andererseits muss man seine Haltung wohl auch, wie man so schön sagt, im sozio-kulturellen Kontext sehen.

     

    Manche Argumente von Ahmadinedschad sind jedenfalls logisch und verständlich.

    Ist es so abwegig dass Iran seine Atomwissenschaftler durch Veröffentlichungen der IAEO gefährdet sieht?

    Ist es so abwegig dass Iran sich von den Atommächten Israel und USA bedroht sieht?

     

    Statt Ahmadinedschad für geisteskrank zu erklären sollte man besser darüber nachdenken ob einem irgendwelche überzeugenden Gegenargumente zu seinen Sachargumenten einfallen, anstatt sich auf die im Kontext der aktuellen Krise eigentlich nebensächliche Holocaustleugnung zu versteifen.

     

    Bionic

  • M
    McGiveAway

    Was wollte Philipp Gessler seinem erlauchten Publikum wohl mitteilen? Daß er einen für seine Verhältnisse vergnüglichen Fernsehabend verleben durfte? Oder gar, daß die Aufklärung endlich nach Deutschland heimgekehrt sei? Und das, man höre/sehe und staune, auf den solarzellen-befiederten Schwingen des Fernsinns?!?

     

    Die Shoa wird in Deutschland, vielleicht subtiler (aber was sollte das für eine Leistung sein? Etwa der Ausweis eines "nicht-irren-Antisemitismus?), also nicht explizit geleugnet. Aber welche Konsequenzen wurden gezogen? Hier spricht das Märchen von der Vergangenheitsbewältigung Bände, mit der bekanntlich "endlich Schluß" sein solle.

     

    Wes Geistes Kind hier mit der Posaune fuchtelt, zeigt sich in solchen Sätzen: "Denn der Judenhass, das zeigte dieser Abend zufällig, aber treffend, äußert sich zuerst in Gedanken, dann in Worten, schließlich in Taten." Es passt, dass sich allerorten schöne Bilder für das mühsam rein gehaltene Oberstübchen finden lassen: "ICH BIN KEIN ANTISEMIT!" DAS wollte uns wohl der Gessler Philipp sagen.

  • K
    kMfN

    Man kann das Interview auch andersherum betrachten:

     

    http://www.titanic-magazin.de/uploads/pics/Irre.jpg

  • I
    I.Q

    Das Originalinterview zeigt, dass auch diese angebliche Holocaustleugnung eine freie Erfindung ist.

  • H
    honk

    Der Artikel von Herrn Gessler ist keineswegs ausgewogen und unemotional. Und vermutlich ist eine poetische Antwort wie von NieWiederKrieg die einzig richtige.

     

    Dennoch: Israel ist ein künstlicher Staat mit aus Religion konstruierter Identität. Leider hat man sich bei der von Europa aus gesteuerten Staatsgründung des neuen Staates Israel nie um die Belange der arabischen Palästinenser und der Muslime gekümmert. Das ist doch der Grund für die Misere im Nahen Osten. Und als ob das nicht genug wäre und anstatt aus der 80jährigen Staatsgeschichte etwas gelernt zu haben, baut Israel weiterhin Siedlungen auf nicht-israelischem Staatsgebiet und tritt die Menschenrechte mit Füßen. Was in Palästina seit Jahrzehnten geschieht ist einfach nur schlimm.

    Es geht noch weiter: Die Muslime können ihre Heilgtümer in Jerusalem nur unter schwierigsten Umständen aufsuchen, was seit Jahrzehnten dem Kampf für den Islam einen unheimlichen Auftrieb gibt.

     

    Iran als Nachfolgestaat des Persischen Reiches und als Kernland des Islamischen Reiches sieht sich verbunden mit seinen arabischen 'Brüdern' in Palästina. An dem Bewusstsein dieser Verbundenheit wird die Androhung von Krieg gar nichts ändern, im Gegenteil wird dadurch die Stimmung nur wieder aufgeheizt und am Ende sterben wieder einige hunderttausend Menschen, wie im mit Lügen begründeten Irakkrieg. Das ist einfach nur traurig - und dagegen hilft auch nicht die Beschimpfung Ahmadinedschads als 'Irrer'.

     

    Es ist wirklich anstrengend, dem Interview mit hörbaren Übersetzerstimmen zu folgen. Fragt sich nur, ob Gessler das getan hat.

  • M
    Muskatnuss

    Genau. Konsequent wäre es jetzt, Netanjahu zu interviewen. Das wird aber nicht passieren.

  • M
    max

    "Es war ein denkwürdiger Fernsehabend an diesem Montag im ZDF, mit einer klaren Aussage: Israelis/Juden/„Zionisten“ sind die Opfer."

     

    Und dann dachte ich, kommt noch was. Vielleicht, dass die Wahrheit so einfach nicht ist, oder sich anders darstellt, wenn man die Perspektive wechselt. Aber: Nö! So einfach ist die Wahrheit von Herrn Gessler.

    Kann man eigentlich noch schwarz-weißer denken, als in "Täter/Opfer"-Kategorien?

    Diese ständige "der Irre von Teheran" geht mir allmählich auch auf die Ketten. Haben wir ein Propagandaministerium, das diese Bezeichnung vorschreibt, oder was ist kaputt, dass alle plötzlich Springer-Sprache reden? Sharon wurde auch nicht ständig als der "Kriegsverbrecher von Tel Aviv" bezeichnet, trotz seiner Untaten im Libanon.

  • NE
    Namen eingeben

    was soll das?

    diese kolumne beinhaltet weder eine wirkliche auseinandersetzung mit dem interview mit dem "irren iraker" noch werden die hier vom autor aufgeführten behauptungen und schlüße in irgendeiner art und weise sinnvoll und nachvollziehbar begründet..

    dass die einzigen themen dieses 45min interviews nur juden und holocaust-leugnung waren. halte ich für fraglich.. insgesamt sehe ich in dieser kolumne hier eher islamophobe grundtendenzen unter dem deckmantel der israel-freundlichkeit und journalismus auf bild-niveau, als eine qualitative, durchdachte und informative journalistische arbeit !

  • M
    Marvin

    Man muss sich aber vielleicht doch auf das einlassen, was er sagt. Wie reagieren wir auf die These, dass "die Palästinenser*innen die Quittung für den Holocaust bezahlen"? Müssen wir nicht gegen sämtliche Atomwaffen überall, gleichermaßen, vorgehen? Ist die "Streichung eines Staates von der Landkarte" notwendigerweise die Metapher für einen Völkermord? Wer hat die iranischen Wissenschaftler ermordet? Natürlich ist es unsäglich, was er über "freie Forschung zum Holocaust" philosophiert. Das lässt schwer vermuten, dass sein Weltbild letztendlich eben doch auf eine antijüdische Verschwörungstheorie hinausläuft. Es kann auch gar nicht darum gehen, diesen Mann toll zu finden - sondern um nichts weniger als den Weltfrieden. Allein schon, dass man in seinem Land nicht tanzen darf, reicht, ihn abzulehnen.

     

    Aber sollten wir uns nicht bemühen, ihm "den Wind aus den Segeln" zu nehmen? Gibt es nicht tatsächlich Unmengen an kolonialistischer & imperialistischer Kriege in der Welt, heute?

     

    http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/12334

     

    Gessler spricht von "eine[R] Atomwaffe in der Hand eines offensichtlich geistesgestörten iranischen Präsidenten, der Israel alle zwei Wochen mit Auslöschung droht".

     

    Spielt es eine Rolle, ob mit dieser Auslöschung die Ablehnung einer bestimmten Staatsform und ihrer Politik gemeint ist, oder die Auslöschung von Leben, Völkermord? Ich hielte das für wichtig zu erfahren. Und ich sehe derzeit wirklich nicht, welche Fortschritte in Sachen Weltfrieden, Demokratie, Menschenrechte eine Bombardierung Irans bringen würde.

  • M
    muskatnuss

    Naja, der Dolmetscher hatte alle Hände voll zu tun.

    Da bleibt das Eine oder Andere "hängen".

     

    Ich fand Kleber schwach. Er hätte schon am Anfang das Heft in die Hand nehmen müssen. Ich hatte zeitweise den Eindruck, dass er der Interviewpartner wäre. Er ließ A. gewähren und versteifte sich auf seine Frage nach dem Atomprogramm. Gründe und Ursachen für das Verhalten Irans gegenüber dem "Westen" interessierten ihn nicht.

    A. stellte ihn teilweise bloß. Allerdings war Kleber ganz schön unter Stress...

    Die Holocaustleugnung war natürlich wieder der Hammer.

    Allerdings verstand ich es unter Kriegspolterei und vertritt natürlich nicht die Mehrheit des Iran.

    Es wird aber gerne vom Westen aufgegriffen.

  • W
    willy

    Danke Herr Gessler, hatte schon Angst, bei der taz gäbe es nur noch Baxxxe und andere Antisemiten!

  • H
    hto

    @NieWiederKrieg

     

    Der Feind, bzw. die Ursache aller Probleme unseres "Zusammenlebens" wie ein blödsinniges Krebsgeschwür in Konfusion durch Überproduktion von Kommunikationsmüll, wird heute mit "gesundem" Konkurrenzdenken im "freiheitlichen" Wettbewerb um ... gepflegt - Suppenkaspermentalität auf stets reformistisch-systemrationaler Sündenbocksuche, ist dabei die wichtigste Form der bewußtseinsschwachen Funktionalität durch Bildung zur "Vernunft", für die Hierarchie von und zu materialistischer "Absicherung" im geistigen Stillstand seit der "Vertreibung aus dem Paradies" (erster und bisher einzige geistige Evolutionssprung).

     

    Somit endet der Krieg ganz sicher nie!

  • T
    tystie

    Gut, dann widerspreche ich mal der schäumenden, zionistischen Polemik des Philipp Gessler.

     

    Es ist jedem Menschen, der sich ein eigenes Bild aus eigener Denkfähigkeit machen will empfohlen, das Interview selbst anzusehen, das Herr Kleber, der genau weiß, "was das Deutsche Volk" erwartet, mithin ein Selbstdeligierter ist, erfreulicherweise mit Herrn Ahmadinedschad geführt hat.

     

    http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/sendung-verpasst/#/beitrag/video/1598064/Ahmadinedschad:-Atomwaffen-unmoralisch"

     

    Selbstverständlich werden da Themen angesprochen, die zur geheuchelten Selbstdarstellung 'des Westens' nicht passen. Es schadet nicht, sich um Hintergrundwissen zum Iran zu bemühen.

    Höchst peinlich, wie Kleber z. B. den Polizistenmord an Benno Ohnesorg instrumentalisierte.

     

    Ergebnis bei mir ist, dass ich jemanden sehe, der auf das impertinente Verhalten von Kleber völlig gelassen und ruhig antwortet und argumentiert, der betont, keine Atombomben zu wollen, dies schlüssig begründet und völlig zutreffend darauf verweist, dass die israelische Regierung über ein gefährliches, unkontrolliertes Arsenal an Atomwaffen verfügt und dem Atomwaffensperrvertrag nicht beigetreten ist.

     

    Auch das Bekanntnis zum Dialog ist nichts, was ich kritisieren würde. Wenn es nicht darum ginge, diesen Störenfried möglichst aus dem hegemonialen Machtgefüge zu radieren, selbst verständlich wie immer mit Gewalt, dann könnten wir die Dialoge gelassen abwarten.

     

    Kleber sollte sich zusätzlich bemühen, ein vergleichbares Interview mit Herrn Netanjahu ins Fernsehen zu bringen.

  • AM
    Andreas Müller

    Der Nick 'Wahrheit' ist schon beinahe so anmaßend wie der des Gesamtkunstwerkes deutscher Medienlandschaft 'Thea Dorn' (Thea=Göttin / A-Dorn-o). Ausgerechnet Philipp Gessler vorzuhalten, er opfere journalistische Unabhängigkeit und Sorgfaltspflicht seinen Karriere-Ambitionen ist nicht nur abwegig, sondern schlicht gemein.

     

    Es gibt überhaupt nur eine einzige Möglichkeit, die systematische, zweckrational organisierte Vernichtung des europäischen Judentums durch Nazi-Deutschland und seine Allierten wie beispielsweise die ungarischen Pfeilkreuzler oder den rumänischen Marschall Antonescu in Zweifel zu ziehen: indem man den Skeptizismus gegenüber historischer Erkenntnis generell bis zur Absurdität radikalisiert. Das ist dann freilich die Nacht, in der alle Katzen grau sind, und keinerlei auf Erfahrung gegründete Erkenntnis möglich ist. Der Preis, den man dafür zu zahlen hat, ist enorm, denn ein solcher Skeptizismus zerstört von vornherein jede sprachlich ausgelegte kulturelle Selbstverständigung des Menschen und dementiert damit das spezifisch Menschliche schlechthin.

     

    Als glühendem Anhänger einer monotheistischen Religion ist Ahmadinedschad eine solche geschichts(philosophische) Skepsis nicht einmal denkbar. Seine Leugnung des Holocaust ist deshalb auch politisch motiviert. Um Missverständnisse zu vermeiden: das macht seine Leugnung der Vernichtung des europäischen Judentums um kein Jota besser. Eine Erklärung ist keine Rechtfertigung; diese im Prinzip einfach und glasklare Unterscheidung (einen Fehler kann man erklären, aber selbstverständlich niemals rechtfertigen) wird dennoch immer wieder ignoriert, obwohl sie niemanden intellektuell überfordern dürfte.

     

    Die politische motivierte Leugnung des Holocaust zu pathologisieren, halte ich für falsch und in der Konsequenz für fatal. Die deutsche Öffentlichkeit hat sich einige Zeit um die Verantwortung für die eigene Geschichte entzogen, indem sie zuerst den NS auf den 'Führer' reduzierte, um Hitler dann umstandslos für verrückt zu erklären. Erkenntnis kommt so nie und nimmer zustande. Meines Erachtens machen Sie, Herr Gessler, genau diesen Fehler bei der Beurteilung Ahmadinedschads. Ihre Sprache unterscheidet sich dann - und das spricht Bände - nicht mehr von dem der 'BLÖD'-'Zeitung'. OT-Philipp Gessler: "... das erschütternde Interview des ZDF-Moderators Claus Kleber mit mit dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad, dessen Geisteskrankheit spätestens mit diesem Interview überdeutlich wurde" oder "der Irre aus Teheran". Als Begründung dafür dient die steile vulgärpsychologische Hypothese: Wer in der dritten Person von sich redet-, ja was nun? Wie soll der Schlusssatz lauten? Der ist manisch? Das ist doch absurd, allein schon deshalb, weil die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke nur mehr aus ihrem sozialen Kontext heraus zu begreifen sind. Wittgensein hat dafür den schönen Begriff des Sprachspiels geprägt. Dieses 'Sprachspiel Ahmadineschads schauen Sie sich aber gar nicht erst an. Durch ihre Zusschreibung psychopathologischer Prädikate sind Sie immer schon über die Sache hinaus. Mit Wittgenstein empfehle ich Ihnen deshalb: denk nicht, schau hin.

     

    Generell frage ich mich: Warum immer so ängstlich, wenn es um Anti-Semitismus, Holocaust, die Politik Israels geht? Fast scheint es so, also ob man, um ja nicht als Anti-Semit zu gelten, immer schon ein sacrificium intellectus zu liefern habe. Ansonsten marschieren Blödmänner wie Broder auf, welche genau diese Situation ausnutzen und daraus ein einträgliches Geschäft gemacht haben. Abhilfe ließe sich leicht schaffen. Ich empfehle zur (nochmaligen) Lektüre Sartres Essay aus dem Jahre 1945 "Betrachtungen zur Judenfrage" und Ernst Tugendhats ursprünglich in der 'Zeit' vom 22. Febr. 1991 erschienenen Artikel 'Der Golfkrieg, Deutschland und Israel' (abgedruckt in Ernst Tugendhat, Ethik und Politik, Suhrkamp, Ffm 1992, S.98-115). In der heutigen, von Giovanni Lorenzo auf rechts gedrimmten 'Zeit' würde ein solch kritischer Beitrag nie und nimmer erscheinen. Aber auch nicht in der 'taz', da dort einige ihr Judentum glauben mit einer Identifikation mit der fatalen Politik Israels feiern zu müssen. Auch dieses sacrificium intellectus fordert einen hohen Preis.

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Andreas Müller

  • S
    Sven

    Perfide ist zudem, wie Israel/den Juden der Tod von Kinder in Gaza in die Schuhe geschoben wird.

     

    Der arme Junge, der vor ein paar Tagen umkam, wurde von einem Querschläger eines palästinensischen Kämpfers getötet, der bei einer Beerdigungsfeier in die Luft schoss. Dies haben die Verwandten und Augenzeugen inzwischen bestätigt.

     

    Das Bild des blutüberströmten toten Mädchens, das ein Mitglied der UNHRC (!) in alle Welt veröffentlichte, ist nachweislich mehrere Jahre alt und zeigt das schreckliche Ergebnis eines Verkehrsunfalls in Gaza!

     

    Das hilft den beiden Kindern leider alles nichts. Wenn beides in der vergangenen Woche jedoch von der UN und Medien als die Untaten Israels dargestellt werden, ist das für durchgeknallte Fanatiker ein Funken. Und so werden Kinder ermordet, in vollster Absicht!!

  • P
    Pharisäer

    Äh...hat der Typ in Toulouse nicht vorher Franzosen nordafrikanischer Abstammung umgebracht? Waren das auch Juden? Wie undifferenziert kann man bitte an ein Ereignis herantreten und es argumentativ schlecht verwursten. Kolumne hin oder her.

     

    Bitte melden Sie sich als Überzeugungstäter als Erster für einen Einsatz im Nahen Osten, wenn dort die Hölle ausbricht!

  • IQ
    Ignaz Quadratwurzel

    Herrn Geisler ist nicht die Spucke, vielleicht anderes abhanden gekommen, oder hat er das Interview überhaupt nicht gesehen?

     

    Angekündigt wurde das Interview von Kleber in den schlechteren Gazetten und vom ZDF selbst mit der Behauptung, Ahmadinedschad habe den „Holocaust“ erneut „geleugnet“.

    Im vollständigen Interview hingegen ist davon nichts wiederzufinden, obwohl es mit einleitenden Worten von strafrechtlich relevanten Äußerungen spricht, die es enthalte, und nahe dazu gesellt die Absicht verkündet, Ahmadinedschads Ansichten zum Holocaust dokumentieren zu wollen.

    Doch nach dem Holocaust fragte Kleber überhaupt nicht, obwohl doch hier klärende Worte erforderlich sein würden, wenn man in Ahmadinedschad einen Holocaustleugner sehen möchte.

     

    Wohl kommt im späteren Interview auch die Aussage der Übersetzerstimme, „ die(?) haben einen Holocaust gemacht und die Palästinenser sollten dafür bezahlen“. Doch ist dies das einzige Mal, wo dieser Ausdruck Holocaust im Interview fällt und wer ist mit „Die“ gemeint?

    Die Antwort liegt auch im Interview: ausdrücklich und unüberhörbar fragt Ahmadinedschad, welche Schuld die „jungen“ Deutschen hätten, die vor 70 Jahren nicht geboren gewesen waren.

     

    Wie passt dass zu den Aussagen die das ZDF aber auch die Bild – das Handelsblatt übrigens nicht – behauptet? Wie könnt man von unschuldigen Deutschen aufgrund später Geburt sprechen, wenn man nicht auch Schuldige kennt?

     

    Claus Kleber stellte Ahmadinedschad die Frage, ob er „Israel“ für einen künstlichen Staat halte.

    Daraufhin bezeichnet bezeichnet Ahmadinedschad „Israel“ als Produkt eines kolonialen Projekts, die Behauptung, die Behauptung einer früheren Herrschaft eines „Israel“ in Palästina gegeben als Lüge.

    Keine neuen oder überraschenden Ansichten, schon die ersten Protokolle des Völkerbundes erklärten einen historischen, aus der Bibel abgeleiteten Anspruch auf Palästina bereits nach dem ersten Weltkrieg als kompletten Unsinn.

     

    Klebers blamable Leistungen und die Propagandanummer des ZDF auf Youtube:

    http://www.youtube.com/watch?v=P2VJIOR8I3s&feature=player_embedded

     

    Dass Ahmadinedschad einen durchsichtig agierenden Kleber glatt an die Wand spielt und völkerrechtlich auch sauber argumentiert, sei auch noch erwähnt.

  • P
    pekerst

    "Israelis/Juden/'Zionisten'" - Warum die An- und Abführungszeichen? Gibt es etwa keine Menschen, die sich selbst als Zionisten begreifen?

    "So etwas hat es im deutschen Fernsehen zur besten Sendezeit noch nicht gegeben." - Na, das Kleber-Interview wurde um 23.00 Uhr gesendet, "beste Sendezeit"?

    "Den Kindermörder von Toulouse scheint es Genugtuung zu bereiten..." - Rettet dem Dativ: "dem" Kindermörder. Soviel Zeit muss sein.

  • R
    R.J

    Das ZDF verbreitet Holocaustleugnungslügen!

    und "Geisler" merkt das nicht?

     

    Als Lüge bezeichnete Ahmadinedschad die Behauptung, es habe früher schon die Herrschaft eines Israel im Nahen-Osten gegeben.

    Er führt dies als die Lüge an, mit der Israel gegründet wurde. Damit sagt nichts neues, denn „die Rückkehr nach 2000 Jahren“ ist als nicht nur fragwürdiges und unzulässiges Argument, sondern auch als weitgehend falsches bekannt.

    Diese Antwort machte Ahmadinedschad im Interview auch gerade deshalb, weil er von Kleber gebeten wurde, zu erklären, warum er „Israel“ als künstlichen Staat bezeichnet hatte.

     

    Hat Kleber nach dem Holocaust gefragt?

    Beim Holocaust hingegen fragt Ahmadinedschad, welche Schuld die jungen Deutschen hätten, die vor 70 Jahren gar nicht geboren gewesen seien. Wie passt dass zu den Aussagen die das ZDF aber auch Herr Geisler behauptet?

     

    Schon der Antisemitismusbericht des Bundestages hatte keine explizite Leugnung des Massenmordes an den europäischen Juden durch Ahmadinedschad festgestellt – wie kann man sich dann dazu versteigen, auch noch eine „erneute“ zu behaupten.

     

    Die Bild Zeitung sprach Online vom „Irren aus Teheran“, mit solch einem Hetzblatt muss man nicht konkurrieren wollen.

  • H
    Hansss

    Was erwartet man von Herrn Kleber, der ein Interview mit dem "Irren von Teheran" führt?

    Doch nicht, dass er ihm widerspricht oder zumindest einmal nachbohrt und konkrete Fragen zum Verhältnis des Iran zum Existenzrecht Israels stellt.

     

    Deutlich geworden ist allerdings die Gefahr, die von diesem Präsidenten ausgeht. Gebt ihm die A-Bombe und er wird sie auch benutzen und das ist wohl der grundlegende Unterschied zu allen anderen Atommächten.

  • NJ
    Na ja

    Meine vorigen Kommentatoren sollten von der taz keine politische Erleuchtung erwarten. Die taz ist eine bellizistische Boulevard-Zeitung mit furchtbaren Beispielen von Menschenrechtsimperialismus und übelsten Journalismus.

     

    Die Zeitungen sind eine besondere Welt, wo der Nachrichtenwert den Printdiskurs strukturiert. Mahmud Ahmadinedschad öffentlicher Anti-Semitismus ist ein beliebte Feindprojektion.

     

    Dieser antisemitische Diskurs ist vom deutschen Antisemitismus auseinanderzuhalten, weil er anders motiviert ist.

     

    Der israelische Staat hat durch seine besondere geopolitische Lage mit Hilfe der USA einen beachtlichen Wohlstand erreicht. Israel ist der unsinkbare Flugzeugträger der US-Streitkräfte im Nahen Osten. Ein weiterer Satrap ist die Türkei.

     

    Der arabische Antisemitismus hat geopolitische Gründe. Die rassistischen europäischen Antisemistismen liefern Munition für die Emotionalisierung des Konfliktes. Jedoch unterscheiden sollte man zwischen der Motivationslage zwischen den deutschen Nationalsozialisten und dem iranischen Regimeanhängern.

     

    Das Bedürfnis der Berliner Republik ist es als normaler Staat angesehen zu werden. Eine öffentliche Distanzierung von der NSDAP und ihrem Antisemitismus ist da notwendig. Tatsächlich wurde der Ausschwitz-Diskurs aber für den Verfassungsbruch genutzt, um sich an bewaffneten Handlungen in Jugoslawien-Krieg beteiligen zu können. Im Rückblick dient der Ausschwitz-Diskurs dazu, die alten rechtlichen und moralischen Fesseln für die deutschen Streitkräfte aufzuheben.

     

    Der Leser sollte daher nicht allzu viel Energie in den Ärger über die taz-Autoren lenken, sondern sich klar darüber werden, wie interessegeleitet die Presse ist und für wessen Agenda sie schreibt.

     

    Der Nahe Osten ist Europas Nachbar. Ein berechtigtes Interesse an deren Angelegenheiten entsteht aus der geopolitischen Nähe. Die taz leistet wenig, das Interesse mit fundierten Wissen in rationale Handlungen zu übersetzen.

  • G
    GratulationHerrGessler

    Gratulation liebe taz, dass Sie Kommentare, wie den von Pravda, nicht löschen, sondern im Vertrauen auf die Menschheit glauben, dass wenigstens die meistens dessen Kurzsichtigkeit und impliziten Aufruf zum Mord erkennen.

  • S
    stopthebomb

    Ein sehr notwendiger Kommentar! Kein Fußbreit den Judenhassern! Kleber ist aber auch mehr als ungeeignet für dieses Interview gewesen. Mehr wr nicht zu erwarten. Ich hätte Friedmann geschickt.

  • FO
    friend of israel

    schön so ein klares statement gegen antisemitimus auch mal in der taz zu lesen!

  • MP
    matt penz

    gratulation pravda, zumindest zeigt ihr kommentar zeigt, wie recht herr gessler hat.

    aber die daten und fakten machen das eh unter sich aus!

  • L
    lef

    @ NieWiederKrieg:

    Nette Liste, aber es kommt nicht drin vor, den "Feind" mal selbst zu Worte kommen zu lassen - was hier geschah.

    Dass Du trotzdem Feindaufbauen vermutest, lässt tief blicken:

    Holocaustverleugnung und Judenhass findest Du offenbar richtig.

    Übrigens sehe ich eher in manchen arabischen Staaten, dass Dein link bzw. die Liste der Vorschläge dort warm beherzigt wird, nur z. B. :

    Fahnenverbrennungen finden ja eher dort statt.

    Und alles Andere passiert dort auch.

    "NieWiederKrieg"? So dumm sind wir nicht, auf Leute wie Dich reinzufallen und friedlich abzuwarten, bis Deine Lieblinge uns überfallen - auch der nächste Angriff wird nicht auf Idioten treffen.

  • HS
    Hans Stoffel

    Anscheinend versteht der Autor dieser Kolumne ungefähr so wenig von der Geschichte des Nahen Osten wie Ahmadinedschad von der Geschichte Deutschlands und Europas.

     

    So behauptet er beispielsweise, die palästinensischen Terroristen, mordeten, "da sie keinen jüdischen Staat im Nahen Osten wollten" und übersieht dabei geflissentlich, das dieser Staat nur entstehen konnte, weil die Zionisten tausende Palästinenser ermordeten und einige hunderttausend aus ihrer Heimat vertrieben sowie ihrer Existenzgrundlage beraubten. Dies ist ein bis heute ungelöstes Problem, und bis heute sterben Palästinenser aber auch Juden, weil sich die Zionisten und ihre Verbündeten im Westen nicht ihrer Bringschuld gegenüber den Opfern dieser Vertreibung stellen wollen. Wer also verantwortet tatsächlich den Tod dieser jüdischen Menschen?

     

    Da überrascht es auch nicht, das der sich der Autor im Anschluss der Bildzeitungsfloskel vom dem "Irren aus Teheran" bedient - hoffentlich verzieht er sich bald wirklich zur Bildzeitung, die entspräche eher dem Niveau seiner Schreibe.

     

    Es grüßt Euch: Stoffel

  • M
    mutaron

    irre von teheran? da liest aber einer heimlich bild, was?

    und dr. achmadinedschad redet von zionisten und nicht von juden. das ist das gleiche wenn man islamisten mit moslems gleichsetzt.

    gisteskrank ist wohl auch der herr kleber, der sich da nicht wie ein qualitätsjournalist benommen hat...erlaubt sich wirklich im namen aller deutschen zu reden...seine us-amerikanische vergangenheit hat man in seinen fragen klar erkannt.

  • K
    KlausK

    Hatte Kleber etwa den Auftrag Ahmadinedschad von seiner "Meinung" abzubringen? Sicher nicht.

     

    Umso aufschlussreicher geriet das Gespräch, in dem jetzt endlich jeder mitbekommen konnte, wie der iranische Präsident tickt. Der Mann ist gefährlich - vergleichbar mit dem noch gefährlicheren Netanjahu, der im Falle eines Angriffs die halbe Welt in einen Krieg ziehen kann, ohne die Existenz eines A-Bombenprogramms des Iran beweisen zu müssen.

     

    Irak und seine Massenvernichtungswaffen lassen grüßen!

  • A
    anke

    Das kommt davon, nehme ich an, wenn eine Zeitung einen studierten Theologen und Historiker zum Redakteur macht.

     

    Philipp Gessler geht offensichtlich mit historisch-theologischen Vorstellungen und Maßstäben an den Job des Journalisten heran. Zu Unrecht. Claus Kleber ist, so weit mir bekannt ist, weder Oberstudienrat noch Propagandist und auch kein Moralapostel. Er ist Journalist und als solcher soll und kann er bei der Meinungsbildung behilflich sein. Einem fertigen Weltbild zum global-medialen Durchbruch zu verhelfen oder Staatschefs zu bekehren, ist hingegen nicht sein Job.

     

    Journalisten haben Fakten zu dokumentieren, und das hat Kleber ja wohl getan. Achmadinedschad hat sich einmal mehr geoutet. Dass allein Philipp Gessler in der Lage war, den Irrsinn in seinen Worten zu erkennen, bezweifle ich stark. Ich jedenfalls brauche schon länger kein Kindermädchen mehr, und verbitte mir Gesslers Paternalismus entschieden. Was der taz-"Redakteur" da von Kleber verlangt, ist kein Journalismus sondern Propaganda. Und auf Propaganda reagiere ich noch immer bzw. schon wieder ein wenig allergisch. (Danke übrigens für den Link, FreundIn NieWiederKrieg!)

     

    Ich finde, sie könnten ruhig etwas mehr Vertrauen in die Geschichts- und Sozialkundelehrer dieses Landes investieren, Herr Gessler. So viel Arbeitsteilung muss einfach sein bei zehn Jahren Schulpflicht. Möglich, dass sie nicht jeden Trottel erreichen mit ihren Lehrplänen. Die Mehrheit aber haben sie noch, auch, wenn das für Leute Ihres Schlages nicht so aussehen mag.

  • F
    frank

    "Der Irre aus Theran" ist Bild Duktus

  • A
    Anonymous2012

    Falsche Rubrik?

    Gehört doch sicherlich unter "Die Wahrheit" dieser Artikel.

    0:15 ist die beste Sendezeit? Lach...

     

    Ist schon schwer nen Link zu setzen.

    http://www.youtube.com/watch?v=P2VJIOR8I3s

  • W
    WerHatsErfunden

    Autor PHILIPP GESSLER - da ist der Name Programm oder ;-)

     

    Let's try google!

  • T
    thesome

    Die deutsche, und westliche Israel-Hörigkeit unterstützt das schlimmste, was man den Juden seit dem Holocaust angetan hat: die Verbrechen, die (angeblich) im jüdischen Namen begangen werden.

  • P
    Pravda

    Gratulation Herr Gessler, zumindest wissen Sie ganz genau, welche Geige Sie spielen müssen, wenn Sie Karriere in der bundesdeutschen Medienlandschaft machen wollen, auch wenn es dabei bei Fakten und Daten nicht so drauf ankommt im Detail, gelle?

  • N
    NieWiederKrieg

    This is how to create an enemy

     

    http://www.youtube.com/watch?v=UzxMvGJ7gwE