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Versuchskaninchen? Na ja. Die gleichen Diskussionen gab es schon vor einigen Jahren in New York als Ikea einen Laden in Brooklyn aufgemacht hat:
http://gothamist.com/2008/05/13/ikea_red_hook_p.php
http://www.nytimes.com/2008/08/11/nyregion/11ikea.html?pagewanted=all&_r=0
Yeeah, now it is exposed: we people of Altona are guinea pigs of the international trust of IKEA. Let them know in many kreative manners, that and how much we feel shitty (beschissen)! Sorry for my English. But I think: This global player will understand better. And You will understand me anyway ....
Bei dem Halbwissen über "Politikerbanden" würde sich ein genauerer Blick lohnen, wer die politischen Akteure in der Bezirksversammlung Altona bei der "wie bekommen wir Ikea in die Große Bergstraße Agenda" waren - und noch sind:
Cdu: Fraktionsvorsitzender Uwe Szczensy - m.W. Unternehmensberater mit Firmensitz in den Vereinigten Staaten, seit ca. 2 Jahren neu verheiratet mit Ch.Handke, Chefredakteurin des Elbe Wochenblatts.
Spd: Mark Classen, "als stellvertretender Fraktionsvorsitzender zusammen mit dem Fraktionsvorstand mit der Führung der SPD-Fraktion Altona betraut" siehe: http://www.mark-classen.de/2.html . An seiner Karriere arbeitender Spd Politker, der sich gerade für ein Bundestagsmandat in der Altonaer Spd aufstellte.
"seit 2008: Selbständiger Dienstleister für Datenerhebung und Auswertung in der Standortforschung" - ebenfalls auf der oben zitierten Webseite. Firmensitz m.W. nahe der Großen Bergstraße.
Gal: Gesche Boehlich, Fraktionsvorsitzende, Hausfrau, Blankenese siehe: http://www.gal-altona.de/bezirksfraktion/abgeordnete/.
"Sprecherin Sonderausschuss Ikea" - ( "Ikea"auf der Gal Webseite schön groß geschrieben).
Die Linke Altona tat sich anfangs schwer, eine Position zu den Ikea Plänen zu finden. Michael Sauer, damals Bezirksabgeordneter der Linken Altona und direkter Anwohner, plädierte für ein Bürgerbegehren und unterstützte die "Frappant Künstler" bei ihrem Umzug in das Frappant Gebäude. Robert Jarowoy mußte sich als Fraktionsvorsitzender der "Linke Bf Altona" Gehässigkeiten en masse von den Fraktionsvorsitzenden der anderen Parteien anhören.
Endlich einmal ein Beispiel parteiischer und dennoch sachlich korrekter Berichterstattung. Eine Erholung unter all den weichgespülten „einerseits/andererseits“ Artikeln, die man sonst in den großen Hamburger Gazetten zu lesen bekommt.
Auch der Kommentar ist von gleicher Art und lesenswert!
Und die ganze verlogene Politikerbande steht da und klatscht Applaus. Schämt Euch!
Die Ampel setzt auf Straßenbau und befreit Minister Wissing von dem Zwang, im Verkehr den CO2-Ausstoß zu senken. Ein klimapolitisches Desaster.
Kommentar Ikea-Ansiedlung: Versuchskaninchen Altona
Nachdem der multinationale Möbelkonzern auf die Hinhalte-Taktik gesetzt hat, macht er jetzt klar, dass Ikea Altona ein windiges Experiment bleibt.
Bislang hat Ikea mit seinem Lieferkonzept für Altona auf die Hinhalte-Taktik gesetzt. Jetzt, wo alles unter Dach und Fach ist und die Bauarbeiten beginnen, lässt der Konzern durchsickern, dass für ihn nichts weiter dahinter steckt als ein windiges Experiment.
Den Gegnern der Ikea-Ansiedlung in Altona bleibt mittlerweile nur noch, zu hoffen, dass genau das eintritt, was sie immer befürchtet haben: Ein so großes Verkehrschaos, dass es nicht nur auf Kosten der Lebensqualität im ohnehin schon vom Autoverkehr belasteten Stadtteil geht, sondern auch die Kunden des Einrichtungskonzerns abschreckt.
Ein Zugeständnis wäre es gewesen, den Möbel-Lieferservice kostenlos anzubieten. Weil Ikea darauf verzichtet, werden Kunden überlegen, ob sie nicht doch ins Auto steigen.
Auf die Beförderungsbestimmungen des HVV scheint Ikea jedenfalls weniger Einfluss zu haben als auf die politischen Entscheidungen der Bezirkspolitiker und des Senats, wenn es darum geht, den öffentlichen Raum in Beschlag zu nehmen und dabei noch finanziell begünstigt zu werden. Denn für Ikea Altona sind alle Parteien, mit Ausnahme der Linken, in die Bresche gesprungen.
Ikea ist selbstbewusst. Altona ist für den multinationalen Player nicht mehr und nicht weniger als ein Versuchskaninchen.
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Kommentar von
Lena Kaiser
Produktentwicklerin taz App
Geboren 1981, studierte Politikwissenschaft, Philosophie und Ethnologie in Potsdam, Berlin und Mexiko-Stadt und schreibt seit 2009 für die taz. Sie volontierte bei der taz nord in Hamburg, war dort anschließend Redakteurin und Chefin von Dienst und ab Juli 2017 Redaktionsleiterin. Seit März 2019 ist sie Produktentwicklerin für die taz App.
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Lena Kaiser